Radtour 22: Rundkurs Wittenberge, Elberadweg, Lenzen, Lanz

Wittenberge-West: Foto vom Ufer aus, Elbe und Eisenbahn-Elbbrücke
Westlich von Wittenberge: Blick auf die Elbe und auf die schöne Eisenbahn-Elbbrücke

Elbe satt und Natur pur! Die halbe Tour radelt man oben auf dem Elbdeich, die andere Hälfte durch ruhige Landschaften und Prignitzer Dörfer

Super bei Windstille, gut bei wenig Wind, Gesamtlänge 75 km (Karte, Navi-Daten, Streckenführung und -abkürzung siehe weiter unten)

Ab Bahnhof Wittenberge radeln wir auf dem direktesten Weg zum Elberadweg; auf dem sind wir, wenn wir das Wasser am südlichen Ende Wittenberges erreichen, und die sog. „Elbpromenade“. Lustigerweise sind wir dann gar nicht direkt an der Elbe, sondern an der Stepenitz, einem kleineren Fluss, der genau dort in die Elbe fließt – man kann letztere natürlich von der Elbpromenade aus sehen, und von der Elbstraße, in die sie bald übergeht.

An der Elbpromenade (und auf dem Elbe-Radweg) in Wittenberge Richtung Westen, vorne die Stepenitz
An der Elbpromenade (und auf dem Elbe-Radweg) in Wittenberge Richtung Westen: Vorne der Fluss Stepenitz, hinten die Elbe
Elbpromenade von Wittenberge, Elbebrücke
Immer noch am Elberadweg in Wittenberge, aber ein Stück weiter westlich. Die riesenlange Brücke im Hintergrund ist die Elbebrücke

Und dann fahren wir auf dem Elbdeich oben. Die ersten 8,5 km (offizieller Elbe-Radweg) sind nicht nur ungeteert, sondern auch recht holperig (zu viele gröbere Steine). Wenn du so etwas hasst, kannst du die ganze Zeit auch rechts vom Deich auf dem asphaltierten Weg radeln; allerdings kannst du dann nicht die Elbe sehen, denn von oben hat man einen schönen Blick nach links und rechts.
Nach diesen 8,5 km ist der Radweg oben auf dem Deich erst mal immer noch nicht asphaltiert (bzw. nur in kleinen Teilstücken), aber sehr gut befestigt und prima befahrbar.
Nicht so schlimm: Das Drumherum ist von Beginn an sowas von herrlich – auf dieser Radroute kommen wir durch sechs Naturschutzgebiete! Das NSG Elbdeichvorland, NSG Elbdeichhinterland, NSG Lenzen-Wustrower Elbniederung, NSG Gandower Schweineweide, NSG Gadow und NSG Kuhwinkel. Die Landschaften sind wirklich sehr schön und naturbelassen, und man kann viele Tiere sehen, z.B. Wasser- und Greifvögel.

Im Naturschutzgebiet Elbdeichhinterland auf dem Elbe-Radweg
Im Naturschutzgebiet Elbdeichhinterland auf dem Elbe-Radweg kurz vor Müggendorf: Vorn eine Elbaue, hinten der Fluss

Nach 31 km auf dem Elberadweg erreichen wir genau 2 km südwestlich von Lenzen einen alten DDR-Wachturm, in den man meistens auch reingehen und hochgehen kann, um fein über die Elbe und die Umgebung zu schauen. Falls er bei deiner Tour zugänglich ist: Geh hoch, es lohnt sich!

Ehemaliger DDR-Wachturm und Aussichtsturm Lenzen (Elbe), Foto von unten vom Elberadweg aus
Früher ein Grenzturm, jetzt ein prima Aussichtsturm

An dieser Stelle verlassen wir den Radwanderweg und biegen ab auf die kleine Straße nach Lenzen: Brandenburgs westlichste Stadt! (Warum das als Stadt zählt trotz nur 2000 Einwohnern, weiß ich nicht.) Sprich, es gibt in unserem Bundesland keine Stadt, die mehr Richtung Westen liegt – sie ragt auch in Niedersachsen und Meck-Pomm hinein – und die weiter von Berlin entfernt ist.
Obwohl Lenzen, wie so viele Städte und Orte in Brandenburg, im Laufe der Jahrhunderte viel Schlimmes überstehen musste, ist es ein sehenswerter Ort mit einem hübschen Altstadtkern und einer fein restaurierten Burg.

