Wanderung 3: Rundkurs ab S Wannsee via Griebnitzsee, Glienicker Park, Moorlake, Großer Wannsee

Herrliche Wanderung fast immer am Wasser lang: Wannsee, Pohlesee, Stölpchensee, Griebnitzsee, Glienicker Brücke & Park, Anleger Pfaueninsel u.v.m.!

Foto vom Radweg am Havelufer aus: Heilandskirche am Port von Sacrow Berlin
Auch im Winter toll anzusehen: Blick über die Havel zur Heilandskirche

Gesamtlänge: 19 km

Am Bahnhof Wannsee nehmen wir den östlichen „Hinterausgang“ Richtung Reichsbahnstraße, überqueren die Potsdamer Chaussee unter den Gleisen durch und dann geht´s erst mal zwei Kilometer auf der netten ruhigen Bismarckstraße Richtung Südwest. Am Ende führt uns ein Fußweg zum Kleinen Wannsee…

Foto vom Uferweg aus: Beginn Wanderweg Kleiner Wannsee
Hier beginnt unser Wanderweg am Kleinen Wannsee

…und ab da sind wir auf einem schmalen Uferweg immer am Wasser lang: Pohlesee, Griebnitzkanal, Stölpchensee, nochmal Griebnitzkanal, Griebnitzsee.

Foto vom Wanderweg aus: Uferweg am Pohlesee, Gemeinde Wannsee
Am Pohlesee
Foto vom Wanderweg aus: Uferweg am Griebnitzkanal südlich vom Stölpchensee
Meine feine Wandergruppe am Griebnitzkanal südlich vom Stölpchensee
Foto vom Wanderweg am Griebnitzkanal aus: Griebnitzsee
Blick vom Griebnitzkanal auf den Griebnitzsee
Foto vom Uferweg aus: Griebnitzsee bei Potsdam
Da ist er in voller Pracht, der Griebnitzsee

An letzterem wandern wir lange auf der sog. Griebnitzseepromenade: ein klasse Ufer-Wanderweg, schön ruhig und naturbelassen.

Foto vom Uferweg aus: Griebnitzsee-Promenade
Unser Uferweg namens Griebnitzsee-Promenade
Griebnitzsee-Promenade, Uferweg
Blick zurück auf den Griebnitzsee – hier führt der Weg auf eine kleine Anhöhe

Er führt uns in den Mini-Ort Klein Glienicke. Sehenswert sind dort u.a. sechs denkmalgeschützte sog. Schweizerhäuser; hierzu Wikipedia:
«In der Zeit zwischen 1863 und 1887 ließ Carl von Preußen in Klein Glienicke unter dem Architekten Ferdinand von Arnim nach zeitgenössischer Mode zehn Schweizerhäuser im Schweizerstil bauen. Zwei weitere Schweizerhäuser wurden in den Jahren 1873 und 1874 von Carl von Preußens Hofbaumeister Ernst Petzholtz und dem Zimmermeister Ludwig Heck gebaut. Sechs Schweizerhäuser wurden 1961 als Maßnahme zur DDR-Grenzsicherung abgerissen.»
Zwei besonders schöne stehen an unserem Weg, hier eines davon:

Foto vom Wanderweg aus: Schweizerhaus Klein Glienicke, Potsdam
In echt sieht dieses Schweizerhaus noch viel beeindruckender aus

Nur 200 m weiter folgt das Jagdschloss Glienicke, das wir derzeit leider nur durch den Zaun bewundern können. Normalerweise kommt man direkt an das Schloss heran und in den angrenzenden Park hinein, aber derzeit wird da mächtig viel gebaut.

Foto vom Zaun aus: Jagdschloss Glienicke (Potsdam)
Jagdschloss Glienicke

Wo wir allerdings problemlos rankommen und daher eine kleine Stippvisite machen (sind nur 300/400 m zusätzlich), ist das „richtige“ Schloss Glienicke, das auch noch einen Haufen schöne Nebengebäude hat.

