Radtour 103: Friedrichshagen – Rüdersdorf – Stienitzsee – Strausberg/Straussee – Bernau

Landschaft zwischen Gielsdorf und Wesendahl, Foto vom Osten her
Landschaft zwischen Gielsdorf und Wesendahl

Diese bezaubernde Radroute nordöstlich von Berlin führt zu zwei herrlichen Seen und etlichen tollen Dorfkirchen

Super bei wenig Wind, gut bei Südwind, Gesamtlänge: 59,5 km; “Strecke abkürzen”, Route und Karte siehe weiter unten

Wie ich woanders auf dieser Webseite schon festgestellt habe: In Brandenburg gibt es unheimlich viele kleine Dörfer mit erstaunlich großen (teils riesigen) alten Kirchen! Auf dieser Strecke, so hatte ich den Eindruck, gibt es besonders viele – in den unterschiedlichsten Ausführungen. Ebenso sehenswert sind die beiden super-schönen Seen, an denen wir entlang radeln werden.
Es geht ja in Friedrichshagen los. Falls du diesen sympathischen Berliner Stadtteil noch nicht kennst, empfehle ich eine kleine Stippvisite in Friedrichshagens Flaniermeile, die Bölschestraße. Dazu gehst du einfach aus dem S-Bahnhof rechts raus über die Straße und schon hast du sie vor dir; sie ist einen Kilometer lang, also keine Riesen Zusatz-Strecke. Hier gäbe es auch schon die erste tolle Kirche:

Evangelische Kirche (Christophoruskirche) Berlin-Friedrichshagen, Foto von vorn
Die Friedrichshagener Christophoruskirche ersetzte 1903 den zu klein gewordenen Vorgängerbau. Zu Beginn hatte sie einen viel höheren Turm, schlanker und sehr spitz, der 1972 durch einen Orkan zerstört wurde

Auf unserer eigentlichen Route geht´s aber erst mal schnurgerade auf einem sehr angenehmen Radweg durch den Wald. Nach 4,5 km erreichen wir Schöneiche bei Berlin und folgen dem Verlauf der schönen antiken Straßenbahn (die noch betrieben wird!) bis zum Ortseingang von Rüdersdorf.

Alte Straßenbahn 88 von Friedrichshagen nach Alt-Rüdersdorf
Zwischen Friedrichshagen und Alt-Rüdersdorf fährt noch die ganz alte Straßenbahn 88

Dort hätte ich nun auch einen Besuch beim Museumspark Rüdersdorf einbauen können, der ist ganz in der Nähe, aber kostet Eintritt, und man sollte sich dafür wirklich ein paar Stunden Zeit nehmen – es ist ein riesiges Gelände!
Wir radeln stattdessen durch Tasdorf straight zum Stienitzsee; du kannst den langgezogenen See, der am Fuß einer Erhebung liegt, bald schon von oben sehen, wenn du den Kopf nach links wendest.
Kurz vor dem Ortseingang Hennickendorf kommt am Radweg ein Wegweiser: “Badestrand”. Meine Route enthält keinen Abstecher dorthin, aber falls du einen Bade-Stopp einlegen willst, ist hier eine gute Gelegenheit.
Wir biegen indes mitten im Dorf ab zum Stienitzsee und treffen auf einen langen Fußweg direkt am See, der größtenteils aus einem toll gemachten, geschwungenen Holzsteg besteht.

Steg und Wanderweg am Stienitzsee bei Hennickendorf, Foto vom Steg aus auf den See und auf das Ufer
Der lange Steg und Wanderweg am Stienitzsee bei Hennickendorf
Holzsteg, Wanderweg und Uferweg am Stienitzsee
…und ein Blick zur anderen Seite

Danach geht es durch die schöne Landschaft von Torfhaus nach Strausberg: zuerst durch die Vorstadt mit ihren vielen Villen, den Ortsteil Hegermühle, und dann kommt auch schon der Abzweig zum Straussee. Der ist noch langgezogener als der Stienitzsee, und an seiner kompletten Ostseite verläuft ein meist gut fahrbarer Fußweg (fast 5 km lang), der wundervolle Ausblicke aufs Wasser und auf die besten Seiten von Strausberg hergibt.

Foto vom Wanderweg am Straussee-Ufer aus: Blick auf den See und Altstadt von Strausberg
Blick vom Wanderweg am Straussee auf die Altstadt von Strausberg; der dicke Turm in der Mitte gehört zur Stadtkirche

In der Mitte von Strausberg-Stadt werden wir mal kurz vom See weggeführt, was gar nicht verkehrt ist, denn der kleine Umweg geht an der alten Stadtmauer vorbei mitten durch die Innenstadt und Fußgängerzone – die logischerweise auch Läden, Gastronomie und Eiscafés bietet.

