Radtour 130: Havelland-Tour ab Friesack via Brunne, Siegessäule Hakenberg, Storchendorf Linum, Hennigsdorf

Diese Route auf eher unbekannten Wegen durchs Havelland zeigt viel Natur, Fischteiche, alte Gutshäuser und ein „überragendes“ Kriegsdenkmal

Foto vom Radweg aus: Dorfkirche Linum, Storchennest
Das Wahrzeichen von Linum: Die markante Kirche mit Störchen auf dem Dach

Gut bei Westwind und Nordwest-Wind; Gesamtlänge: 65 km

Ab dem Bahnhof Friesack geht´s gleich nordwärts, daher sehen wir nichts von der Kleinstadt (die ohnehin nicht arg viel bietet). Nach 3 km Landstraße mit viel Grün drumherum…

Foto vom Süden aus: Landstraße bei Bahnhof Friesack (Mark)
Gleich zu Beginn radeln wir auf dieser hübschen Baumallee

…biegen wir beim Mini-Ort „Damm“ ab in eine ziemlich einsame Gegend mit dem ulkigen Namen Zootzen.

Foto von Damm aus: Radweg zwischen Damm und Zootzen
Auf diesem sehr ruhigen Weg geht´s Richtung Naturschutzgebiet

„Zootzen“ bezeichnet eigentlich ein großes Waldgebiet, ist aber auch namensgebend für die winzigen Orte, die darin liegen: Friesacker Zootzen, Klessener Zootzen, Briesener Zootzen. Laut Wikipedia ist es „ein über 1600 ha großes, nahezu geschlossenes Waldgebiet, das eine außerordentliche Vielfalt von Biotopen in Flora und Fauna bietet“. Auch ein Naturschutzgebiet wurde dort eingerichtet.
Wir überqueren zuerst an zwei Stellen den Rhin…

Foto von der Brücke aus: Rhin oder Rhinkanal in Zootzen
Ist es der Rhin oder der Rhinkanal? In den Karten heißt er mal so, mal so
Foto von der Brücke und vom Radweg aus: Altlauf Rhin, Friesacker Zootzen
Nur ein kleines Stück weiter begegnen wir dem Altlauf des Rhin

…und fahren dann eine ganze Weile auf einem Sträßchen durch Wald. Nach gut 8 km haben wir zur Streckenüberbrückung ein Stück Plattenweg vor uns – zum Glück nur 2 km, und er ist ganz ok zu radeln.

Foto von Radweg aus: Plattenweg zwischen Zootzen und Brunne
Es gibt schlimmere Plattenwege in Brandenburg 🙂
Radweg zwischen Zootzen und Brunne
Danach radelt sich unser Weg ganz wunderbar

Für den Rest der Tour sind wir überwiegend auf ruhigen Landstraßen unterwegs, wie die, auf der wir nun ziemlich lange bleiben und dabei kleine Dörfer durchqueren. Das erste ist Brunne, wo wir an einem ungewöhnlichen Haus vorbeikommen:

Foto vom Radweg aus: Alte Brennerei Brunne (Fehrbellin)
Die alte Brennerei in Brunne (1886 gegründet und gebaut) ist anscheinend immer noch in Betrieb

Zwei Dörfer weiter kommt Karwesee, das eine alte Fachwerkkirche mit einer Besonderheit aufweist: Es wirkt, als habe sie nur vertikales Fachwerk, also Längsbalken. Das täuscht, denn die Querbalken wurden zurückversetzt eingebaut und mit Mauerwerk und Putz überblendet. Ich jedenfalls finde:

Foto von hinten: Dorfkirche Karwesee (Fehrbellin)
Die Dorfkirche von Karwesee ist ziemlich stylisch!

Ein Dorf weiter gibt´s das hier zu sehen:

Foto vom Radweg aus: Gutshaus Dechtow, Fehrbellin
Das Gutshaus von Dechtow liegt inmitten eines hübschen kleinen Parks

Anderthalb Kilometer später biegen wir ab auf einen kleinen Seitenweg, und da steht einfach so im Niemandsland dieses irre hohe Denkmal:

Foto von unten: Siegessäule Hakenberg, Schlacht Fehrbellin
Die Siegessäule nahe Hakenberg soll an die Schlacht von Fehrbellin erinnern
Schautafel / Info-Tafel an der Siegessäule zur Schlacht bei Fehrbellin
Auf diesen Schautafeln wird erklärt, warum in dieser einsamen Gegend so ein gigantisches Ding steht
Allee zur Siegessäule Hakenberg, Denkmal Schlacht bei Fehrbellin
Am Ende dieser schicken Allee, die uns wieder zur Landstraße führt, steht ein kleineres Denkmal; es markiert, wo in der Schlacht die Geschützstellung der Brandenburger stand

Gleich darauf folgt unsere nächste Sehenswürdigkeit: Die Fischteiche Linum. Der recht breite, befestigte Weg, auf dem wir mitten hinein radeln dürfen (langsam, bitte!), erschließt nur einen Teil des Ganzen – die vielen kleinen Seitenwege kann man zu Fuß erkunden. Wir befinden uns in einem Gebiet mit etlichen größeren und kleineren Teichen, insgesamt rd. 240 Hektar Wasserfläche – ein Paradies für Wasservögel. Im Frühling zieht es unzählige Störche hierher zum Brüten (daher erhielt Linum den Beinamen „Storchendorf“), im Herbst „ist Linum inzwischen der größte Binnenrastplatz in Europa“ (Wikipedia) für Zugvögel – neben Störchen vor allem Gänse und Kraniche.