Burg von Lenzen an der Elbe, Turm
Die Burg von Lenzen an der Elbe dient heute als Bio-Hotel, Restaurant, Besucherzentrum, Museum, Tagungsort und Kulturlocation
Lenzen, Historische Altstadt, alte Fachwerkhäuser
Ein Straßenzug der historischen Altstadt von Lenzen
St.-Katharinen-Kirche in Lenzen und Fachwerkhäuser
Die St.-Katharinen-Kirche in Lenzen

Nach Lenzen radeln wir durch eine, wie ich finde, urtümliche Brandenburger Provinz (ich meine das durchaus positiv!): Grüne Landschaft, kleine Dörfer, ein riesiger Gegensatz zu meinem Zuhause mitten in Berlin und grade deshalb so reizvoll. Die meisten der Dörfer sind winzig (nur 66 – 300 Einwohner), aber fast alle haben eine schöne oder sehenswerte alte Kirche, immer eine Kombination aus Fachwerk und Feldstein oder Backstein, teils auch alles drei – daher folgen jetzt eine Menge Kirchenfotos (in der Reihenfolge wie in der Tour)!

Kirche Wustrow (Lanz), Prignitz, Foto von vorn
Wustrow (Lanz) hat eine schnuckelige kleine Kirche – wie viele der 66 Dorfbewohner wohl hingehen?
Dorfkirche von Lanz, Prignitz, Foto von der Seite
Das ist die Dorfkirche von Lanz, das ausnahmsweise ein paar mehr Einwohner hat als die umliegenden Dörfer: 696
Dorfkirche von Laaslich, Prignitz - Foto von hinten
Die Dorfkirche von Laaslich steht für rd. 200 Einwohner bereit
Dorfkirche Nebelin, Prignitz - Foto von vorn
Die Kirche von Nebelin bietet reichlich Platz für die 193 Einheimischen
Kirche Dergenthin, Prignitz - Foto von hinten
Dorfkirche Dergenthin (260 Einwohner)

Die Kirche von Schilde „birgt eine barocke Altarwand mit Kanzel. Sie ist eine der ältesten Dorfkirchen im Landkreis Prignitz“, so Wikipedia.

Dorfkirche Schilde (Weisen), Prignitz - Foto von der Seite
Die Kirche von Schilde (Weisen) wurde, wie man sieht, immer mal wieder aufgestockt – merkwürdig, da Schilde nur rd. 130 Einwohner zählt

Weisen ist der erste größere Ort, durch den wir kommen (fast 1000 Einwohner) – ich schätze, durch die Nähe zu Wittenberge und durch die viel bessere Verkehrsanbindung (gute Straßen, eigene Bahnstation).

Kirche Weisen, Prignitz - Foto von vorn
Die Dorfkirche von Weisen muss für immerhin fast 1000 Einwohner herhalten

Jetzt haben wir nur noch 4 km bis Wittenberge; da dessen Bahnhof im Norden liegt, steuern wir diesen direkt an, aber es bleibt dir natürlich unbenommen, nochmal in die Stadt reinzustippen.

Grobe Streckenführung:
Wittenberge Bhf – Elberadweg Richtung Cumlosen/Lenzen/Dömitz (westwärts) – Müggendorf – Cumlosen – Lütkenwisch – Elbe-Aussichtsturm Lenzen – Lenzen Zentrum – Gandow – Wustrow – Lanz – Gaadow – Lenzersilge – Laaslich – Nebelin – Dergenthin – Schilde – Weisen – Wittenberge Bhf

Strecke abkürzen:
Du kannst bereits ab Lütkenwisch nach Lanz hochfahren, also nordwärts, und von dort den Rückweg Richtung Wittenberge antreten. Länge dieser Runde: ca. 55 km
Eine ganz ähnliche Möglichkeit gibt es gut 3 km nach Lütkenwisch, dort ist auch ein Weg, der rechts (nordwärts) abzweigt, und zwar nach Wustrow, also einen Ort vor Lanz. Länge dieser Runde: ca. 59 km

Zur Karte: Meine Route enthält eine kleine Besichtigung der Stadt Lenzen und der Burg plus einen Schlenker ins Dorf Nebelin.

Download file: Rt22_Wittenberge_Elberadweg_Lenzen_Lanz.gpx

Die GPS-Navi-Daten und eine große Bitte: Ich hab Zeit und Geld investiert, um diese Radroute für MEINE Webseite zu entwickeln, nicht für Komoot und Co; bitte sorge dafür, dass sie am Ende nicht auf anderen Webseiten landet.

© Beatrice Poschenrieder

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