Radtour 70: Seen & Denkmäler: Bernau – Wandlitz – Zehdenick – Ziegeleipark – Fürstenberg

Bernau, An der Stadtmauer: Turm an der alten Bernauer Stadtmauer
Einer der Türme an der alten Stadtmauer Bernau

Auf dieser Radroute liegen nicht nur tolle Seen wie der Liepnitzsee und der Wandlitzsee, sondern auch interessante Kulturstätten

Super bei Südost-Wind, gut bei Südwind, Gesamtlänge: 80 km

Strecke abkürzen:
Erst ab Bahnhof Wandlitzsee: 66 km. Erst ab Bhf Zehdenick: 33 km. Nur bis Bhf Zehdenick: 47 km

Zum Start in Bernau radeln wir gleich mal ein Stück an der uralten Stadtmauer entlang (es lohnt sich übrigens, an der ganzen Mauer entlangzugehen, aber das kannst du natürlich auch am Ende einer kürzeren Tour machen, z.B. Radtour 6a) und kurz darauf hieran vorbei:

Foto vom Radweg aus: St.-Georgen-Kapelle und -Hospital Bernau
Vor vielen hundert Jahren stiftete die Tuchmachergilde das St.-Georgen-Hospital samt Kapelle für bedürftige alte Menschen
Foto vom Radweg an der Mühlenstraße aus: Alter Wasserturm Bernau
Alter Wasserturm Bernau

Etwas weiter nördlich machen wir einen minimalen Umweg über ein Denkmal mit einem Bandwurm-Namen: “UNESCO-Welterbe Bauhaus Denkmal Bundesschule Bernau” – es ist nicht nur ein einzelnes Gebäude, sondern eine große Anlage mit vielen verschiedenen Gebäuden in Bauhaus-Architektur (mehr Fotos dazu in Radtour 70a).

Unesco Welterbe Bauhaus-Denkmal Bundesschule Bernau - Foto von einem Teil der Anlage
Bauhaus-Denkmal und Bundesschule Bernau – hier nur ein Teil der ganzen Anlage

Bald darauf führt der Radweg von der Straße weg mitten in den Wald – und nach 3 km siehst du rechterhand den Liepnitzsee, der als ein sehr sauberer, feiner Badesee gilt – und auch gleich die Badestelle.
Ein richtiges Strandbad mit allem Drumherum bietet Wandlitz, das wir als nächstes erreichen, an seinem Wandlitzsee. Meine Route führt “obenrum” am Zaun entlang, sodass du auch erst mal schauen kannst, ob das Freibad etwas für dich wäre.

Foto von oben: Strandbad am Wandlitzsee in Wandlitz, Riesen-Rutsche, Steg, Liegewiese
Blick von unserem Radweg aufs Freibad am Wandlitzsee – aber das ist nur die eine Hälfte
Foto von oben: Freibad mit Badstrand und Liegewiese am Wandlitzsee in Wandlitz
…und hier die andere Hälfte

Nur 2 km nach Wandlitz folgt schon Stolzenhagen und dann eine ganze Weile (14 km) kein Ort mehr.

Foto vom Radweg aus: Dorfkirche Stolzenhagen bei Wandlitz
Stolzenhagen hat eine stolze Kirche

Auf dem Weg nach Liebenwalde zeige ich die schnellste Route, sollte aber erwähnen, dass es keinen straßenbegleitenden Radweg gibt. Am Wochenende ist die Straße eher ruhig, werktags sind auf einer Teilstrecke schon ein paar mehr Autos unterwegs, es ist aber nicht so schlimm, dass man um sein Leben fürchten müsste. Drei Kilometer vor Liebenwalde geht eh wieder ein Radweg los, und ab da wird es sehr entspannt…

Foto vom Havelradweg und Berlin-Kopenhagen-Radweg aus: Landschaft zwischen Zehlendorf und Liebenwalde
Ruhige grüne Natur zwischen Zehlendorf und Liebenwalde
Foto vom Berlin-Kopenhagen-Radweg aus: Rudolf-Breitscheid-Straße in Liebenwalde
Blick in die Rudolf-Breitscheid-Straße in Liebenwalde

…und kurz nach Liebenwalde radeln wir auf einer wundervollen Radstraße direkt am Döllnfließ und am Voßkanal entlang bis nach Zehdenick.

