Radtour 129: Von Cottbus nach Forst via Branitzer Park, Haasow, Freilichtmuseum Klinge, Klinger See

Diese Tour hat nur 26,7 km, aber zeigt vier Highlights: Einen Schlosspark, das Museum Zeitsprung, ein Hügelgrab und nen klasse Aussichtspunkt

Foto vom Ufer aus: Aussichtspunkt Klinger See, Glockenturm
Schöne Aussichten am Klinger See

Super bei Westwind, okay bei Nordwest-Wind; Gesamtlänge: 26,7 km

Klein aber fein: Diese kurze Fahrradtour enthält mehrere wirklich sehenswerte Ausflugsziele – und sie lässt sich sehr gut erweitern, etwa um meine Cottbus-Stadttour (in Radtour 104), oder zu einem Rundkurs ergänzen mit Radtour 128. Die Rundtour aus 128 und 129 ergäbe 63,5 km.
Und da die Wege sehr ruhig sind, lässt sie sich von sportlichen Leuten auch gut erwandern (eine mögliche Abkürzung wäre der Bahnhof Klinge: 15,4 – 20 km, je nachdem, ob man das Freilichtmuseum und den Klinger See mitnimmt oder nicht).

Diese Route jedenfalls lässt den Cottbuser Hauptbahnhof und die Stadt schnell hinter sich; bereits nach 2 km sind wir auf einem angenehmen Park-Weg…

Foto vom Radweg aus: Park am Robinienweg, Cottbus
Längs des Cottbuser Robinienwegs ist eine Art Park

…und steuern direkt den beliebten Branitzer Park an.

Foto von Cottbus her: Radweg und Fußgängerweg am / im Branitzer Park
Dieser herrliche Fußgänger- und Radweg geht am nördlichen Rad des Branitzer Parks lang

Meine Route führt nur nahe an das Schloss heran, aber nicht mitten in den Park, denn dafür solltest du das Rad lieber stehen lassen oder schieben. Einen möglichen Weg hinein zeigt meine Radtour 90, plus mehr Fotos!

Foto von außen: Eingang Branitzer Park, Cottbus
Das Eingangstor zum sog. „Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz“: Frisch saniert!
Foto von vorn: Schloss Branitz, Cottbus
Unweit vom Eingang kann man das Branitzer Schloss bewundern
Foto von der Kastanienallee aus: Parkschmiede Branitzer Park
Vom Radweg aus zu sehen: Die ebenfalls frisch sanierte Parkschmiede, die jetzt die wissenschaftliche Bibliothek der Fürst-Pückler-Stiftung enthält

Gleich danach radeln wir auf einem bildhübschen Weg namens Englische Allee; sie ist Teil der Niederlausitzer Bergbautour und des Fürst-Pückler-Radwegs:

Foto vom NIBG- und FÜPÜ-Radweg aus: Englische Allee nahe Branitzer Park, Cottbus
Im Mai 2021 wurde die neu überarbeitete Englische Allee offiziell zum Radweg erklärt

Nun geht´s Richtung Haasow. Dieses Dorf durchqueren wir und radeln dann 8 km durch grüne Landschaft und Wald…

Foto vom NIBG- und FÜPÜ-Radweg aus: Landstraße bei Haasow (Cottbus)
Auch bei Haasow ist unser Fahrradweg tiptop
Foto vom FÜPÜ-Radweg aus: Landschaft zwischen Haasow und Klinge
Die Landschaft östlich von Haasow ist im Frühling leuchtend grün
Foto vom NIBG und Fürst-Pückler-Radweg aus: Radstraße zwischen Kathlower Mühle und Klinge
Unsere tolle Fahrradstraße zwischen Kathlower Mühle und Klinge

