MEHR FOTOS! Radtour 6.1: Bernau – Oder-Havel- und Finowkanal – Oranienburg (Variante inkl. KZ Sachsenhausen)
Diese Variante der Radtour 6 ist nicht nur sonniger, sondern enthält auch die Möglichkeit, die Gedenkstätte Sachsenhausen zu besuchen
Super bei wenig Wind/ Windstille, ok bei Südostwind, Gesamtlänge: 62 km
Knapp zwei Drittel dieser Route, nämlich die ersten 39 km, sind gleich wie bei Radtour 6 – also bitte auch dort nachsehen wegen Fotos und Infos zur Tour! Die restlichen 23 km sind anders.
Hier aber schon mal ein paar Tipps für das erste Drittel, wo wir auf dem Berlin-Usedom-(BUS-)Radweg sind… Bei Biesenthal gibt es zwei sehenswerte Sachen, nämlich die Reste der Burg und die alte Wehrmühle.
Und hübsch geht´s weiter:
Bei Radtour 6 sowie 6a radelt man überwiegend durch Wälder oder unter Bäumen. Bei dieser Version liegt der westliche Teil im Freien, was bei kühleren Temperaturen natürlich angenehmer ist, und man sieht mehr – zum Beispiel die angenehme Landschaft westlich der Havel.
Zudem sieht man auf dieser Strecke mehr von Liebenwalde, seit 2003 eine Stadt, obwohl das eigentliche Liebenwalde weitaus zu klein dafür ist; aber 2003 schloss es sich mit den umliegenden Dörfern und Orten zu einer Stadt zusammen.
Liebenwalde wird von mehreren Kanälen und Mini-Seen durchzogen: Vom Beverinsee, Mühlensee, Vosskanal, Malzer Kanal wie auch vom Finowkanal, der hier eigentlich nur früher Finowkanal hieß, bis er 1924 in Zerpenschleuse abgetrennt wurde und das 10-km-Stück Richtung Liebenwalde in „Langer Trödel“ umbenannt wurde. 2016 wurde das Ganze für Boote wieder durchgängig befahrbar gemacht, aber das Teilstück heißt eigentlich immer noch Langer Trödel.
Woher hier das Wort „Trödel“ kommt und was es mit dem „Treidelweg“ auf sich hat (der Wander- und Radweg zwischen Liebenwalde und Niederfinow), erkläre ich in Radtour 98!
In dieser Sackgasse, die 1924 entstanden war, sammelten sich nämlich immer mehr Schlamm, Abwässer und Algen an; das muss irgendwann so unappetitlich geworden sein, dass man beschloss, diese zugeschütteten Unterbrechungen der Kanäle wieder zu öffnen und schiffbar zu machen, zumindest für kleinere Boote. Das erforderte unheimlich aufwändige Arbeiten und Konstruktionen, u.a. die Vertiefung des Kanals, den Bau einer Hub-/ Hebebrücke in Liebenwalde sowie einer Klapp- und einer Hubbrücke und einer neuen Schleuse in Zerpenschleuse. Deswegen sehen die Brücken und die Schleuse alle ein bisschen ähnlich aus und haben das gleiche Hellblau. Sprich, man hat es geschafft: Drei Jahre dauerten die Arbeiten, 2016 war´s vollendet.
Liebenwalde ist eigentlich ein sehr alter Ort (gegründet um 1230); leider vernichtete 1832 ein Großbrand die wichtigsten Gebäude (u.a. Kirche, Pfarrhaus, Spritzenhaus und viele Bürgerhäuser). Im selben Jahrhundert wurden eine neue Kirche und ein Rathaus errichtet, daher sind diese neueren Datums. An der stolzen klassizistischen Kirche wirkte unübersehbar der geniale Architekt Schinkel mit – schau sie dir an!
Danach überqueren wir den Vosskanal (der auf manchen Karten auch als Havel verzeichnet ist – tatsächlich ist es ein kanalisiertes Stück der Havel!)…
…radeln durch die hübsche Gegend von Neuholland (diesen winzigen Ort westlich von Liebenwalde streifen wir nicht)…
…und gelangen auf eine Radstraße durch einen niedrigen Tannen- und Mischwald…
…die im Dorf Malz endet.
…aber danach bald wieder zur Radstraße wird, und zwar entlang des Oder-Havel-Kanals.
Am Ende dieses tollen Wegs kann man entweder straight nach Oranienburg-Bahnhof radeln oder meine Schleife um das Gelände der Gedenkstätte Sachsenhausen mitnehmen, an deren Ende wir auch am Eingang der Gedenkstätte vorbeikommen – natürlich mit der Möglichkeit eines Besuchs! Das Fahrrad kann nicht mit rein, aber der Eintritt ist kostenlos. Hier zeige ich schon mal ein paar Fotos, in Radtour 6.1a gibt´s noch viel mehr, plus gezielte Infos dazu!