Foto vom Havelradweg und Berlin-Kopenhagen-Radweg aus: Blick über den Vosskanal
Das herrliche Stück am Vosskanal entlang gehört zum Havelradweg und zum Berlin-Kopenhagen-Radweg
Foto vom Radweg am Vosskanal, Blick auf das Dorf Krewelin südlich von Zehdenick
Vom Radweg am Vosskanal kann man zum Dorf Krewelin rüberschauen

Im beschaulichen Städtchen Zehdenick habe ich einen Mini-Schlenker eingebaut, am Kloster vorbei zum Zentrum mit Kirche, Gastronomie und Läden. Eine ausführlichere Besichtigung inkl. Schloss und Kamelbrücke gibt´s in Radtour 114!

Wenn man ins Kloster reingeht, sieht es so aus:

Kloster Zehdenick, Innenhof
Kloster Zehdenick: Hier ein Teil des ersten Innenhofs
Innenhof von Kloster Zehdenick
…und hier der andere Teil!
Kloster Zehdenick, Ruine Dormitorium (Foto Richtung Westen)
Hier im zweiten Innenhof kann man die Ruine des früheren Dormitoriums sehen
Stadtkirche Zehdenick, Foto von Südwesten her
Die Stadtkirche von Zehdenick besteht aus einem ganz alten Teil (Feldstein-Sockel, um 1250) und einem neueren (um 1809)
Im Zentrum von Zehdenick: Marktplatz und Rathaus
Marktplatz und Rathaus im Zentrum von Zehdenick

Nur anderthalb Kilometer weiter wird´s landschaftlich richtig toll…

Foto vom Havel- und Berlin-Kopenhagen-Radweg aus: Radwanderweg nördlich Zehdenick
Kurz nach Zehdenick kommen wir auf diese wundervolle Radstraße – sie gehört zum Havel- und zum Berlin-Kopenhagen-Radweg

Nördlich von Zehdenick ist die Landschaft weitläufig durchzogen von kleinen Seen – genauer gesagt, Tonstichen (auch: “Tongruben”). Das sind die Löcher, die durch den Tonabbau entstanden und sich irgendwann mit Wasser füllten.

Foto vom Havel-Radweg aus: Tonstich zwischen Burgwall und Mildenberg, der Raminstich
Das ist der erste Tonstich, auf den wir stoßen: Der Raminstich
Foto vom Havelradweg aus: Tonstichlandschaft zwischen Zehdenick und Burgwall
…und hier radeln wir zwischen zweien: Der linke heißt “Stackebrandts Pappelstich”, der rechte “Döbertstich”
Foto vom Havelradweg aus: Tonstich-Landschaft zwischen Neuhof und Burgwall
Blick aufs Wasser: Diese Tongrube ist ja ZIEMLICH groß

Die nächste Station ist eine Stippvisite im Ziegeleipark. Mildenberg ist eigentlich ein Dorf 3 – 4 km südwestlich davon, aber in der Gegend dieses Dorfes gab es vor gut 100 Jahren eines der größten Ziegelei-Gebiete Europas, und zwar nicht nur wegen des hohen Vorkommens an Ton, sondern auch wegen der Nähe zur Havel und der dadurch gegebenen Transportmöglichkeiten. Der Bedarf an Baumaterial (Dachziegel, Mauersteine) war damals riesig, u.a. für Berlin.
Der heutige Ziegeleipark ist ein Industriedenkmal und entstand auf dem Gelände zweier stillgelegter Ziegeleien.

Foto vom Havelradweg aus: Ziegeleipark Mildenberg, Feldbahn, Ringofen, Verladestation, Frachtkahn
Das erste, was wir vom Ziegeleipark sehen, ist ein prima Überblick über das frei zugängliche Gelände: Links ein Ringofen, daneben eine Lorenbahn, mittig eine Feldbahn, dahinter die ehemalige Verladestation an einem Ausleger der Havel, samt altem Frachtkahn
Hoffmannscher Ringofen (Brennofen für Ziegel) im Ziegeleipark Mildenberg bei Zehdenick. Foto von schräg vorne
In solch einem gigantischen Ringofen wurden Ziegel gebrannt. Der Ziegeleipark Mildenberg hatte mal 57 davon!

