Radtour 70a: Seen & Denkmäler: Fürstenberg, Ziegeleipark Mildenberg, Zehdenick, Wandlitz, Bernau

Diese Tour verbindet herrliche Radwege an Seen und Wasserläufen entlang sowie durch schöne Wälder mit alten und neueren Denkmälern

Foto vom Havelradweg aus: Fußweg zwischen Seen zwischen Burgwall und Neuhof
Auf dem Havel-Radweg nördlich von Zehdenick sind wir zeitweilig zwischen zwei Seen

Super bei Nordwest-Wind, gut bei Nordwind; Gesamtlänge: 81,3 km

Strecke abkürzen:
Nur bis Bahnhof Zehdenick: 34,5 km; erst ab Bhf Zehdenick: 47 km
Nur bis Bhf Wandlitzsee: 68 km; erst ab Bhf Wandlitzsee: 13,5 km

Anmerkung: Das hier ist zwar ungefähr die umgekehrte Variante meiner Radtour 70, aber nicht die selbe; verschieden sind u.a. die ersten paar Kilometer, die Schleifen durch den Ziegeleipark, durch Zehdenick und durch Stolzenhagen-Wandlitz (inkl. Bogen am Stolzenhagener See) sowie die Route zwischen Liebenwalde und Stolzenhagen, denn die entsprechende Strecke in Radtour 70 verläuft teilweise auf einer gut befahrenen Autostraße ohne Radweg – für unerschrockene Radler kein Problem, aber für vorsichtige habe ich eine ruhige Strecke ausgetüftelt (ich bin die Route in diversen Versionen 5 x geradelt!). Dieses ruhige Stück enthält auf ca. 1,5 – 2 km einen Schotterweg, der aber mit normalen Trekkingreifen ganz ok zu fahren ist. Nach langen Trockenphasen können ca. 500 m davon auch mal etwas sandig werden.

Zu Beginn durchqueren wir das Zentrum von Fürstenberg mitsamt seiner fabelhaften Kirche:

Foto im Zentrum von Fürstenberg (Havel): Evangelische Stadtkirche
Die prachtvolle Evangelische Stadtkirche wurde 1845 – 48 von einem Schüler des Baumeisters Schinkel konstruiert

In und um die Stadt, die nicht von ungefähr die Havel im Namen trägt, durchfließt der Fluss mehrere Seen; wir überqueren ihn östlich der Stadt zwischen dem Baalensee und dem Schwedtsee auf einer tollen Fußgängerbrücke aus Holz:

Baalenseebrücke, Fürstenberg (Havel) - Foto von der Westseite her
Auf der Baalenseebrücke

Hinweis: Auf der westlichen Seite der Brücke ist eine Treppe! Sie hat aber Schienen fürs Fahrrad, die ganz brauchbar sind (mittig angeordnet). Östlich schließt ein Weg an die Brücke an.
Es lohnt sich, sein Rad hochzuschieben, denn die Aussicht von da oben ist fein:

Foto von der Baalenseebrücke aus Richtung Süden: Havel, Baalensee, Fürstenberg
Blick von der Brücke Richtung Süden: Vorn die Havel, hinten der Baalensee, ganz hinten Fürstenberg

Nach einem Stück durch den sog. Havelpark kommen wir auf eine Landstraße, die recht gut zu radeln ist und der wir jetzt 18 km einfach folgen (bis Tornow); dabei durchqueren wir Wald, Heide und ein paar Dörfer.