…zum Naturpark Gosda-Klinge und zum nächsten Highlight, dem Freilicht-Museum „Zeitsprung“. Es wurde Mai 2008 eröffnet und kostet keinen Eintritt (Spenden sind willkommen!). Laut Wikipedia befindet es sich „auf einem ehemaligen Ausgrabungsgelände … . Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen Flora und Fauna der Eem-Warmzeit.“ (Diese begann vor etwa 126.000 Jahren und endete vor 115.000 Jahren.)
Der Kuppelbau im Eingangsbereich bildet nur einen Teil des Museums:

Foto vom Eingang her: Freilichtmuseum Zeitsprung Klinge
Das ist kein Bunker, sondern gehört zum Museumsareal
Schild im Freilichtmuseum Zeitsprung, Klinge
Schild neben dem Eingang: „Das Eem-Vorkommen von Klinge“

Bei den Ausgrabungen wurden im Jahr 1903 auch die Knochen des „Mammuts von Klinge“ entdeckt, „das erste fast komplette Skelett eines Wollhaarmammuts, das in Deutschland gefunden wurde“, es ist etwa 120.000 Jahre alt! (Das Original befindet sich im Museum für Naturkunde Berlin.) Daher entstand die Idee für das hier:

Mammut im Freilichtmuseum Zeitsprung, Klinge
Im Museumsbau steht hinter Glas dieses Modell einer Mammut-Kuh; die eine Hälfte zeigt, wie sie wohl mal aussah, die andere Hälfte das Skelett, und neben ihr ein Kalb

Schau es dir an, das Viech ist erschreckend groß!

Freilichtmuseum Zeitsprung Klinge, Erlebnispfad
Hier geht´s zum sog. Erlebnispfad, auf dem wir u.a. geologische Erd- und Gesteinsschichten betrachten können
Foto vom Freilichtmuseum Zeitsprungaus: Picknick-Tisch und -Bänke, Klinger See
Zeit für eine Pause? Auf dem Erlebnispfad gibt´s auch diese Picknick-Bänke mit Seeblick

Nur 200 m weiter machen wir eine Stippvisite zum Hügelgrab und Flachgräberfeld Klinge:

Foto vom Süden her: Hügelgrab und Flachgräberfeld Klinge (bei Cottbus)
Hier auf dem Areal wurden in den Jahren 1939 – 41 und 1977 – mehrere Hügelgräber aus der Bronzezeit (2200 bis 800 v. Chr.) gefunden; das hier ist eine Nachbildung
Hügelgrab und Flachgräberfeld Klinge Schild
Auf dem Schild steht, was es mit dem Hügel- und Flachgräberfeld auf sich hat

Wiederum 200 m weiter später kommt die für mich schönste Station dieser Fahrrad-Tour: Dem Aussichtspunkt Klinger See bei Gosda. Dort gibt es eine Plattform mit einem sog. Glockenturm; eigentlich ist es nur noch ein Turm, denn die Glocke wurde vor einigen Jahren geklaut – das steht auch groß und anklagend auf einer Banderole um den Turm.

Foto vom Zugang her: Glockenturm am Aussichtspunkt Klinger See
Was für ein schönes Fleckchen Erde!
Foto vom Aussichtspunkt Glockenturm aus: Klinger See
Und das ist die Aussicht vom Plateau aus; der See ist in real noch viel breiter!

Nur ein paar Meter davon entfernt steht das sog. Raubrittertor; das Tor selbst ist ein Nachbau, die Figuren obendrauf sind Kopien der originalen Rüstungstrophäen. Wikipedia hierzu: „Das ursprüngliche Tor wird auf das späte 17. oder frühe 18. Jahrhundert datiert. Vermutlich hat die Gestalt der drei Rittertrophäen auf dem Tor zum Namen „Raubrittertor“ geführt. Allerdings gab es zu Zeiten des Torbaus schon lange keine Raubritter mehr in der Region.“

