Wanderung 3: Rundkurs ab S Wannsee via Griebnitzsee, Glienicker Park, Moorlake, Großer Wannsee
Herrliche Wanderung fast immer am Wasser lang: Wannsee, Pohlesee, Stölpchensee, Griebnitzsee, Glienicker Brücke & Park, Anleger Pfaueninsel u.v.m.!

Gesamtlänge: 19 km
Am Bahnhof Wannsee nehmen wir den östlichen „Hinterausgang“ Richtung Reichsbahnstraße, überqueren die Potsdamer Chaussee unter den Gleisen durch und dann geht´s erst mal zwei Kilometer auf der netten ruhigen Bismarckstraße Richtung Südwest. Am Ende führt uns ein Fußweg zum Kleinen Wannsee…

…und ab da sind wir auf einem schmalen Uferweg immer am Wasser lang: Pohlesee, Griebnitzkanal, Stölpchensee, nochmal Griebnitzkanal, Griebnitzsee.




An letzterem wandern wir lange auf der sog. Griebnitzseepromenade: ein klasse Ufer-Wanderweg, schön ruhig und naturbelassen.


Er führt uns in den Mini-Ort Klein Glienicke. Sehenswert sind dort u.a. sechs denkmalgeschützte sog. Schweizerhäuser; hierzu Wikipedia:
«In der Zeit zwischen 1863 und 1887 ließ Carl von Preußen in Klein Glienicke unter dem Architekten Ferdinand von Arnim nach zeitgenössischer Mode zehn Schweizerhäuser im Schweizerstil bauen. Zwei weitere Schweizerhäuser wurden in den Jahren 1873 und 1874 von Carl von Preußens Hofbaumeister Ernst Petzholtz und dem Zimmermeister Ludwig Heck gebaut. Sechs Schweizerhäuser wurden 1961 als Maßnahme zur DDR-Grenzsicherung abgerissen.»
Zwei besonders schöne stehen an unserem Weg, hier eines davon:

Nur 200 m weiter folgt das Jagdschloss Glienicke, das wir derzeit leider nur durch den Zaun bewundern können. Normalerweise kommt man direkt an das Schloss heran und in den angrenzenden Park hinein, aber derzeit wird da mächtig viel gebaut.

Wo wir allerdings problemlos rankommen und daher eine kleine Stippvisite machen (sind nur 300/400 m zusätzlich), ist das „richtige“ Schloss Glienicke, das auch noch einen Haufen schöne Nebengebäude hat.


Anschließend gehen wir zu der immer wieder imposanten Glienicker Brücke, auf der wir aber nicht die Havel überqueren…



…sondern nördlich abbiegen auf den klasse Fußgänger- und Radweg, der außen am Schlossgarten Glienicke entlangläuft.




Nun sind wir bereits auf dem Weg, den wir jetzt ganz lange verfolgen, immer am Wasser lang – zuerst am Jungfernsee und an der Havel (die hier ineinander übergehen) und dann am Großen Wannsee. Dabei passieren wir u.a. die Moorlake, den Anlegesteg der Fähre zur Pfaueninsel, den Düppeler Forst und die Badestelle Alter Hof.

Einen Dreiviertel Kilometer nach dem Hofgärtnerhaus haben wir diesen tollen Blick über die Havel:

Kurz danach ragt eine Landspitze ins Wasser namens „Krughorn“; von dort aus können wir die Kirche noch besser sehen:
Kurz darauf sind wir an der Moorlake. Warum das so heißt, weiß ich nicht – ich vermute, weil die Havel hier eine Aue hat, die auch mal moor-artig sein kann. Bei sehr kalten Temperaturen ist das Ganze zugefroren und schaut ziemlich romantisch aus:
Nur einen halben Kilometer weiter kommt wieder ein „Horn“, von wo aus wir einen tollen Blick haben – in dem Fall auf die Pfaueninsel (Infos dazu siehe Radtour 105):


Ab dem Pfaueninsel-Anleger wird der breite asphaltierte Weg zu einem Waldweg – immer noch recht breit, super zu wandern und ebenfalls sehr schön!

Wo der Waldweg endet, sind wir an einem herrlichen Fleckchen namens Heckeshorn; dort gibt es eine Badestelle und oberhalb davon ein wundervolles Aussichtsplateau zum Großen Wannsee hin:


Um die Ecke ist bereits das Haus der Wannseekonferenz, wo wir kurz hineinstippen. Eigentlich ein schönes Gebäude mit schöner Anlage drumherum, aber historisch gesehen ein Schandfleck: Im Januar 1942 wurde hier die „Endlösung der Judenfrage“ detailliert besprochen und organisiert – nicht der Holocaust, denn der war bereits beschlossene Sache, sondern dass die gesamte jüdische Bevölkerung in den Osten deportiert und vernichtet werden sollte. Geplant wurden u.a. die Koordination und der zeitliche Ablauf der Massenmorde.


Nur 350 m weiter kommt der nächste sehenswerte Ort, nämlich der „Villa und Garten Liebermann“; auch hier schauen wir kurz rein, allerdings vielleicht nur bis zum Eingangsbereich, denn für das ganze Areal inkl Garten wird Eintritt erhoben. Max Liebermann (1857 – 1935) war über etliche Jahrzehnte hinweg einer der bedeutendsten deutschen Maler und Grafiker, verfügte über hohes Ansehen und Vermögen. Sein Hauptwohnsitz war in Berlin, 1909 ließ er auf einem Wassergrundstück am Wannsee diese „Sommervilla“ bauen und drumherum vom damaligen Stadtgartendirektor einen bildschönen Garten anlegen. 1935 starb er im stattlichen Alter von 87 Jahren und erlebte die schreckliche Zeit danach nicht mehr, denn er war Jude. Seine 10 Jahre jüngere Witwe Martha wurde 1940 gezwungen, die Villa zu einem Spottpreis zu verkaufen (das Geld erhielt sie nie, es war also eine Enteignung). 1943 sollte sie deportiert werden; kurz vorher brachte sie sich um.

Auf der hübschen Straße „Am Großen Wannsee“ marschieren wir gen Königstraße, überqueren den Übergang vom Großen zum Kleinen Wannsee…

…und sind nach ca. 600 m wieder am Start- bzw Endpunkt, Bahnhof S Wannsee (normalerweise würden wir noch einen netten Uferweg namens „Ronnebypromenade“ mitnehmen, aber da ist grade Baustelle).
Streckenführung:
Bahnhof Wannsee – Bismarckstraße – Kleiner Wannsee – Pohlesee – Griebnitzkanal – Stölpchensee – Griebnitzkanal – Stölpchenweg – Griebnitzseepromenade – Klein Glienicke – Jagdschloss Glienicke – Glienicker Brücke – Schlossgarten Glienicke – Uferweg – Moorlake – Pfaueninselchaussee – Uferpromenade (am Großen Wannsee) – Haus der Wannsee-Konferenz – Garten Liebermann – Königstraße – Bahnhof Wannsee
Strecke abkürzen:
Nur bis Bushaltestelle Schloss Glienicke: 8,5 km; erst ab dieser Bushalte: 10 km
Zur Karte:
Diese Route enthält je einen Mini-Abstecher…
1) zum Schloss Glienicke,
2) zum Haus der Wannseekonferenz,
3) zum Garten Liebermann.
WICHTIG: Ich habe diese Route für MEINE Webseite erarbeitet, nicht für Komoot & Co – bitte stelle sie dort auf nicht auf „öffentlich“!
© Beatrice Poschenrieder