Rosa blühendes Feld oder Heide-Landschaft bei Zootzen (Fürstenberg/ Havel)
Nahe bei Zootzen gibt es riesige rosa blühende Felder, viel größer, als das Bild es zeigt
Foto vom Radweg aus: Dorfkirche Blumenow
Dorfkirche Blumenow

In Tornow macht meine Route einen Mini-Abstecher an der sehenswerten Kirche vorbei (Foto siehe Radtour 70) zum sog. Schloss:

Schloss / Herrenhaus Tornow, Fürstenberg (Havel)
Da das Schloss bzw. Herrenhaus von Tornow eine private Bildungsstätte beherbergt, kommt man manchmal nicht näher dran (sondern nur bis zum Zaun)

Nach Tornow durchqueren wir Marienthal…

Foto vom Radweg aus: Dorfkirche Marienthal (Zehdenick)
Das ist die Kirche von Marienthal

…und gelangen auf ein sehr schönes Stück des Havelradwegs, teils an der Havel vorbei, teils an ehemaligen Tonabbau-Stichen (kleine Seen mit Namen wie Schülke-Troll-Stich und Biernathstich). Von 1887 bis zur Wende 1991 war in dem Gebiet zwischen Tornow und Zehdenick eine umfangreiche Ziegel-Industrie angesiedelt, und zwar hauptsächlich längs der Havel, die ziemlich praktisch für den Transport war. Mehrere Ziegeleien produzierten hier Dachziegel und Mauerziegel (= Backsteine), u.a. für das rasch wachsende Berlin.

Foto vom Havel-Radweg aus: Tonstich zwischen Burgwall und Mildenberg, der Gartenzwergstich
Blick vom Havelradweg kurz nach Burgwall auf einen Tonstich, in dem Fall der Gartenzwergstich

Dieses Gebiet kündigt auch schon an, wo wir gleich landen: Am Ziegeleipark Mildenberg.

Foto vom Havelradweg aus: Ziegeleipark Mildenberg, alte Förderanlage
Das erste, was wir vom Ziegeleipark sehen: eine alte Förderanlage
Foto vom Havelradweg aus: Brennofen oder Ringofen im Ziegeleipark Mildenberg
In so einem Ringofen wurden früher die Ziegel gebrannt
Ehemalige Verladestation im Ziegeleipark Mildenberg, Museumshafen, alter Frachtkahn
Hier wurden die Ziegel auf Frachtkähne verladen; dieser Ausleger der Havel heißt heute “Museumshafen”
Ziegeleipark Mildenberg, Alter Hafen: Kleiner See mit Marina, Hotel, Restaurant, Biergarten
Dieser bezaubernde Bereich im Norden des Parks nennt sich “Alter Hafen”; er bietet neben einer Marina auch ein Hotel und ein Restaurant mit Biergarten

Meine Route zeigt dir eine Besichtigungsrunde durch den kostenfrei zugänglichen Teil des Parks. Im Besucherzentrum bekommt man Eintrittskarten für das gesamte Gelände, inklusive Bahnfahrten mit der ehemaligen Lore, interaktiven Ausstellungen, Sonderaktionen, Wasserspielplatz uvm. (im Winter hat dieser Teil des Parks zu!).

Anschließend kommt eins meiner Lieblingsstücke dieser Tour: Der herrliche Radweg in der Tonstichlandschaft Zehdenick, u.a. zwischen zwei Seen, “Stackebrandts Pappelstich” und “Döbertstich”. Mein bestes Bild hierzu findest du ganz oben in diesem Beitrag, hier noch zwei:

Foto vom Havel-Radweg aus: Tonstich-Landschaft Zehdenick
Blick nach rechts auf die eine Riesen Tongrube…
Foto vom Havel-Radweg aus: Tonstich-Landschaft Zehdenick
…und Blick nach links auf die andere

Auch die anschließenden 5 km nach Zehdenick an Seen vorbei durch grüne Landschaft sind klasse!

Foto vom Havelradweg aus: Naturschutzgebiet Biotopverbund Welsengraben bei Neuhof, Zehdenick
Das hier ist mal kein Tonstich, sondern der Welsengraben; er ist Teil vom “Naturschutzgebiet Biotopverbund Welsengraben”

Wenn du die interessante Havelstadt Zehdenick genauer anschauen magst, teste meine Besichtigungsstrecke aus Radtour 114!

