MEHR FOTOS + INFOS! Radtour 53: Vom Havelland nach Havelberg via Friesack, Kleßen, Rhinow
Diese Radroute zeigt dir den wundervollen Nordwesten des Havellandes, den Naturpark Westhavelland und die bildhübsche Stadt Havelberg samt Besichtigung
Sehr gut bei Südostwind, Gesamtlänge: 53 – 56,5 km km (je nachdem, ob du die Besichtigung von Schloss Kleßen und Havelberg mitnimmst oder nicht)
Wie ich schon in Radtour 52 erwähnte, ist Friesack, unser Startpunkt, nicht so spektakulär, aber gleich nach Ortsende steht die sagenumwobene Sieben-Brüder-Eiche; genau genommen sind es sieben nahe beieinander stehende Eichen, die unten am Stamm miteinander verwachsen sind, vermutlich über 250 Jahre alt, vielleicht sogar 300. Es ist nicht nur ein eingetragenes Naturdenkmal, sondern es rankt sich auch eine Sage darum: Im Nordischen Krieg von 1674 bis 1679, auch Schwedisch-Brandenburgischer Krieg genannt, fielen nach der Schlacht von Rathenow bei einem Rückzugsgefecht in der Nähe von Friesack unter anderem sieben Brüder, die alle zusammen begraben wurden, und aus ihrem Grab soll diese siebenstämmige Eiche erwachsen sein.
Man kann dieses Naturdenkmal beim Vorbeiradeln schnell übersehen; es steht auf der rechten Seite – achte auf das Hinweisschild und die Info-Tafel.
Ab dort bis Kleßen geht´s dann durch ein lichtes Wäldchen:
Bald darauf erreichen wir Kleßen und machen eine kleine Stippvisite zu dessen Schloss (meine Route führt nur an die Rückseite / den Innenhof heran; wer die Vorderseite und das Innere sehen will, holt sich im Spielzeugmuseum Kleßen eine Eintrittskarte):
Kurz nach dem Dorf kommen wir an einem idyllischen kleinen See vorbei:
Ganz nebenbei befinden wir uns bereits im Naturpark Westhavelland, was zugleich ein riesiges Naturschutzgebiet ist und fast bis Havelberg reicht.
Wir fahren auch – am Ortseingang von Stölln – an der Lilienthal-Gedenkstätte vorbei, sie befindet sich am ältesten Flugplatz der Welt! In Radtour 53a findest du einen Abstecher dorthin plus Infos und Fotos.
Kurz danach, mitten in Stölln, gibt´s ein Lilienthal-Zentrum samt Ausstellung und Fluggerät.
Nur 2 km weiter sind wir in Rhinow, einer gemütlichen Kleinstadt…
Danach kommt erst mal lang nix außer Landschaft, Natur und zwei winzigkleine Orte: 24 km durch das m.E. beste Stück des o.g. Naturparks Westhavelland (Info und mehr Fotos siehe Radtour 53a). Er zieht sich entlang der Havelauen, die sich dort durch die Landschaft schlängeln. Wende deinen Kopf ab und zu nach links und rechts und du kannst wundervolle Ausblicke auf die vielfältige Pflanzen- und Tierwelt dort erhaschen!
Genau mittig zwischen Jederitz und Havelberg befindet sich diese Info-Tafel des Nabu (Naturschutzbund Deutschland):
Darauf steht: «Lange Jahre waren Teile der Aue zwischen Havelberg und Jederitz vom Hauptstrom der Havel abgeschnitten. Auch der „Alte Reimer“, ein parallel zur Havel verlaufendes Gewässer, hatte nur noch eingeschränkte Verbindung zum Fluss. Der NABU hat mehrere Altarme geöffnet und die Uferverwallungen entfernt, so dass wieder frisches Wasser durch die alten Rinnensysteme in die Aue strömen kann. Auf den ornithologisch und botanisch kostbaren Feuchtwiesen tummeln sich Blaukehlchen, Wachtelkönig und Kranich. …»
Dann erreichen wir die bezaubernde Stadt Havelberg; sie gehört nicht mehr zum Havelland, sondern zu Sachsen-Anhalt, und besitzt leider keinen Bahnhof, sodass wir am Ende noch nach Glöwen radeln, was wiederum im brandenburgischen Landkreis Prignitz liegt.
Mach vor der Fahrt zum Bahnhof unbedingt den Rundgang durch Havelberg, das mit gutem Grund Havelberg heißt – es liegt an der Havel und am Fuße eines „Bergs“ (Hügels) – und mit gutem Grund ein beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel ist: Das Zentrum ist sehr heimelig, bietet nette kleine verschlungene Wege für Spaziergänge, einiges an gemütlicher Gastronomie und wunderschöne alte Häuser und Bauwerke, etwa einen absolut gigantischen Dom oben auf der Anhöhe.
Vor dem Dom gibt es ein Aussichtsplateau, von dem aus du einen herrlichen Blick über den Ort und den Fluss hast (Foto siehe Radtour 47).
Und ganz in der Nähe steht noch das hier:
Der Weg zum Bahnhof Glöwen geht dann fast schnurgerade durch die Landschaft:
Noch viel mehr Infos und Bilder zu dieser Strecke findest du bei Radtour 53a!
Grobe Streckenführung:
Bahnhof Friesack – Friesack – Kleßen – Stölln – Rhinow – Kiez – der Radrouten-Beschilderung folgen bis Strodehne – Garzer Mühle – Kuhlhausen – Jederitz – Havelberg – Bahnhof Glöwen
Zur Karte:
Wie oben angedeutet, enthält sie in Kleßen einen Schlenker zum Schloss (plus 1 km) und in Havelberg einen Besichtigungsrundgang (plus 2 km); dieser enthält die schönsten Stellen von Havelberg!
Diese Route kannst du super kombinieren mit:
• Radtour 52 (insgesamt wären es, da die Stücke zum Bahnhof entfallen, 100 km, aber du kannst ja auch erst ab Nauen oder Paulinenaue starten, da wären es deutlich weniger km). Die geht super bei Südostwind.
• der ersten Hälfte von Radtour 18, also Wittenberge – Elberadweg – Havelberg und von da nach Friesack (ohne Abstecher nach Havelberg 84 km). Die geht ebenfalls super bei Südostwind.
• der zweiten Hälfte von Radtour 18, also über den Havelradweg nach Rathenow. Inklusive Havelberg wären das rund 100 km, aber die kannst du abkürzen, indem du nicht bis Havelberg radelst, sondern in Garzer Mühle links abbiegst auf den Havelradweg südwärts (das wären dann ca. 77 km).
© Beatrice Poschenrieder