MEHR FOTOS + INFOS! Radtour 68: Havelradweg von Rathenow via Plaue und Kirchmöser nach Brandenburg

Dieses Stück Havel-Radweg ist so super! Ein Naturschutzgebiet mit Havelauen, Fähre Pritzerbe, Schloss Plaue – plus Sehenswertes in Rathenow
Sehr gut bei Nordwest-Wind, ok bei Nordwind. Gesamtlänge: 67 km (ohne die Besichtigungs-Umwege in Rathenow: 65,5 km)
Strecke abkürzen:
Nur bis Bahnhof Fohrde: 36 km. Erst ab Bhf Fohrde: 30 km. Nur bis Bhf Kirchmöser: 53 km
Man könnte zwar bei dieser Tour zum Start auch gleich geradeaus durch Rathenow fahren (der Bahnhof liegt östlich, der Havelradweg verläuft 4 km westlich davon), aber da man dazwischen auch etliche Sehenswüdigkeiten von Rathenow einbauen kann, habe ich die Route so entworfen. Gleich zu Beginn gibt es in der Hauptverkehrsstraße (die zuerst Berliner Straße und dann Steinstraße heißt) einige interessante Gebäude, wie etwa der große alte Backsteinbau am Platz der Freiheit…

…und kurz darauf der schön gestaltete klassizistische Bau vom Kulturzentrum Rathenow (siehe Radtour 18). Dann sind wir auch schon an der sog. Altstadtinsel, die von Wasserläufen komplett umschlossen ist – von der Havel und dem Stadtkanal – und die das wenige an Altstadt enthält, was im letzten Weltkrieg nicht oder kaum zerstört wurde.
Mittendrin steht die tolle Kirche St. Marien-Andreas; drumherum liebevoll restaurierte Altbauten und Fachwerkhäuser.


Anschließend radeln wir zur / auf die Weinbergbrücke, eine architektonisch kunstvolle, fast 350 m lange Fußgänger- und Radfahrer-Brücke…


…und dann am Optikpark vorbei. Klar könnte man auch reingehen, aber es kostet Eintritt und man sollte etwas Zeit dafür mitbringen. Immerhin kann man über den Zaun das beeindruckende riesige Rolfsche Fernrohr sehen und bewundern.

Dann geht´s schnurstracks zum Havelradweg und in ganz einsame, urwüchsige Landschaften: Zwischen Steckelsdorf, Premnitz / Milow / Havelsee und Kützkow / Pritzerbe zieht sich das breite Band einer Niederung, in der die Havel sehr kurvig mäandert; das ganze Gebiet umfasst ein Naturschutzgebiet, nämlich „Untere Havel Süd“. Hier gibt es neben bekannten Vogel- und Pflanzenarten auch (bei uns) seltene, wie etwa den Seeadler, den Neuntöter und das Gottes-Gnadenkraut.


Überaus hübsch ist auch die Strecke zwischen Milow und Kützkow; dabei habe ich (im Gegensatz zum Havelradweg) im Dorf Bahnitz einen kleinen Bogen eingebaut zur kleinsten Kirche von Deutschland und zum Havelufer:


Von dort ist es nicht mehr weit bis Kützkow, wo die Fähre über die Havel nach Pritzerbe geht.

Tagsüber verkehrt die Fähre sehr oft, man hat also keine lange Wartezeit (außer der Fährmann macht grade Mittagspause).

Ab Pritzerbe geht´s auf der anderen Seite der Havel Richtung Süden und Richtung Brandenburg-Stadt, wobei wir noch einen West-Süd-Bogen um die ganzen Seen dort einlegen (Plauer See, Heiliger See, Möserscher See, Breitlingsee). Man könnte auch auf der Plauer Landstraße links direkt nach Brandenburg radeln, das wäre um einiges kürzer und schneller, aber der offizielle Radweg sieht den Bogen um die Seen vor, weil er viel schöner ist (logischerweise bietet er auch einige Badestellen!).





Nach dem Schloss durchfahren wir noch den Schlosspark – sehr hübsch!
Zum Foto oben: Ich dachte immer, diese beiden Tiere sollten sozusagen den Schlosspark Plaue bewachen, und ich dachte, das eine sei ein Steinbock, aber nein: Das ganze Ensemble war mal der Tontauben-Schießstand vom ehemaligen Schlossbesitzer, und die Tiere zeigten, was er auf einer Jagdreise im Himalaya erlegt hatte: einen Bären und eine Schraubenziege (Capra falconeri, Markhor).
Gleich nach dem Park überqueren wir eine weitere Brücke; sie steht zwischen zwei Seen:


Nach dieser Brücke sind wir bereits in Kirchmöser und umrunden dann die o.g. Seen: Heiliger See, Möserscher See, Breitlingsee.



An der Südseite vom Breitlingsee liegt ein Mini-Ort namens Malge mit Gaststätte, Biergarten, Campingplatz, Marina u.a.; der Havelradweg führt dran vorbei, meine Route enthält einen winzigen Abstecher:

Es gibt auch einen kleinen Weg zum See, und zwar hierhin:

Unser Radwanderweg indes führt weiter durch die Wald- und Seen-Landschaft…


7 km vor Brandenburg treffen wir auf einen weiteren Nebenfluss der Havel, die Plane; unsere Route sieht keine Überquerung vor, aber wenn du kurz auf die Brücke radelst, gibt es diesen Ausblick:


In Brandenburg (Havel) führt meine Route direkt zum Bahnhof, jedoch könnte man auch hier noch eine Stippvisite machen: Einfach auf der Wilhelmsdorfer Straße bleiben, statt in die Otto-Sidow-Straße abzubiegen, dann kommst du mittenrein.
Eine prima Route zur Stadtbesichtigung gibt es in Radtour 3a!
Grobe Streckenführung:
Bahnhof Rathenow – Innenstadt – Altstadt-Insel – Steckelsdorf-Ausbau (Horstenweg) – dann immer den Wegweisern des Havelradwegs folgen, via Böhne, Bützer, Milow, Marquede, Jerchel, Bahnitz, Kützkow, Fähre Kützkow-Pritzerbe, Fohrde, Tieckow, Kranepuhl, Briest, Kaltenhausen, Margarethenhof, Plaue, Kirchmöser West, Kirchmöser Ost, Malge – Wilhelmsdorf – Wilhelmsdorfer Straße – Otto-Sidow-Straße – Brandenburg Hauptbahnhof.
Zur Karte:
Die Route enthält
1) eine kleine Stadtbesichtigung in Rathenow zu einigen Sehenswürdigkeiten,
2) einen kleinen Umweg in Bahnitz zur Kirche und zum Havel-Ufer
3) einen winzigen Abstecher in Malge zum Biergarten.
© Beatrice Poschenrieder