Radtour 34: Von Strausberg über die Märkische Schweiz nach Frankfurt/Oder

Wolltest du immer schon mal quasi von Berlin aus einfach so an die Oder bzw. nach Frankfurt oder sogar Polen radeln? Hier ist ein ziemlich direkter Weg
Sehr gut bei Nordwestwind, Gesamtlänge 70 km
Wäre doch cool, wenn man sagen kann: “Ich bin gestern mit dem Rad von Berlin nach Polen gefahren!” Der Startpunkt liegt zwar nicht in Berlin, aber an einer von Berlin aus leicht erreichbaren S-Bahnstation: S Hegermühle (das gehört zu Strausberg). Frankfurt/Oder und Slubice (der polnische Teil der Stadt) liegen total nah beieinander, und so ist ein Besuch im Nachbarland so einfach: Auf der Brücke die Oder überqueren, schon bist du in einem anderen Land! Und kannst dort günstig essen gehen, über den Polenmarkt schlendern und fremde Luft schnuppern.

Du könntest außerdem erzählen, dass du durch die Märkische Schweiz geradelt bist. Und dabei musst du nicht mal mittendurch (also durch das Herz der MS, nämlich Buckow), das ist nämlich durch die starken Steigungen dort recht anstrengend. Das Stück auf meiner Route hat auch ein bisschen Auf und Ab, aber nur mäßig.
Vom Startpunkt Hegermühle starten wir gleich “rauswärts” Richtung Osten und sind schon nach einem Kilometer im “Naturpark Märkische Schweiz”, eine angenehme Mischung aus Wald, offener Landschaft und ruhigen Dörfern wie etwa Rehfelde, Garzau und Garzin.


Kurz darauf kommen wir bereits ins Zentrum der Märkischen Schweiz, wozu auch Waldsieversdorf zählt. Dort radeln wir einmal schräg durch und gelangen dann auf einem netten Weg entlang eines Bahngleises nach Müncheberg. Diese Kleinstadt ist ziemlich alt, gegründet um 1230, wovon es zwar nicht mehr üppig Zeugnis gibt, aber immerhin doch einiges, wie etwa 1800 m einer 7 m hohen Stadtmauer, der Berliner und der Küstriner Torturm.


Müncheberg hat außerdem eine sehr große, sehr schöne Kirche, nämlich die Stadtpfarrkirche St. Marien.

Nach Müncheberg radeln wir auf einem ganz wundervollen Weg (Foto siehe ganz oben) schnurstracks nach Behlendorf. Das ist ein ganz kleines, uriges Dorf mit einem denkmalgeschützten, ganz alten Gutshof-Ensemble. Der Weg durch den Ort ist eher oll (unbefestigt / Pflaster), aber es ist ja nur ein kurzes Stückchen und wir kommen u.a. an einer sehenswerten Sache vorbei:

Auch die Gutsanlage Behlendorf ist sehenswert – Fotos und Infos dazu siehe Radtour 107!
Nur ein paar Hundert Meter weiter sind wir am Heinersdorfer See, und zwar gleich an einer Badestelle…

Ab dort läuft ein herrlicher Weg direkt am Wasser lang; er endet in Heinersdorf (sympathischer kleiner Ort).


Dann geht´s auf weiteren herrlichen Wegen durch die Natur nach Falkenhagen, ein etwas größeres Dorf, das auch Gastronomie und einen Eisladen bietet.

Ganz kurz nach diesem Dorf führt unsere Route zwischen zwei klasse Seen durch: Burgsee und Schwarzer See.

Die nächste Station ist dann Petershagen, von wo aus wir auf straßenbegleitenden Radwegen ziemlich geradeaus durch die Landschaft nach Frankfurt/Oder reiten. Dort habe ich noch einen kleinen Bogen zur Besichtigung einiger wichtiger Sehenswürdigkeiten eingebaut plus eine Stippvisite zur Brücke nach Polen.
Grobe Streckenführung:
S-Bahn Hegermühle – Rehfelde – Garzau – Garzin – Waldsieversdorf – Dahmsdorf – Müncheberg – Behlendorf – Heinersdorf – Hasenfelde – Arensdorf – Falkenhagen – Petershagen – Treplin – Booßen – Kliestow – Goepelstraße – Slubicer Straße – Frankfurt/Oder Bahnhof
Anmerkung: Zwischen Heinersdorf und Falkenhagen gibt es einen direkteren Weg über das Dorf mit dem lustigen Namen Regenmantel, aber das Stück zwischen Heinersdorf Vorwerk und Regenmantel ist grässlich (ungeteert, holperig, mit Steinen drauf, teils sehr altes, sehr grobes Pflaster). Daher macht meine Route den kleinen Umweg über Hasenfelde und Arensdorf.
Strecke abkürzen:
Nur bis Bahnhof Müncheberg: 22 km; erst ab Müncheberg: 48 km
Erst ab Bhf Rehfelde: 65,5 km
Diese Route ist zum Teil kombinierbar mit Radtour 32 (Fürstenwalde – Falkenhagen – Seelow), und zwar ab oder bis Falkenhagen. Denkbar wäre also z.B., ab Fürstenwalde über Falkenhagen nach Frankfurt zu fahren.
Zur Karte:
Sie enthält einen Schlenker mitten durch Frankfurt und einen Abstecher zur Brücke nach Slubice (Polen).
© Beatrice Poschenrieder