Radtour 101: Von Spandau durch´s Havelland nach Brandenburg via Wustermark, Tremmen
Gleich nach Berlin-Spandau geht das Havelland los; diese nette Strecke kennen nicht viele, sie führt u.a. zur Wallfahrtskirche Tremmen
Gut bei Nordost-Wind, Gesamtlänge: 64,5 km; “Strecke abkürzen”, Route und Karte siehe weiter unten
Diese Route enthält kein Sightseeing in Spandau, sondern wir nehmen sofort Kurs rauswärts. Netterweise gibt es unweit vom Bahnhof einen langgezogenen Park, den sog. “Grünzug Bullengraben”, der uns auf einem durchweg asphaltierten Fußgänger- und Radweg durch diesen Grünzug geradewegs raus aus der Stadt Richtung Westen führt, und zwar fast 5 km lang!
Ab da ist es gar nicht so einfach, einen guten ruhigen Weg für uns Radfahrer bis Rohrbeck / Elstal zu finden. Denn die direkteste und kürzeste Route wäre an der Bundesstraße 5. Auf fast der ganzen Länge bis Elstal hat es zwar einen straßenbegleitenden Radweg, aber die B 5 ist so stark befahren wie eine verdammte Autobahn! (Zitat Märkische Allgemeine: “Lieblingsstrecke der Raser” 🙂 Na, wenigstens ist die Landschaft drumherum ganz hübsch. Ich habe eine Strecke gefunden, wo wir die B5 nur 3 km lang neben uns haben (Radweg in sicherem Abstand zu diesem Straßenmonster)…
…und dann abbiegen ins süße kleine Dorf Dallgow (bist du da je durchgekommen? ich vorher noch nie!).
Diese tolle alte Kirche liegt nicht direkt an unserer Radroute, aber fast: In Dallgow einfach über die Johann-Sebastian-Bach-Straße radeln (die ist allerdings gepflastert, daher hab ich die Schulstraße gewählt, die ist asphaltiert).
Ab dort müssen wir uns noch ein bisschen durch Dallgow-Döberitz fummeln (auch hier habe ich eine nette, ruhige Strecke ausgemacht)…
…bis es dann ab Rohrbeck echt gut flutscht. Du kannst dir natürlich auch dieses erste Stück sparen und gleich mit dem Regionalzug bis Dallgow-Döberitz oder Wustermark fahren, also erst ab dort starten, aber die Spandauer Gegend zu erkunden, hat ja auch was.
In Elstal gibt es zwei “Attraktionen”, beide direkt an unserer Route: Einen riesigen alten Wasserturm und das Shoppingparadies “Designer Outlet Berlin” mit ca. 90 Geschäften (ok, ein ausgiebiger Besuch des Outlets wäre nicht grade die perfekte Einlage in einer 65-km-Radtour; aber schon interessant, da mal durchzuradeln!).
Kurz danach erreichen wir Dyrotz…
Bald nach dem Bahnhof Wustermark fahren wir auf Landstraßen durch ruhige Havelland-Gegend…
…und kleine Dörfer, etwa Tremmen (nicht zu verwechseln mit Kremmen, das 34 km nördlich davon liegt). In Tremmen steht die St. Marien-Kirche, eine im 15. Jahrhundert erbaute Wallfahrtskirche. Deren Westfassade enthält eine sog. Reliquienbühne, das heißt, dort wurden Reliquien (Körperteile oder Gegenstände von Heiligen) ausgestellt, damit etwas von deren Heiligkeit oder Heilkraft auf die Pilger und Besucher übergehen konnte.
Weiter geht´s durch nette kleine Dörfer und die typische offene Landschaft des Havellandes. Allerdings mit dem nächsten Dorf, Päwesin, sind wir bereits im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Abgesehen davon, dass es mitten in Päwesin eine Backstube mit einer erstaunlichen Auswahl an richtig tollem Kuchen gibt…
…kommt bald nach dem Ort noch ein besonders feines Teilstück der Strecke, nämlich die ehemalige Bahntrasse zwischen Roskow und Lünow – mit Vogelbeobachtungswarte! (siehe Foto Nr. 1 in Radtour 94)
Ebenso sehenswert ist der wunderschöne Gutshof in Mötzow, wo es auch einen großen, einladenden Gastronomie-Außenbereich gibt – meinem Route führt direkt an beides heran; ein Foto mit freier Sicht auf das Gut bietet Radtour 97.
Noch etliche Sehenswürdigkeiten bietet die Stadt Brandenburg mit ihrem Dom, an dem wir auch vorbeiradeln. (Eine kompakte Besichtigungstour für Brandenburg an der Havel findest du in Radtour 3!)
Strecke abkürzen:
Erst ab Bahnhof Dallgow-Döberitz: 52,5 km
Erst ab Bahnhof Elstal: 47 km
Erst ab Bahnhof Wustermark: 42 km
Streckenführung:
Bahnhof Berlin-Spandau – Elsflether Weg – Grünzug Bullengraben bis Nennhauser Damm – Dallgow-Dorf – Bahnhof Dallgow-Döberitz – Neu-Döberitz – Rohrbeck – Elstal – Dyrotz – Bahnhof Wustermark – Wernitz – Weiler – Tremmen – Niebede – Wachow – Päwesin – Grabow – Mötzow – Brandenburger Dom – Hauptbahnhof Brandenburg (Havel)
Wichtige Anmerkung zur Route: Sie geht ja öfter auf Landstraßen lang, wo werktags auch mal der eine oder andere LKW an dir vorbeirauscht. Mir macht das nichts aus, weil ich lieber auf asphaltierten Straßen fahre als auf holperigen Wegen, aber wenn du die ruhigere Holper-Variante bevorzugst, gibt es auf dieser Tour drei Alternativen:
1) Zwischen Wustermark und Tremmen: Du fährst die Straße via Dyrotz und Wustermark einfach stur geradeaus; bald geht sie in einen ungeteerten Weg über (4 km lang).
2) Zwischen Tremmen und Wachow: Statt in Tremmen nordwärts abzubiegen, bleibst du geradeaus drauf (links an der Kirche vorbei). Der Pflasterweg geht in einen Plattenweg über (ca. 3,5 km), fast bis Wachow.
3) Zwischen Päwesin und Lünow: Bei meiner Route hört der straßenbegleitende Radweg 4 km nach Päwesin auf und man hat dann genau 1 km Straße ohne Radweg. Du kannst aber auch auf dem Radweg bleiben, also 4 km nach Päwesin links abbiegen nach Roskow und am Knotenpunkt 75 nach rechts; 1 km weiter wieder nach rechts (Richtung Lünow).
Alternative 1 und 2 sind kürzer als meine Route, Alternative 3 länger – es gleicht sich also in etwa aus.
Zur Karte:
Ich bin in Wustermark direkt am Bahnhof vorbeigefahren für die Leute, die dort erst starten wollen. Falls du von einem früheren Bahnhof startest, kannst du dir den kleinen Umweg sparen, indem du in Wustermark einfach auf der Berliner Straße bleibst bis zum Kreisverkehr und dort in die Hamburger Straße abbiegst.
Hier die GPS-Daten… Falls du diese Route, die ich ja für MEINE Webseite entwickelt habe, in deine Komoot-Navi-App lädst, dann kennzeichne sie bitte danach als “nur für mich”, weil sie sonst nicht mehr meine Route ist, sondern eine Komoot-Route!
© Beatrice Poschenrieder