MEHR INFOS + FOTOS! Radtour 15a: Bad Saarow – Berlin-Baumschulenweg via Erkner, Müggelsee, Wuhlheide

Bad Saarow, Scharmützelsee: Hausboot oder Floß
Der Scharmützelsee am westlichen Ende von Bad Saarow

Nutze auf dieser Strecke eventuell die Gelegenheit, das hübsche Bad Saarow anzusehen oder Rast am Müggelsee zu machen

Super bei Südostwind, ok bei Ostwind. Gesamtlänge: 58 km

Strecke abkürzen: Nur bis Bhf Erkner: 34,5 km
Bad Saarow nur bis Spindlersfeld: 51 km
Nur Bhf Erkner bis S Baumschulenweg: 24,5 km

Hier kommt die Radtour 15, jedoch in umgekehrter Richtung. Daher findest du dort auch die wichtigsten Infos über die Radroute.
Hier aber noch einiges Wissenswerte… Bad Saarow ist ein Ort mit einer wechselvollen und hochinteressanten Vergangenheit, zumindest seit etwa 120 Jahren. Ich kann hier natürlich nicht die ganze Geschichte wiedergeben, daher nur ein paar Ausschnitte. Bis ca. 1900 bestand der Ort nur aus drei winzigen Dörfern: Saarow, Pieskow und Silberberg (heute Ortsteile von Bad Saarow), ärmlich und unbedeutend. Doch dann ging es Schlag auf Schlag: Ab 1905 gab es eine Schifffahrtslinie auf dem Scharmützelsee, was eine große Berliner Bank dazu veranlasste, Saarow zu kaufen und dort in der Seestraße eine sehr schicke Villenkolonie bauen zu lassen, und zwar vom Gartenarchitekt Ludwig Lesser zusammen mit dem berühmten Architekten Emil Kopp. Kopp und sein Sohn Ernst entwarfen auch viele andere Bauwerke, die heute noch das Bild der Stadt prägen, wie etwa das Moorbad, den kunstvollen Bahnhof, einige Hotels, das Gemeindehaus sowie weitere Villen und Landhäuser.

Bad Saarow Seepromenade, Park-Cafe und Restaurant
In Bad Saarow gibt es viele schöne Häuser – z.B. das Park-Cafe (Foto entstand in der Vorsaison und vormittags, daher kein Betrieb auf der Terrasse)

In dieser Zeit wurde auch nach und nach entdeckt, dass Saarow Thermal- und Heilquellen aufwies. Eine große Badeanstalt wurde gebaut, 1911 war Eröffnung. 1912 wurde der Ort an die Bahn angebunden: Die „Scharmützelseebahn“ verlief von Fürstenwalde nach Beeskow (gibt´s heute leider nicht mehr!!).

Foto vom Osten her: Bahnhof von Bad Saarow
Der Bahnhof von Bad Saarow steht unter Denkmalschutz

1914 entstand das Moorbad. 1923 erhielt Saarow den offiziellen Zusatz „Bad“ und galt als Kurort. Dieser war in den goldenen Zwanzigern ein angesagter Treffpunkt für die Berliner Schickeria, Künstler und Filmschaffende – darunter viele wohlhabende Juden, die dort Besitz hatten. Und für sie wurde es ab 1938 sehr bitter, teils sogar tödlich: Brandstiftung, Beschlagnahmung, Gewalt, Deportation, Enteignung waren an der Tagesordnung. Während des Krieges geschahen in Bad Saarow weitere schlimme Dinge. Etliche Mahnmale erinnern heute an die damaligen Geschehnisse.
Aber hauptsächlich ist es heute wieder ein Kurort; 1998 öffnete ein neues Thermalbad, seitdem bekam das Städtchen auch „die unbefristete staatliche Anerkennung als Heilbad“ (Wikipedia).
Selbst wenn man weder zur Kur noch ins Thermalbad möchte, ist Bad Saarow einen Besuch wert; abgesehen von der anderthalb Kilometer langen Seestraße mit ihren vielen schönen Häusern und Villen gibt es einen sehr langen Uferweg direkt am Scharmützelsee, der ab Frühling eine lebendige und vielfältige Außengastronomie bietet, aber auch ruhigere Stellen mit Sitzgelegenheiten, um sein eigenes Picknick mit Blick auf den riesigen See zu machen. Ich klinge wie ein Werbeprospekt, aber es ist wirklich richtig nett dort!

Biergarten in Bad Saarow am Ufer vom Scharmützelsee
Für April ist schon ganz schön was los im Biergarten
Seepromenade in Bad Saarow, Ausflugsdampfer
Die Seepromenade von Bad Saarow ist ziemlich lang, hier nur ein Teil davon
Bad Saarow, Seepromenade: Frei zugängliche Liegestühle mit Besuchern
Am Ufer finden sich etliche feine Sitzgelegenheiten
Foto vom Radweg aus: Westliches Ende der Seestraße in Bad Saarow
Westliches Ende der Seestraße in Bad Saarow
Foto von der Seestraße in Bad Saarow aus: Villa am Scharmützelsee
Haus am See: Optimale Lage zwischen dem Scharmützelsee und der Seestraße
Bad Saarow, Spazierweg an der Nordwest-Ecke vom Scharmützelsee
Auf dem Uferweg an der Nordwest-Ecke vom Scharmützelsee
Bad Saarow, Spazierweg und Radweg am Westufer vom Scharmützelsee
Hier sind wir auf der Westseite des Sees