Foto vom Glockenturm Klinger See: Raubritter-Tor Klinge
Blick vom Glockenturm auf das Raubrittertor
Foto von unten: Raubrittertor in Klinge am Klinger See, Rüstungstrophäen
Hier das Tor und die Rüstungstrophäen von nahem. Was zum Teufel ist eine Rüstungstrophäe? Das ist eine (Kampfes-)Rüstung, die vom Feind erbeutet und als Zeichen des Sieges zur Schau gestellt wurde

Dann fahren wir ein schönes Stück an der Südseite des Klinger Sees lang und erhaschen immer wieder solche schönen Ausblicke:

Foto vom Fürst-Pückler-Radweg und Lausitzer Bergbautour aus: Südostseite vom Klinger See bei Gosda
Blick vom Fürst-Pückler-Radweg aus auf die Südostseite des Klinger Sees

Der Klinger See ist, wie so viele Seen in der Gegend, ein Tagebau-See, oder wie es oft so unprosaisch heißt, ein aufgefülltes „Tagebaurestloch“. Kurz bevor wir ihn verlassen, kommt noch ein Aussichtspunkt:

Aussichtspunkt Südostseite Klinger See
Ausguck an der Südostspitze des Sees
Foto vom Fürst-Pückler-Radweg aus: Aussichtspunkt Südostseite Klinger See
Und das gibt´s da zu sehen
Foto vom Fürst-Pückler-Radweg aus: Eingang Naturpark bzw Park Klinge-Gosda
Blick zurück: Wenn man meine Route in umgekehrter Richtung radelt, kommt man durch dieses Tor – den Eingang zum Naturpark Klinge-Gosda

Danach durchqueren wir die Dörfer Gosda und Klein Jamno…

Foto vom Fürst-Pückler-Radweg aus: Fachwerkhaus in Gosda, Lausitz
Hübsches Fachwerkhaus in Gosda
Foto vom FÜPÜ- und NIBG-Radweg aus: Radstraße östlich von Gosda
Nach Gosda sind wir wieder auf einer wundervollen Fahrradstraße
Foto vom Fürst-Pückler-Radweg aus: Klein Jamno, Forst (Lausitz)
Ein süßes, ruhiges Lausitzer Dorf: Klein Jamno
Foto vom Radweg aus: Holzkunst-Skupturen in Klein Jamno
Ein Holzkünstler stellt seine Werke auf einer Wiese in Klein Jamno aus

…und landen nach wenigen Kilometern in Forst. Von der Stadt sehen wir nicht viel außer dem schönen alten Wasserturm, denn der Bahnhof liegt gleich ums Eck – es sei denn, du willst noch einen Abstecher ins Zentrum machen (dorthin ist es nur ein Kilometer).

Foto vom FÜPÜ-Radweg aus: Radwanderweg von Klein Jamno nach Forst
Auf dem Weg von Klein Jamno nach Forst können wir schon von weitem den tollen alten Wasserturm sehen
Foto vom Radweg aus: Wasserturm von Forst (Lausitz)
…und hier das Prachtstück aus der Nähe

Grobe Streckenführung:
Cottbus Hauptbahnhof – Robinienweg – Branitzer Park – Englische Allee – Haasow – Klinge – Freilichtmuseum – Hügelgrab – Glockenturm Klinger See – Südostseite Klinger See – Gosda – Klein Jamno – Bahnhof Forst (Lausitz)

Zur Karte:
Sie enthält
1) einen kleinen Bogen in den Branitzer Park;
2) einen Besuch im Freilichtmuseum „Zeitsprung“;
3) einen Mini-Abstecher zum Hügelgrab und Flachgräberfeld Klinge;
4) einen kleinen Umweg zum Aussichtspunkt Klinger See.

Download file: Rt129_Cottbus_Branitzer_Park_Klinger_See_Forst.gpx

Bitte veröffentliche meine Route nicht bei Komoot o.ä., denn ich hab sie für meine Webseite erarbeitet.

© Beatrice Poschenrieder

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