Radtour 94: Großtrappe, Habicht, Storch & Co: Rathenow – Buckow – Ketzin – Werder
Diese Havelland-Tour ist super für Vogelbeobachtung, geht u.a. zum Großtrappen-Schutzgebiet, zu Vogelwarten und auf den Storchenradweg
Gut bei Nordwest-Wind, ok bei Westwind, Gesamtlänge: 77 km
Strecke abkürzen:
Erst ab Bahnhof Nennhausen: 56 km
Du kannst auch den Bogen nach Semlin weglassen und von Rathenow auf dem Havelland-Radweg direkt nach Stechow fahren (siehe Radtour 87), das spart knapp 7 km; wenn du den Abstecher zum Großtrappenschutzgebiet weglässt, sind es nochmal 2,5 km weniger.
Logischerweise musst du auf dieser Tour keine Vögel beobachten, sie ist auch ohne das sehr schön.
Vom Bahnhof Rathenow starten wir gleich nordwärts zum Dorf Semlin, das allerliebst am Hohennauener See liegt (die andere Seite dieses schönen Sees und ein tolles Stück Uferweg zeige ich in Radtour 44). Kurz darauf kommen wir am nächsten See vorbei, dem Ferchesarer See…
…und dann geht´s durch Feld und Wald nach Nennhausen, wo es ein Schloss bzw ein prachtvolles Herrenhaus gibt. Um es in voller Schönheit zu sehen, muss man in den Park gehen, von unserer Radroute aus kriegen wir nur die Seite zu sehen:
Vonb dort sind es nur ein paar Kilometer nach Buckow. Das bekannteste Buckow ist zwar das bildhübsche Städtchen in der Märkischen Schweiz (siehe Radtour 58), aber begeisterten Ornithologen und Amateure, die gerne Vögel beobachten, ist auch dieses Buckow bei Nennhausen ein Begriff, weil es dort ein großes Vogelschutzgebiet mit einer besonders seltenen Vogelart gibt: die Großtrappe.
Ich musste erst mal nachschauen, was das ist, nämlich eine der größten und schwersten Vogelarten der Welt – das gilt für die Hähne, denn die Weibchen sind nur ungefähr halb so groß – mit einem wundervollen braun-schwarz-weißen Gefieder (siehe auch www.grosstrappe.org/grosstrappen-wiki/).
Zwischen Buckow und Garlitz steht an zwei Stellen mitten auf den Wiesen je ein Vogelbeobachtungsturm; ich war bei einem davon – auf dem Turm saßen zwei Männer mit Profi-Kameras und riesigen Objektiven. Im Moment waren dort keine Großtrappen zu sehen, sie sagten mir aber, sie hätten welche nördlich von Buckow erspäht.
Nach Garlitz geht es wieder über Land, auch da kann man etliche Vögel sehen; obwohl ich mit meiner Tour ziemlich spät dran war (3.11.), entdeckte ich u.a. Milane und hoch oben am Himmel ein paar Zugvögel-Nachzügler (Gänse, Kraniche).
Zwischendurch passieren wir ein hübsches Dorf, nämlich Ketzür…
Südlich vom Dorf Ketzür kommt man auf eine Radstraße, die früher mal eine Bahntrasse war und jetzt zum Storchenradweg gehört. Hier gibt es vor allem im Sommer viele Störche, aber natürlich auch andere Vögel; sogar der eine oder andere Raubvogel ist dabei, wie der Bussard, der bereits erwähnte Milan sowie auch mal ein Sperber, Habicht oder (sehr selten) Seeadler. Dieses Stück ist einfach herrlich zu radeln!
Herrlich ist auch das Stück zwischen Roskow und Ketzin, das zwar größtenteils über Landstraße geht, aber landschaftlich einfach toll ist. Kurz nach Zachow, in der Gegend von “Brückenkopf / Schumachersiedlung” hat es viele kleine aneinander liegende Seen oder Teiche…
…mit jeder Menge Wasservögel, wie natürlich auch in und um Ketzin, das ja an der Havel liegt und übrigens eine sehr hübsche Uferpromenade besitzt.
In Ketzin müssen wir auf die Fähre (Fahrplan/ Betriebszeiten der Fähre Ketzin: Ganzjährig ungefähr alle Viertelstunde, April – Sept. 5.30 – 20 Uhr, Okt. – März 5.30 – 19 Uhr).
Auf der anderen Seite gelangen wir gleich auf den grandiosen Havelradweg, den ich in Radtour 3 schon angepriesen habe, und ins sog. “Schmergower und Phöbener Bruch”, ein ziemlich naturbelassenes Gebiet, wo es zu bestimmten Jahreszeiten unzählige Vögel gibt, u.a. Gänse und Enten.
Dies setzt sich noch einige Kilometer fort, bis wir Phöben erreichen, ein nettes ruhiges Dorf mit einer recht bekannten Fischbräterei am Kleinen Zernsee (man radelt direkt daran vorbei). Von Phöben bis zum Bahnhof Werder sind es dann nur noch 6 km.
Grobe Streckenführung:
Bahnhof Rathenow – Friedrich-Ebert-Ring – Buschstraße – Semlin – Ferchesar – Stechow – Nennhausen – Buckow bei Nennhausen – Feldweg zum Großtrappenschutzgebiet – Garlitz – Barnewitz – Gortz – Ketzür – Roskow – Gutenpaaren – Zachow – Brückenkopf – Ketzin – Fähre – Phöben – Bahnhof Werder (Havel)
Zur Karte:
Sie enthält
1) einen kleinen Abstecher in Semlin zum Hohennauener See und ca. 1 km auf einem schmalen Weg am Ufer lang;
2) einen Abstecher zwischen Buckow und Garlitz zum Großtrappen-Schutzgebiet.
Zu den Navi-Daten mal wieder die Bitte, meine Tour nicht auf einer anderen Webseite zu veröffentlichen!
© Beatrice Poschenrieder