Radtour 63: Hoher Fläming: Wiesenburg, Rabenstein, Blönsdorf, Jüterbog

Der Hohe Fläming, der nicht von ungefähr auch einen riesigen Naturpark enthält, bietet eine tolle Mischung aus Natur und alter Kultur
Sehr gut bei Nordwestwind oder Westwind, Gesamtlänge: 62 km
Strecke abkürzen:
Nur bis Bahnhof Blönsdorf: 47,5 km. Nur bis Bhf Niedergörsdorf: 55,5 km
Der Fläming ist ein langer Höhenzug (man könnte auch sagen: ein Hochplateau), der in einer der Eiszeiten gebildet wurde; etwa ein Fünftel davon liegt nicht in Brandenburg, sondern in Sachsen-Anhalt; die westlichste Ausdehnung reicht fast bis Madgeburg, die südlichste fast bis Jessen/Elster.
Die Ost-West-Ausdehnung beträgt ca. 100 km, ungefähr von Magdeburg bis zum Fluss Dahme und zur gleichnamigen Stadt. In der Nord-Süd-Ausdehnung hat der Fläming 30 bis 50 km, er wird nördlich begrenzt durch das Baruther Urstromtal und südlich durch das Urstromtal, das von der Elbe durchflossen wird.
Warum der westliche Teil „Hoher Fläming“ heißt und der östliche Teil „Niederer Fläming“, hat sich mir noch nicht erschlossen, denn der Höhenunterschied ist nur minimal: Die höchste Erhebung vom Hohen Fläming beträgt 200 m, die vom Niederen 178 m. Es ist also nicht so ein augenscheinlicher Höhenzug wie in Gebirgen; den meisten Autofahrern wird er kaum auffallen, dir als Radler womöglich schon, wenn´s mal ganz schön nach oben oder unten geht. Zum Teil sind die Übergänge aber auch sanft, etwa der in Radtour 62 zwischen Wusterwitz und Ziesar. Hier ist sozusagen die Fortsetzung der 62 (ich hab beide zusammen an einem Tag gemacht), daher kannst du diese Routen auch super miteinander kombinieren (perfekter Wind dafür: Nordwest); man muss dann natürlich nicht das Ganze fahren (das wären ca. 106 km), sondern kann z.B. in Blönsdorf in den Zug steigen.
Wie auch immer: Diese Tour hier startet in Wiesenburg, dessen wirklich sehenswerte Schlossanlage ich bereits in Radtour 56 erwähnt habe (dort gibt´s auch mehr Fotos und Infos).

Du kannst meinen Schlenker in den Schlosspark auch weglassen und gleich vom Bahnhof aus südwärts nach Jeserig radeln, was aber schade wäre, denn mein Bogen ist von vorn bis hinten sehr schön!

Nach Wiesenburg geht´s auf Wegen und Sträßchen durch fast einsame Gegend, wo´s z.B. so aussieht:

12 km später kommt das Dorf Raben; es hat eine sehenswerte Kirche:

Und so sieht die Dorfkirche innen aus: Wundervolle Malereien an Wänden, Decken, Emporen usw.:

Im Dorf ist der Abzweig zur Burg Rabenstein; auch den könnte man theoretisch weglassen, weil der Weg zur Burg nicht nur ein Schotterweg ist (geht aber), sondern vor allem recht steil hochwärts führt: Ich hab fast das ganze Stück geschoben! Ich fand aber, es hat sich gelohnt: Diese Burg da oben ist ein erlebenswerter Ort:

Wenn man reingeht, öffnet sich ein großer Innenhof mit verschiedenen Annehmlichkeiten, etwa einem Einblick in eine echte Ritterstube, einem Stand mit Trinken und Essen, z.T. nach Rezepten des Mittelalters, Bänken und Tischen zum gemütlichen Ausruhen, und seitlich gibt es sogar eine kleine Bühne, auf der zum Zeitpunkt meines Besuchs (Sonntag, 18.7.21) ein hübscher Mann mittelalterliche Weisen auf der Geige und der Laute /Gitarre spielte und dazu sang (er hat es gut gemacht!). Zudem läuft das Personal in mittelalterlich anmutenden Gewändern herum, manchmal auch oben ohne 🙂
Jedenfalls ist die Athmosphäre überaus nett!

Danach geht es total entspannt und Fläming-typisch durch Wäldchen, Felder, Wiesen und Dörfer…


…nach Niedergörsdorf – das, ebenso wie Jüterbog, an den Fläming-Skate angebunden ist.

Von dort zeigt dir meine Route den direkten Weg zum Bahnhof Jüterbog, aber mach eventuell einen Umweg in die sehenswerte Innenstadt, die durch super erhaltene mittelalterliche Bauten geprägt ist!


Grobe Streckenführung:
Bahnhof Wiesenburg – Schlosspark Wiesenburg – Jeserig/Fläming – Grubo – Raben – Klein Marzehns – Garrey – Boßdorf – Lobbese – Marzahna – Schönefeld – Kurzlipsdorf – Blönsdorf – Dallchow – Kaltenborn – Niedergörsdorf – Bahnhof Jüterbog
Zur Karte:
Sie enthält
1) einen kleinen Bogen durch den Schlosspark in Wiesenburg,
2) einen Abstecher zur Burg Rabenstein.
© Beatrice Poschenrieder