Radtour 131: Naturidyll & Schlösser: Herzberg – Schlieben – Sonnewalde – Bronkow – Altdöbern
Diese Tour in der westlichen Niederlausitz zeigt eine bunte Mischung aus netten Orten, schöner Landschaft, ruhigen Wegen und alter Kultur

Super bei Westwind, okay bei Nordwest-Wind; Gesamtlänge: 75 km
Unser Startbahnhof liegt westlich von Herzberg (Elster), daher führt unser Weg quer durch die ganze Stadt und durch´s Zentrum. Etliche Fotos dazu findest du in Radtour 9, Radtour 9a und Radtour 61, daher nur ein paar Infos: Herzberg ist eine ziemlich alte Stadt – sie entstand um 1215 – und hat eine fast ebenso alte, gigantisch riesige Kirche, die Sankt Marien. Es lohnt sich, dieses Bauwerk außen und innen anzuschauen. Drinnen gibt es u.a. ein kunstvolles Gewölbe, fantastische Decken- und Gewölbemalereien, tolle alte Bleiglasfenster und einen Altar mit einem Reliefgemälde, wie ich ihn noch nie gesehen habe.

Direkt neben der Kirche steht das schöne alte Rathaus (Baujahr 1616/17).

Am Ortsende überqueren wir die Schwarze Elster…

…und radeln auf Radwegen und ruhigen Landstraßen Richtung Westen.


Bei km 14 erreichen wir Schlieben. Dieses kleine Städtchen (ca. 2300 Einwohner) ist die älteste Stadt im Landkreis Elbe-Elster – wahrscheinlich um 950 gegründet. Leider ist von der ganz alten Substanz kaum noch etwas erhalten, denn innerhalb von 6 Jahren kam´s für den Ort und die Bevölkerung ganz dicke: „1631 wurde die Stadt durch Truppen des Kaisers Ferdinand II. zerstört. Die Pest rottete 1634 ganze Familien aus. Im Jahre 1637 wurde Schlieben im Dreißigjährigen Krieg durch schwedische Truppen zerstört.“
Sehenswert ist es trotzdem; neben einem netten Ortskern und der stattlichen Kirche…

…gibt es eine Besonderheit von Schlieben, nämlich den Langen Berg. Da müssen wir erst mal hochstrampeln, aber das geht recht schnell, denn es ist kein Berg, sondern ein langgezogener Hügel. Unterwegs treffen wir auf ein Kriegerdenkmal und einen malerischen alten Friedhof:

Aber das eigentlich Besondere ist zu sehen, wenn wir ganz oben sind: Weinberge. Die Hänge des Langen Berges sind voller Rebstöcke.
In Schlieben gibt´s seit über 500 Jahren Weinanbau, wodurch die Stadt den Beinamen „Historische Wein- und Kellerstadt“ trägt.

Natürlich ist´s fein, hernach den „Berg“ wieder runterzusausen…


…und schon sind wir in Wehrhain. Direkt nach diesem Dorf gelangen wir auf eine super Fahrradstraße durch wunderbare Natur, 7 km lang, bis Stechau.



Danach geht´s über ruhige Sträßchen durch weitere kleine Dörfer…


…Richtung Sonnewalde. Auch das ist eine sympathische kleine Stadt (um 1300 Einwohner) mit einer bildhübschen Kirche und einem Schloss. Leider sind von letzterem nur noch das sog. Vorderschloss und der Schlosspark erhalten; die sind zwar auch sehenswert, aber das Hauptschloss fiel einem Brand zum Opfer. Was für ein Jammer! Das große, prachtvolle Bauwerk hatte etliche Kriege überstanden, um dann 1949 durch Brandstiftung komplett zerstört zu werden.




Nach Sonnewalde sind wir längere Zeit auf Landstraßen durch grüne Landschaft und einige Dörfer; ab Lindthal wird es sehr ruhig; zwischen Rehain und Rutzkau sind wir ein Stückchen auf einem unbefestigten Weg, knapp 2 km und meist ganz ok zu radeln. Danach haben wir bis zum Ende gute Wege-Oberflächen auf kleinen Landstraßen in hübscher Gegend.





Meine Route enthält einen Bogen durch unseren Zielort, Altdöbern. Auch das ist eine nette kleine Stadt mit Schloss und Schlosspark. Selbiges ist das erste, was wir vom Städtchen sehen, und das Schloss ist zum Glück gut erhalten.



Als nächstes durchqueren wir das Zentrum von Altdöbern mit der Kirche und dem sog. „Markt“; dort gibt´s u.a. ein sehr gutes Café (namens Schauwerk) mit einer breiten Auswahl an Kuchen und hausgemachtem Eis.
Altdöbern hat übrigens auch eine „Badestelle“, nämlich ein nettes Gemeindebad mit DDR-Charme; es liegt fast an meiner Strecke, ca. 200 m südlich vom Markt (An der Promenade 4).
Zum Bahnhof sind es dann noch 2 km.

Grobe Streckenführung:
Bahnhof Herzberg (Elster) – Herzberg Zentrum – Kolochau – Schlieben – Wehrhain – Stechau – Trebbus – Lichtena – Friedersdorf (Niederlausitz) – Brenitz bei Sonnewalde – Sonnewalde – Goßmar – Möllendorf – Tanneberg – Lindthal – Rehain – Rutzkau – Bronkow – Luckaitz – Schöllnitz – Neudöbern – Altdöbern Zentrum – Bahnhof Altdöbern
Strecke abkürzen:
Ab Schöllnitz gibt es eine direkte Landstraße zum Bahnhof Altdöbern, falls man den Bogen in die Stadt weglassen will; so wären es 71 km. Wem das trotzdem zu weit wäre, kann auch ab Sonnewalde einen direkten Weg zum Bhf Finsterwalde nehmen (straßenbegleitender Radweg via Münchhausen): ca. 51 km.
Zur Karte:
Sie enthält
1) in Sonnewalde einen Abstecher zum Schloss und Schlosspark
2) in Altdöbern einen Bogen in den Schlosspark, zum Schloss und ins Stadtzentrum.
Bitte veröffentliche meine Route nicht bei Komoot o.ä. – ich hab sie für meine Webseite entwickelt.
© Beatrice Poschenrieder