Foto vom Weg aus: Vogelwarte im Gebiet der Fischteiche Linum
Als erstes begegnen wir dieser Vogelwarte
Foto aus der Vogelwarte heraus: Fischteich Linum
Wenn man reingeht und rausschaut, kann es – je nach Jahreszeit – so aussehen
Foto vom Weg aus: Aussichtsturm Fischteiche Linum
Etwas weiter hinten kommt dieser Beobachtungsturm
Foto vom Beobachtungsturm auf die Fischteiche Linum
Blick aus dem Turm auf einen der Fischteiche
Foto vom Beobachtungsturm auf die Fischteiche Linum
…und auf den gepflegten Weg dorthin

Nun radeln wir mitten durchs Dorf…

Foto vom Radweg aus: Dorfkirche Linum (Fehrbellin)
Auf dem Dach der Linumer Kirche ist ein Storchennest zu sehen; ein zweites ist hinten auf einer Zinne, siehe Foto ganz oben!

Linum bietet übrigens auch einiges an Gastronomie, z.B. gegen Ende des Dorfes die sog. Storchenschmiede, die bis 2020 ein NABU-Zentrum (Naturschutzbund Deutschland) war und jetzt von einer Naturschützer*innen-GmbH betrieben wird – der NABU Berlin ist einer der Gesellschafter. Hier werden nicht Störche geschmiedet, sondern das Gebäude war ganz früher mal die Dorfschmiede.

Foto vom Radweg aus: Nabu-Haus Linum, Storchenschmiede
Hier erfährt man allerlei über Störche; und wie man auf dem Schild links sehen kann, gibt´s auch ein Café mit Kuchen und Eis

Gleich nach Linum haben wir diesen schönen Blick über die Landschaft:

Foto vom Radweg aus: Landstraße von Linum nach Flatow
Leuchtende Farben auf dem Weg von Linum nach Flatow

Es folgen wieder ein paar nette Dörfer:

Foto durchs Tor: Dorfkirche Flatow (Kremmen)
Im Mai besonders hübsch: Die Dorfkirche Flatow
Foto vom Radweg aus: Landstraße bei Flatow
…und noch eine Baumallee
Foto vom Radweg aus: Foto vom Radweg aus: Dorfkirche Staffelde (Kremmen)
Staffelde hat auch eine tolle Kirche
Foto vom Radweg aus: Herrenhaus Groß Ziethen bzw. Schloss Ziethen
Das Herrenhaus von Groß Ziethen wird meist „Schloss Ziethen“ genannt und enthält heute ein Hotel

Kurz vor dem nächsten Ort kommt nochmal ein kleines Stück Plattenweg – die stille, schöne Umgebung entschädigt uns für das Geholpere:

Foto vom Radweg aus: Weg zwischen Groß und Klein Ziethen
Landwirtschaftsweg vor Klein Ziethen
Foto vom Radweg aus: Weg bei Wolfslake / Neu Vehlefanz
Bei Wolfslake sind wir auf einem Plattenweg, der sich tiptop radelt
Foto vom Radweg aus: Weg zwischen Neu Vehlefanz und Eichstädt
Ebenso tiptop ist der Weg um Neu Vehlefanz
Foto vom Radweg aus: Dorfkirche Eichstädt
Vom Radweg aus können wir bereits die Kirche von Eichstädt sehen
Foto vom Norden her: Radweg zwischen Eichstädt und Marwitz
Zwischen Eichstädt und Marwitz: straßenbegleitender Radweg
Foto vom Radweg aus: Dorfteich Marwitz, Dorfkirche
Am Dorfteich von Marwitz; halb hinter Bäumen versteckt die Kirche

Auch das letzte Stück ist ziemlich relaxt:

Foto vom Radweg aus: Fahrradstraße von Bötzow bis Hennigsdorf
Von Bötzow bis Hennigsdorf sind wir auf einer kilometerlangen Fahrradstraße

Grobe Streckenführung:
Bahnhof Friesack (Mark) – Damm – Klessener Zootzen – Briesener Zootzen – Brunne – Betzin – Karwesee – Dechtow – Siegessäule Hakenberg – Linum – Fischteiche Linum – Flatow – Staffelde – Groß Ziethen – Klein Ziethen – Wolfslake – Neu Vehlefanz – Eichstädt – Marwitz – Bötzow – Hennigsdorf Bhf

Zur Karte:
Sie enthält
1) einen Besuch der Siegessäule bei Hakenberg,
2) einen Abstecher in Linum zu den Fischteichen.

Download file: Rt130_Friesack_Brunne_Hakenberg_Linum_Klein_Ziethen_Hennigsdorf.gpx

Große Bitte: Mache meine Tour nicht bei Komoot o.ä. öffentlich – ich habe sie für MEINE Webseite entwickelt!

© Beatrice Poschenrieder

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