Diese Tour macht immerhin einen Bogen durchs Zentrum…

Zehdenick Rathaus, Foto von vorn
Das schmucke Rathaus von Zehdenick
Foto von hinten: Evangelische Kirche Zehdenick
Im Styling passend zum Rathaus und ebenfalls schmuck: Die Stadtkirche

…und zum Wahrzeichen der Stadt, der Hastbrücke…

Foto vom Fußweg an der Havel aus: Hastbrücke Zehdenick
“Herzlich willkommen in der Havelstadt Zehdenick”: Die Hastbrücke

…ein Stückchen an der Havel lang, dann Abstecher zum Kloster:

Kloster Zehdenick, Außenansicht mit Schafen und Klostergarten, Foto vom Norden her
Von der Havel aus können wir bereits das Kloster sehen – und ein bisschen vom Klostergarten (links im Bild)

Mehr Fotos und Infos zum Kloster bieten Radtour 70 und Radtour 114!
Von da sind es nur ein paar hundert Meter zum Berlin-Kopenhagen- und Havel-Radweg am Vosskanal. Der wird auch als “Hauptstrom der Havel” bezeichnet, weil er den Fluss kanalisiert und damit schiffbar macht; genau dort, wo wir auf den Kanal treffen, geht ein Arm davon ab, die “Schnelle Havel”, aber sie mäandert westlich davon durch unerschlossenes Gebiet – an die kommen wir kaum ran. Macht nix, denn die Radstraße am Vosskanal, die wir jetzt auf einer Länge von fast 11 km nutzen, ist super! (Mein zweites Lieblingsstück dieser Tour)

Foto vom Seen-und-Kultur-, Berlin-Kopenhagen- und Havel-Radweg aus: Radstraße am Vosskanal bei Zehdenick
Unsere herrliche Radstraße am Vosskanal gehört zum Berlin-Kopenhagen-, Havel- und Seen-und-Kultur-Radweg
Foto vom Berlin-Kopenhagen- und Havel-Radweg aus: Vosskanal und Krewelin
Blick über den Vosskanal nach Krewelin

An der Schleuse Bischofswerder verlassen wir den Vosskanal und folgen dem BKO- und Havelradweg nach Liebenwalde. Hierbei passieren wir die hübsche Altstadt und die schöne Schinkelkirche:

Schinkelkirche Liebenwalde, Stadtkirche, Foto vom Südwesten aus
Die Stadtkirche Liebenwalde wurde entworfen von Baumeister Schinkel

3 km auf einem straßenbegleitenden Radweg führen uns nach Kreuzbruch; nach dem Minidorf müssen wir kurz auf einer werktags recht belebten Straße ohne Radweg lang, zum Glück nur 2 km, dann biegen wir im Wald links ab nach Rehmate, ein winziges Dorf, wo du vermutlich noch nie warst! Spektakulär ist es nicht, aber es ermöglicht die o.g. Umfahrung der belebten Autostraße durch eine angenehme, sehr ländliche Gegend.

Radweg zwischen Kreuzbruch und Stolzenmhagen: Rehmate (Zehlendorf)
Bei Rehmate: Sehr ruhige grüne Landschaft

Bald landen wir in Stolzenhagen, radeln einen Bogen am Stolzenhagener See lang (vom See sieht man nicht viel, hübsch ist es trotzdem!) Richtung Wandlitzsee und an dessen Nordseite lang Richtung Zentrum.

Foto von der Seepromenade Wandlitz aus: Badestelle am Wandlitzer See
An der Seepromenade am Wandlitzer See gibt es mehrere solche Badestellen

Radtour 70 zeigt den Weg zum Strandbad und Fotos davon!
Wir durchfahren übrigens nicht das eigentliche Wandlitz (also das Dorf mit dem historischen Ortskern), sondern den Ortsteil Wandlitzsee der Gemeinde Wandlitz. Wir passieren, neben vielfältiger Gastronomie, auch eine interessante kleine Kirche:

Kirche St.Konrad Wandlitz-Wandlitzsee, Foto von vorn mit Eingang
Klein, aber stylish: Sankt Konrad entstand erst 1937 und ist die einzige katholische Kirche weit und breit

Etwa 500 m weiter südlich biegen wir ab auf den Lanker Weg, der uns wiederum auf die Radstraße mitten durch einen Riesen Wald Richtung Liepnitzsee und Richtung Bernau führt.