Wenn wir Bad Saarow verlassen, wird es sehr schnell ländlich. Als erstes radeln wir durch einen Mini-Ort namens Marienhöhe…

Foto vom Radweg aus: Kleine Landstraße von Marienhöhe nach Bad Saarow
Hier sind wir in Marienhöhe

…dann kommt der Mini-Ort Neu Reichenwalde…

Radweg zwischen Marienhöhe und Neu-Reichenwalde (Bad Saarow)
Das ist Neureichenwalde (wird z.T. auch Neu Reichenwalde geschrieben)

…und Kolpin. Im Dorf gibt´s einen See mit Badestelle:

Kleiner Kolpiner See bei Kolpin, Foto vom Radweg aus
Auch im Winter hübsch: der Kleine Kolpiner See bei Kolpin

Zwischen Kolpin und Markgrafpieske habe ich eine nette Überraschung erlebt:

Foto vom Oder-Spree-Radweg aus: Radwanderweg zwischen Briesenluch und Markgrafpieske
Zwischen Briesenluch und Markgrafpieske gibt´s seit kurzem einen komplett neuen Radweg (gehört zum Oder-Spree-Radweg)

Eine schöne alte Backsteinkirche gibt´s auch:

Dorfkirche Markgrafpieske, Foto vom Radweg aus
Die sog. Friedenskirche von Markgrafpieske

Und der Weg danach ist eh sehr angenehm zu radeln:

Foto vom Radweg aus: Landstraße zwischen Markgrafpieske und Spreenhagen
Unsere Strecke Richtung Spreenhagen besteht aus einer schnurgeraden, sehr ruhigen Landstraße
Foto vom Spreeradweg aus: Brücke bei Jägerbude
Bei Jägerbude müssen wir über eine Brücke – nur noch 5 km bis Erkner!

Die kleine Stadt Erkner bietet die Möglichkeit für eine Rast oder Eis-Pause; zum Beispiel hier kommen wir direkt dran vorbei:

Erkner-Zentrum an der Hauptverkehrsstraße (Friedrichstraße): Das Eiscafe Bürgerle
Mitten in Erkner an der Hauptverkehrsstraße (Friedrichstraße): Das Eiscafe Bürgerle bietet überaus leckeres Eis
Auf der Brücke Alter Spreearm in Hessenwinkel bei Erkner
Auf der Brücke über den Alten Spreearm in Hessenwinkel bei Erkner
Blick von der Brücke zu Alter Spreearm; hinten Dämeritzsee
Blick von der Brücke zur anderen Seite; hinten öffnet sich der Dämeritzsee
Wanderweg und Fußgängerweg am Müggelsee, Südseite
An der Südseite vom Müggelsee gibt es nicht nur einen super Radweg (er blitzt links im Foto durch die Bäume), sondern auch einen Wanderweg
Foto vom Uferweg aus: Müggelsee mit Eisschicht
Blick vom Uferweg auf den noch halb zugefrorenen Müggelsee
Foto vom Ufer aus: Steg der Kreis-und-Stern-Schifffahrt-Anlegestelle Hotel Müggelsee
Steg und Anlegestelle „Hotel Müggelsee“ im Winter; wie man sieht, ist das Eis tragfähig
Foto von der Anlegestelle Rübezahl aus: Müggelsee
Blick von der Anlegestelle Rübezahl auf den Müggelsee
Schloss Köpenick, Foto vom Innenbereich her, Ostflügel
Im Innenhof von Schloss Köpenick: hier nur ein Teil des ganzen Ensembles. Das Gebäude in der Mitte mit Turm ist die Schlosskirche
Foto durch das Tor von Schloss Köpenick auf den Schlossplatz und die Altstadt
Blick durch das Tor von Schloss Köpenick auf den Schlossplatz und die Altstadt
Schlossplatz im Zentrum von Köpenick: Tourismus-Information, Eisdiele, Pferdeskulptur
Auf dem Schlossplatz gibt es, wie man sieht, eine Tourist-Information, eine Eisbar, ein Pferd und einen Bären
Blick vom Radweg über die Dahme auf Köpenick: Links das Rathaus, rechts das Schloss und die Lange Brücke
Blick von der Gutenbergstraße über die Dahme auf Köpenick: Links das Rathaus, rechts das Schloss und die Lange Brücke
Foto von der Baumschulenstraße aus: Kirche im Zentrum von Baumschulenweg, Volkshochschule
Baumschulenweg: Die Kirche „Zum Vaterhaus“ ist integriert in einen Gebäudekomplex, der früher Schule und Gemeindezentrum enthielt

Grobe Streckenführung:
Bad Saarow – Kolpin – Markgrafpieske – Spreenhagen – Spreeau – Freienbrink – Jägerbude – Erkner – Dämeritzsee – Radweg an der Südhälfte vom Müggelsee – Müggelschlösschenweg – Köpenick – Spindlersfeld – Volkspark Wuhlheide – S Baumschulenweg (= BSW)

Tipp: Bei Radtour 49 findest du eine schöne alternative Teilstrecke zwischen Spreenhagen und Erkner.

Zur Karte:

Download file: Rt15a_Bad_Saarow_Erkner_Baumschulenweg.gpx
Hier die Navi-Daten plus die Bitte, meine Tour nicht auf einer anderen Webseite (wie Komoot) zu veröffentlichen.

© Beatrice Poschenrieder

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