Foto übern Zaun an der Königstraße: Südseite von Schloss Glienicke, Löwenbrunnen
Blick über den Zaun an der Königstraße: Vorne der Löwenbrunnen, hinten die Südseite von Schloss Glienicke
Foto vom Osten her: Schloss Glienicke, Teil vom Innenhof
Schloss Glienicke, Teil des Innenhofs

Anschließend gehen wir zu der immer wieder imposanten Glienicker Brücke, auf der wir aber nicht die Havel überqueren…

Foto vom Osten her: Glienicker Brücke, Berliner Seite, Havel
Die Berliner Seite der Glienicker Brücke (Foto von Mitte November)
Foto vom Osten her: Glienicker Brücke, Berlin-Seite, Havel
…und ein bisschen näher dran. Die heutige, 1906/07 erbaute Brücke ist schon die vierte an dieser Stelle
Foto von der Ostseite aus: Havel, Glienicker Brücke, Berliner Seite
Blick vom Ausguck an der Brücke über die Havel

…sondern nördlich abbiegen auf den klasse Fußgänger- und Radweg, der außen am Schlossgarten Glienicke entlangläuft.

Foto von der Glienicker Brücke aus: Radweg und Große Neugierde am Schloss Glienicke
Links der Rad- und Wanderweg, rechts die Königstraße, an der Ecke ein Luxus-Ausguck für den damaligen Adel, die sog. „Große Neugierde“
Foto vom Radweg an der Havel aus: Schloss Glienicke (Potsdam), Südwestseite
Von unserem Wanderweg aus können wir die Südwestseite des Schlosses sehen
Foto vom Radweg aus: Casino Glienicke am Schloss Glienicke, Wannsee
Dieser interessante Bau von 1824 nennt sich „Casino“, in dem Fall italienisch „Häuschen“ – es diente als Zweitwohnung
Foto vom Radweg aus: Hofgärtner- und Dampfmaschinenhaus im Schlosspark Glienicke
Das war mal das Hofgärtner- und Dampfmaschinenhaus; Architekt: Der berühmte Baumeister Persius

Nun sind wir bereits auf dem Weg, den wir jetzt ganz lange verfolgen, immer am Wasser lang – zuerst am Jungfernsee und an der Havel (die hier ineinander übergehen) und dann am Großen Wannsee. Dabei passieren wir u.a. die Moorlake, den Anlegesteg der Fähre zur Pfaueninsel, den Düppeler Forst und die Badestelle Alter Hof.

Foto vom Süden her: Fahrradweg Jungfernsee / Havel Richtung Krughorn
Im Herbst besonders schön: Unser Weg Richtung Krughorn

Einen Dreiviertel Kilometer nach dem Hofgärtnerhaus haben wir diesen tollen Blick über die Havel:

Foto vom Uferweg aus: Havel und Heilandskirche am Port von Sacrow
Die Heilandskirche, Foto vom Mai; Foto ganz oben: die selbe Ansicht, aber im Winter

Kurz danach ragt eine Landspitze ins Wasser namens „Krughorn“; von dort aus können wir die Kirche noch besser sehen:

Foto vom Krughorn (Havel, Wannsee) aus: Heilandskirche Sacrow

Kurz darauf sind wir an der Moorlake. Warum das so heißt, weiß ich nicht – ich vermute, weil die Havel hier eine Aue hat, die auch mal moor-artig sein kann. Bei sehr kalten Temperaturen ist das Ganze zugefroren und schaut ziemlich romantisch aus:

Foto vom Radweg aus: Havelaue an der Moorlake (Gemeinde Wannsee)

Nur einen halben Kilometer weiter kommt wieder ein „Horn“, von wo aus wir einen tollen Blick haben – in dem Fall auf die Pfaueninsel (Infos dazu siehe Radtour 105):

Foto vom Radweg aus: Pfaueninsel und Havel
Das weiße Gebäude da drüben ist „Schloss Pfaueninsel“
Foto vom Ufer aus: Fähre zur Pfaueninsel (Wannsee, Berlin)
Hier legt die Fähre zur Pfaueninsel an

Ab dem Pfaueninsel-Anleger wird der breite asphaltierte Weg zu einem Waldweg – immer noch recht breit, super zu wandern und ebenfalls sehr schön!