St.-Marien-Kirche in der Altstadt von Strausberg, Foto von der Seite
Die St.-Marien-Kirche in Strausberg ist nicht nur per se ein Mords Brocken: ihr Turm ist gigantisch! (leider auf dem Bild nicht gut zu sehen)

HINWEIS: Wenn du gerne schnell und ohne viele Hindernisse radelst, ist der Weg direkt am Straussee am Wochenende nicht optimal – da sind schon mal einige Leute unterwegs; du kannst aber auch einfach auf der Hauptstraße (deren Namen einige Male wechselt) geradeaus draufbleiben bis ganz oben zur Gielsdorfer Chaussee, wo´s dann eben nach Gielsdorf geht, wo wir eh lang fahren. Es hat, wie fast alle Dörfer, durch die wir noch kommen, eine stattliche, buchstäblich steinalte Kirche:

Dorfkirche Gielsdorf, Gemeinde Altlandsberg, Foto von der Seite
Klare Formen und Farben: Die Dorfkirche von Gielsdorf, vermutlich ca. 800 Jahre alt

Der selbe Ort besitzt außerdem diese Besonderheit:

Foto auf dem Gelände vom ehemaligen Gutshof in Gielsdorf: Uhrenturm
Dieser ulkige sog. “Uhrenturm” steht auf dem Areal des ehemaligen Gutshofs in Gielsdorf
Foto von der Landstraße aus: Rapsfeld zwischen Gielsdorf und Wesendahl
Rapsfeld zwischen Gielsdorf und Wesendahl

Die nächste ist die Dorfkirche von Wesendahl, die einen mächtig breiten Turm aufweist:

Kirche Wesendahl (Gemeinde Altlandsberg, Märkisch-Oderland), Foto von schräg vorne
Die Dorfkirche von Wesendahl, ein spätromanischer Feldsteinbau, war kurz vor dem Verfall; nur dank eines Fördervereins steht sie heute so gut da
Foto von der Landstraße aus: Landschaft zwischen Wesendahl und Wegendorf
Hier sind wir zwischen Wesendahl und Wegendorf

Hübsch und aus verschiedenen Steinarten gefertigt ist wiederum die Kirche des nächsten Dorfes, Wegendorf. Wenn du magst, schau, ob sie geöffnet ist – im Inneren gibt es wunderbare alte Wand- bzw Deckenmalereien.
Danach folgt die Kleinstadt Werneuchen; sie besitzt ein gewaltiges Gotteshaus, die St. Michael-Kirche, die auch architektonisch beeindruckend ist.

St. Michael-Kirche in Werneuchen, Foto von der Seite
Fast so groß wie ein Dom: Die St. Michael-Kirche in Werneuchen
Zweitürmige Kirche Willmersdorf (Barnim), Foto von schräg hinten
Die ungewöhnliche Kirche von Willmersdorf mit ihrem Doppelturm
Kirche Weesow bei Werneuchen, Foto von der Seite, massive Feldsteinkirche
Die Dorfkirche Weesow, ein klassischer Feldsteinbau, ist rund 800 Jahre alt
Kirche von Börnicke bei Bernau, Feldsteinkirche, Foto vom Süden her
Fast so alt wie die Kirche von Weesow, aber im frühgotischen Stil: Die Dorfkirche von Börnicke

Über unseren Zielort, Bernau, habe ich in anderen Radtouren schon einige Infos und Fotos geliefert, z.B. Radtour 80 und Radtour 70.

Strecke abkürzen:
Nur bis S Hegermühle: 25,2 km; bis S Strausberg-Stadt: 30 km; bis S Strausberg-Nord: 32 km; bis Bahnhof Werneuchen: 48 km.
Nur von S Hegermühle bis Bahnhof Bernau: 34,5 km

Streckenführung:
S-Bahnhof Friedrichshagen – Schöneiche – Rüdersdorf – Tasdorf – Berliner Straße – Hennickendorf – Uferweg und Wanderweg am Stienitzsee – Torfhaus – Neue Mühle – Strausberg-Vorstadt – Uferweg und Wanderweg am Straussee – Strausberg-Zentrum – Kulturpark – Badstraße – Gielsdorfer Chaussee – Gielsdorf – Wesendahl – Wegendorf – Werneuchen – Weesow – Willmersdorf – Börnicke – S-Bahnhof Bernau

Zur Karte:
Sie enthält
1) am Stienitzsee einen Umweg an den See, er führt auf einen herrlichen langen, gut radelbaren Holzsteg am / übers Wasser);
2) in Strausberg einen kleinen Bogen zur St.-Marienkirche und zum Fischerkiez;
3) in Werneuchen einen Mini-Schlenker zur Kirche und durchs Zentrum;
4) in Börnicke einen Mini-Abstecher zur Kirche.

Download file: Rt 103 Friedrichshagen_Stienitzsee_Strausberg_Bernau.gpx
Die GPX-Daten und meine Bitte dazu: Falls du diese Route, die ich ja für MEINE Webseite entwickelt habe, in deine Komoot-Navi-App lädst, dann kennzeichne sie danach als “privat”, weil sie sonst nicht mehr meine Route ist, sondern eine Komoot-Route!

© Beatrice Poschenrieder

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