Noch deutlich mehr Infos und Bilder zu dieser Radroute bekommst du beim Beitrag zu Radtour 6…
Anmerkung: Wenn du die Karte unten siehst, denkst du vielleicht erst mal: Häh, diese Route soll bei Südostwind funktionieren? Ja. Die Arme nach oben und unten (Bernau – Finowkanal und Liebenwalde – Oranienburg) sind größtenteils bewaldet.
Strecke abkürzen: Erst ab Bhf Biesenthal: ca. 50 km
Grobe Streckenführung: Bernau Bhf – Berlin-Usedom-Radweg über Ladeburg und Biesenthal – Oder-Havel-Radweg über Zerpenschleuse und Liebenwalde – quer durch Liebenwalde – Malz – Gedenkstätte Sachsenhausen – Oranienburg Bhf
Routenbeschreibung:
Bahnhof Bernau hat nur einen Vorderausgang; überquere den Bahnhofsvorplatz bis zu der Straße, die quer dazu verläuft. Fahre sie rechts lang bis zur nächsten größeren Straße (Börnicker Str), biege links in diese ein; nach ca. 500 m mündet sie in eine noch größere Straße. Biege links ab und nimm dann die zweite Querstraße, die Ladeburger Chaussee. Bleib nun ca. 2,5 Kilometer auf der rechten Seite auf dem Radweg, Bernau geht dabei in Ladeburg über. Kurz vor dem Ende von Ladeburg geht ein Weg schräg rechts rein, den nimmst du. Jetzt kannst du ganz lange geradeaus draufbleiben, bis du am Marktplatz von Biesenthal bist. Nun fährst du die Straße rechts runter; mach langsam, denn schon nach ca. 200 m, wo die Straße eine Linksbeugung macht, musst du rechts abbiegen in einen gepflasterten Weg, der abermals abwärts führt.
Ab jetzt ist die Radtouren-Beschilderung sehr gut (B-US für Berlin-Usedom), folge ihr gut 6 km bis zum Knotenpunkt 95 (d.h. über der üblichen Radrouten-Beschilderung kannst du diese Zahl weiß auf rotem Grund lesen).
Nun biegst du links ab und fährst bis Knotenpunkt 97. An dieser Stelle verlässt du den B-US-Radweg, biegst links in einen ungeteerten Weg ein und folgst jetzt dem Oder-Havel-Radweg (OD-HA). Ab jetzt folgst du einfach der Radroute, die leicht zu finden ist. Zuerst bist du links vom Finowkanal, nach ca 5,5 km geht´s rechts auf eine Brücke über den Oder-Havel-Kanal.
Nun geht´s ziemlich lang durch den Ort Zerpenschleuse, dahinter geht der Weg links rein in einen Wald und dann eine ganze Weile durch ihn. Nach dem Wald bist du gleich in Liebenwalde, durchquerst es komplett und bleibst auch nach Ortsende auf der selben Straße (es gibt einen Radweg links). Nach gut 2 km zweigt eine gleich große Straße links ab (und mit ihr auch der Radweg), du fährst jetzt südwärts Richtung Oranienburg. Allerdings bleibst du nicht bis O´burg auf dieser Straße, sondern nach ca 6 km quert ein Radweg diese Straße (Knotenpunkt 71). Hier biegst du links ab und bist dann auf einem reinen Radweg, der dich bald durch das Dorf Malz führt (einfach geradeaus durchfahren) und zum Oder-Havel-Kanal. Fahre einfach weiter südwärts, bis du auf eine größere Straße stößt, die Bernauer Straße, biege rechts ein und nach ein paar Metern nochmal schräg rechts, in die Carl-Gustav-Hempel-Straße. Bleib gut 2 km drauf bis zu einem kleinen Kreisverkehr, biege dort links ab auf „Aderluch“. Wenn du auf eine Querstraße stößt, fahre schräg links in den Schäferweg. An dessen Ende biegst du links ab und bist dann gleich am Eingang der Gedenkstätte Sachsenhausen. Falls du nicht rein willst oder nach einem Besuch weiterfahren willst, radelst du die Straße der Nationen westwärts bis zur Straße der Einheit, biegst in diese links ab bis zur Bernauer Straße, diese rechts, bis du unter der Zugtrasse bist, direkt nach der Trasse links rein in die Stralsunder Straße, nach ca. 350 m kommt der Bahnhof.
Zur Karte:
Sie enthält am Ende nicht den direkten Weg zum Bahnhof, sondern einen Bogen um das Gelände der Gedenkstätte Sachsenhausen (ehemals KZ, auch KZ Oranienburg) mit Abstechern zu den Massengräbern; am Ende des Bogens befindet sich der Eingang der Gedenkstätte. Du kannst das auch weglassen und gleich auf der Bernauer Straße bleiben, dann hast du 3 km weniger zum Bahnhof.
Zur umgedrehten Version dieser Route bitte hier klicken: Radtour 6.1a
Zur schattigeren Version geht es hier: Radtour 6: Oder-Havel-Kanal-Tour: Bernau -> Oranienburg.
© Beatrice Poschenrieder