Mehr Infos und Fotos zum Ziegelei-Park bietet Radtour 70a! Danach befinden wir uns weiterhin auf wundervollen Radwegen in der sog. “Tonstichlandschaft Zehdenick” und längs der Havel:

Foto vom Havel- und Berlin-Kopenhagen-Radweg aus: Radwanderweg bei Burgwall
Das helle Dach rechts gehört zu einem Boot, denn hinter dem Schilf fließt die Havel

Danach sind wir immer noch auf dem Havelradweg:

Foto von der Brücke aus: Die Havel in Burgwall (Oberhavel)
Blick von der Brücke auf die Havel in Burgwall

Der Rest der Route führt über ruhige Landstraßen durch sehr wenig besiedelte Gegenden nach Fürstenberg. Unterwegs kommen wir auch am Mini-Ort Tornow vorbei; er hat nur rd. 200 Einwohner, aber eine interessante Kirche. Ebenso wie die Stadtkirche von Zehdenick, wurde sie vor fast 800 Jahren als Feldsteinkirche erbaut, brannte aber mehrmals ab; auf den alten Sockel wurde rd. 600 Jahre später eine neue Kirche gesetzt, in dem Fall 1837/1838:

Foto vom Radweg aus: Dorfkirche Tornow (Fürstenberg Havel)
Die Kirche von Tornow: Unten sehr alt, oben mittelalt – der neogotische Teil unverkennbar im Schinkel-Style, allerdings konstruiert von einem Schüler des Baumeisters, F.W. Buttel
Foto vom Radweg aus: Schutzhütte und Dorfkirche in Blumenow (Oberhavel)
Blumenow: Direkt bei der Dorfkirche steht diese Schutzhütte
Foto vom Radweg aus: Landstraße zwischen Zootzen und Fürstenberg (Havel)
Unsere Landstraße zwischen Zootzen und Fürstenberg: Angenehm beschattet

Meine Route führt am Ende direkt Richtung Zentrum und zum Bahnhof, aber wie so oft lege ich dir nahe, dich in der Stadt ein bisschen umzusehen, so du denn noch Zeit hast. Schön an Fürstenberg ist u.a., dass es von drei Seiten von Wasser umschlossen wird: Vom Röblinsee, Schwedtsee, Baalensee und von der Havel. Badestelle weiß ich nur eine, nämlich am Nordostufer des Röblinsee, aber es gibt bestimmt noch mehr.

Plan Wasserstadt Fürstenberg/ Havel, Schautafel am Bahnhof
Dieser schöne Plan hängt am Bahnhof und zeigt, wie Fürstenberg zwischen Seen eingebettet und von Wasserläufen durchzogen ist

Grobe Streckenführung:
Bahnhof und S Bernau – “An der Stadtmauer” – Alte Lohmühlenstraße – Oranienburger Straße – Bernau Nord Bauhaus-Denkmal – offizieller Radweg Richtung Liepnitzsee / Wandlitz – Bahnhof Wandlitzsee – Strandbad Wandlitzsee – Stolzenhagen – Zehlendorf – Kreuzbruch – Liebenwalde – Havelradweg via Zehdenick, Ziegeleipark Mildenberg, Burgwall bis Marienthal – Tornow – Blumenow – Bredereiche – Zootzen – Fürstenberg Zentrum – Bahnhof Fürstenberg

Zur Karte:
Sie enthält
1) nach Bernau einen Mini-Umweg übers Bauhaus-Denkmal
2) in Wandlitz einen Mini-Umweg an den Wandlitzsee (du kannst auch gleich auf die Prenzlauer Chaussee und von dort in die Thalmannstraße fahren)
3) in Zehdenick einen kleinen Bogen am Kloster vorbei und ins Zentrum
4) eine Stippvisite in den Ziegeleipark Mildenberg.

Download file: Rt70_Bernau_Wandlitz_Zehdenick_Fuerstenberg.gpx

Die umgekehrte Strecke in einer teils geänderten Version findest du in Radtour 70a!

© Beatrice Poschenrieder

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