Foto vom Wanderweg / Uferweg aus: Wannsee-Bucht zwischen Pfaueninsel und Heckeshorn
Hier ist unser Weg etwas erhöht und wir blicken auf eine schöne Bucht des Großen Wannsees hinab

Wo der Waldweg endet, sind wir an einem herrlichen Fleckchen namens Heckeshorn; dort gibt es eine Badestelle und oberhalb davon ein wundervolles Aussichtsplateau zum Großen Wannsee hin:

Foto vom Ufer aus: Badestelle Heckeshorn, Großer Wannsee
Badestelle Heckeshorn, Großer Wannsee
Foto vom Westen her: Flensburger Löwe am Aussichtsplateau Heckeshorn, Großer Wannsee
Auf dem Podest steht ein sog. Flensburger Löwe; er wurde von einem reichen Kaufmann in Auftrag gegeben, der hier wohnte

Um die Ecke ist bereits das Haus der Wannseekonferenz, wo wir kurz hineinstippen. Eigentlich ein schönes Gebäude mit schöner Anlage drumherum, aber historisch gesehen ein Schandfleck: Im Januar 1942 wurde hier die „Endlösung der Judenfrage“ detailliert besprochen und organisiert – nicht der Holocaust, denn der war bereits beschlossene Sache, sondern dass die gesamte jüdische Bevölkerung in den Osten deportiert und vernichtet werden sollte. Geplant wurden u.a. die Koordination und der zeitliche Ablauf der Massenmorde.

Foto vom Eingang her: Haus der Wannsee-Konferenz
Das Haus der Wannsee-Konferenz: Die Villa (mit Gedenk- und Bildungsstätte) und der Park sind zu den Öffnungszeiten frei zugänglich, Eintritt kostenlos
Park am Haus der Wannseekonferenz, Großer Wannsee
Wenn man in den zugehörigen Park geht, sieht es u.a. so aus

Nur 350 m weiter kommt der nächste sehenswerte Ort, nämlich der „Villa und Garten Liebermann“; auch hier schauen wir kurz rein, allerdings vielleicht nur bis zum Eingangsbereich, denn für das ganze Areal inkl Garten wird Eintritt erhoben. Max Liebermann (1857 – 1935) war über etliche Jahrzehnte hinweg einer der bedeutendsten deutschen Maler und Grafiker, verfügte über hohes Ansehen und Vermögen. Sein Hauptwohnsitz war in Berlin, 1909 ließ er auf einem Wassergrundstück am Wannsee diese „Sommervilla“ bauen und drumherum vom damaligen Stadtgartendirektor einen bildschönen Garten anlegen. 1935 starb er im stattlichen Alter von 87 Jahren und erlebte die schreckliche Zeit danach nicht mehr, denn er war Jude. Seine 10 Jahre jüngere Witwe Martha wurde 1940 gezwungen, die Villa zu einem Spottpreis zu verkaufen (das Geld erhielt sie nie, es war also eine Enteignung). 1943 sollte sie deportiert werden; kurz vorher brachte sie sich um.

Foto von schräg vorne: Liebermann-Villa und ein Teil des Gartens, Wannsee (Berlin)
Die Liebermann-Villa: Das Haus enthält ein Museum, den Garten kann man ab Frühling bewundern

Auf der hübschen Straße „Am Großen Wannsee“ marschieren wir gen Königstraße, überqueren den Übergang vom Großen zum Kleinen Wannsee…

Foto von der Aussichtsplattform an der Königstraße aus: Großer Wannsee
Blick von der Aussichtsplattform an der Königstraße auf den Großen Wannsee

…und sind nach ca. 600 m wieder am Start- bzw Endpunkt, Bahnhof S Wannsee (normalerweise würden wir noch einen netten Uferweg namens „Ronnebypromenade“ mitnehmen, aber da ist grade Baustelle).

Streckenführung:
Bahnhof Wannsee – Bismarckstraße – Kleiner Wannsee – Pohlesee – Griebnitzkanal – Stölpchensee – Griebnitzkanal – Stölpchenweg – Griebnitzseepromenade – Klein Glienicke – Jagdschloss Glienicke – Glienicker Brücke – Schlossgarten Glienicke – Uferweg – Moorlake – Pfaueninselchaussee – Uferpromenade (am Großen Wannsee) – Haus der Wannsee-Konferenz – Garten Liebermann – Königstraße – Bahnhof Wannsee

Strecke abkürzen:
Nur bis Bushaltestelle Schloss Glienicke: 8,5 km; erst ab dieser Bushalte: 10 km

Zur Karte:
Diese Route enthält je einen Mini-Abstecher…
1) zum Schloss Glienicke,
2) zum Haus der Wannseekonferenz,
3) zum Garten Liebermann.

Download file: Wanderung_3_Rundkurs_ab_S_Wannsee_Griebnitzsee_Moorlake.gpx

WICHTIG: Ich habe diese Route für MEINE Webseite erarbeitet, nicht für Komoot & Co – bitte stelle sie dort auf nicht auf „öffentlich“!

© Beatrice Poschenrieder

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