Foto vom Radweg Wandlitz-Bernau aus: Radstraße durch Wald bei Liepnitzsee
Unser Radweg nahe dem Liepnitzsee durch einen großen, sehr hohen Wald
Radweg bei Waldfrieden zwischen Wandlitz und Bernau
Hier geht´s schon auf Bernau-Waldfrieden zu

Unsere letzte Station vor dem Ziel ist das sog. “Bauhaus-Denkmal Bundesschule Bernau”. Es handelt sich um eine ehemalige Bundesschule des Allg. Deutschen Gewerkschaftsbundes, bestehend aus einem “Komplex von Lehr- und Verwaltungsgebäuden”, erbaut 1928 – 1930 von Bauhaus-Architekten und -Studenten; Musterhäuser gibt es auch. 1977 wurde die ganze Anlage unter Denkmalschutz gestellt, 2017 zum UNESCO-Welterbe erklärt.

Bauhaus-Denkmal Bundesschule, Bernau-Waldfrieden
Ich schätze, das hier war mal Teil der Bundesschule
Besucherzentrum Bauhaus-Denkmal Bundesschule, Bernau-Waldfrieden
Und das ist das Besucherzentrum – natürlich auch im Bauhaus-Stil

Von dort radeln wir auf dem direktesten Weg zum Bahnhof Bernau, und der geht netterweise mitten durch den ganz alten, von der Stadtmauer umfassten historischen Kern der Stadt, u.a. durch ein Tor der ehemaligen Stadtmauer, das Mühlentor, an der größten Kirche Bernaus vorbei und durch die Fußgängerzone, die sich in der Bürgermeisterstraße befindet.

Foto von der Mühlenstraße Bernau aus: Mühlentor, Marienkirche, Kriegerdenkmal, Stadtmauer
Gleich vier Bernauer Sehenswürdigkeiten auf einem Bild: Rechts das Mühlentor, mittig die Marienkirche, links das Kriegerdenkmal, ganz links ein Stück der alten Stadtmauer
Foto von der Bürgermeisterstraße aus: Bernau Zentrum, Tourist-Information
Mitten in der Bernauer Fußgängerzone: Die Tourist-Information

Grobe Streckenführung:
Bahnhof Fürstenberg (Havel) – Baalenseebrücke – Zootzener Straße – Zootzen – Bredereiche-West – Blumenow – Tornow – Marienthal – Ziegeleipark Mildenberg – Zehdenick – Radweg am Vosskanal – Bischofswerder – Liebenwalde – Kreuzbruch – Rehmate – Klosterfelde – Wandlitz – Bauhaus-Denkmal Bernau-Waldfrieden – Bernau Zentrum – Bernau Bahnhof.

Zur Karte:
Sie enthält
1) einen Mini-Umweg in Fürstenberg über die Baalenseebrücke (du kannst auch, wie in Radtour 70, auf der Straße bleiben)
2) einen kleinen Abstecher in Tornow zum Schloss
3) eine Besichtigungsrunde durch den frei zugänglichen Teil vom Ziegeleipark Mildenberg
4) in Zehdenick eine Runde durch´s Zentrum, zur Havel und zum Kloster
5) einen Bogen am Stolzenhagener See lang
6) einen Bogen bei Bernau-Waldfrieden zum Bauhaus-Denkmal.

Download file: Rt70a_Fuerstenberg_Zehdenick_Wandlitz_Bernau.gpx

Hinweis zu den Navi-Daten: Ich habe diese Tour für meine Webseite erarbeitet, nicht für Komoot u.a. – bitte veröffentliche sie nicht woanders!

© Beatrice Poschenrieder

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