Radtour 106: Grüner Südosten: Rundkurs Adlershof Schönefeld Mittenwalde Kiekebusch
Bei dieser Tour radeln wir u.a. halb um den BER herum (im Grünen!), besuchen das süße Mittenwalde und erkunden die Natur dazwischen/darunter
Super bei Wenig Wind / Windstille, Gesamtlänge: 68 km
Die meisten von uns kennen Königs Wusterhausen und den ehemaligen Flughafen Schönefeld, manche kennen auch Mittenwalde und Zossen. Kaum jemand kennt das fast menschenleere, überaus grüne Gebiet dazwischen!
Wir starten vom S-Bahnhof Adlershof direkt zum Teltowkanal…
…und zum Landschaftspark Rudower Höhe; ein super Radweg führt längs mitten durch den netten langgezogenen Park, in dem man oft auch Bisons auf einer der Weiden beobachten kann.
Vom Ende des Parks bis zum Beginn des Geländes vom Flughafen BER ist es nur noch ein Kilometer; wir radeln aber noch nicht zu einem Aussichtspunkt, sondern zum Dorf Schönefeld. Das kennt auch fast keiner 🙂 Muss man auch nicht unbedingt, es ist ein sehr kleines Dorf, aber immerhin gibt es eine sehenswerte uralte Feldstein-Kirche.
Nach dem nächsten Ort, Waßmannsdorf, wird´s bereits recht schön grün; hier und da kann man schon etwas vom BER sehen, und bald fahren wir direkt am südlichen Flughafen-Zaun lang…
Wir biegen allerdings dann rechts Richtung Tollkrug ab, weil ab diesem Abzweig der Weg am Zaun nicht mehr asphaltiert ist. Aber er geht einigermaßen zu radeln, also falls du noch mehr vom BER sehen möchtest, fahr einfach noch ein Stück geradeaus und dreh nach Belieben irgendwo wieder um.
Meine Route jedenfalls führt auf einer ruhigen Landstraße nach Brusendorf…
…und von dort auf einem Radweg nach Mittenwalde, das wir aber jetzt noch umfahren (später geht´s rein).
Nur noch ein Stück an der Straße lang, dann tauchen wir in ein ebenfalls recht unbekanntes Gebiet: Telzer Plan und Schöneicher Plan. Das ist auch eine ziemlich einsame Gegend; dementsprechend kann man hier auf den Feldern einiges an Tieren sehen, etwa eine Menge Zugvögel…
Etwas weiter südlich durchqueren wir ein nettes, ziemlich urtümliches Dorf: Schöneiche; leider mit Pflasterstraße, aber zum Teil kann man auch auf dem Gehweg oder auf einem Sandstreifen neben der Straße radeln. Von dort geht´s wieder durch viel Natur nach Gallun (ebenfalls ein kleineres, ruhiges Dorf).
Ein paar Kilometer später sind wir wieder in Mittenwalde, wo wir diesmal mittenmang durch radeln, und zwar auf der Yorckstraße, die vermutlich wichtigste Straße der Stadt, weil sich hier Gastronomie und andere Einrichtungen des täglichen Bedarfs konzentrieren. In der Mitte verlassen wir die Yorckstraße kurz, um die St. Moritz-Kirche von allen Seiten anschauen zu können; das beeindruckende Bauwerk ist vielgestaltig und prägt das Stadtbild: Vor allem sein sehr hoher, kunstvoller Turm ist es, an dem man Mittenwalde schon von Weitem erkennt. Vor der Kirche steht ein Denkmal für den Ersten Ehrenbürger der Stadt, Paul Gerhardt. Der berühmte Theologe und Kirchenlied-Dichter war 1651–1657 Probst in der Stadt.
Am Ende der Yorckstraße kommen wir an zwei markanten, sehr alten Denkmälern Mittenwaldes vorbei, dem Pulverturm und dem Stadttor (auch Berliner Tor genannt). Sie sind Reste einer Festungsanlage aus dem Mittelalter.
Nach Mittenwalde fahren wir nur 2 km auf dem Radweg, auf dem wir vorhin schon waren, und biegen dann am Zülowkanal rechts ab auf eine Radstraße Richtung Ragow.
In diesem hübschen Dorf begegnen wir wieder Paul Gerhardt, nämlich in Form einer prächtigen Kirche, die nach ihm benannt wurde…
Und dann kommt mein Lieblingsstück auf diesem Rundkurs, nämlich die einsame Landschaft zwischen Ragow und Waltersdorf (ca. 11 km) – sattgrüne Wiesen, so weit das Auge reicht! (siehe auch das Foto ganz oben) Vielleicht sollte ich anmerken, dass der Weg zum Teil aus diesen großen, vorgefertigten DDR-Platten besteht (nicht die kleinen Platten, sondern ca. 2,5 x 2,5 m groß) und es hier und da ein wenig ruckelt.
Wir streifen dabei auch zwei Mini-Orte, Karlshof und Kiekebusch, aber beide nur am Rande.
Kurz nach dem Dorf mit dem lustigen Namen fahren wir auf recht angenehmen Radwegen durch Waltersdorf, Bohnsdorf und eine nette Gegend namens Falkenberg (natürlich nicht das Falkenberg im Nordosten Berlins) und dann am sog. Plumpengraben entlang. Plumpengraben, häh? Dieser auch eher unbekannte kleine Wasserlauf zieht sich von Zeuthen fast bis zum Teltowkanal und bildet auf etlichen Kilometern sogar die Grenze zwischen Berlin und Brandenburg; wir begleiten ihn aber nur ein Stück…
…überqueren erneut den Teltowkanal und sind bereits wieder in Adlershof. Dort bieten sich natürlich etliche Möglichkeiten der Verköstigung; einige passieren wir schon auf dem Weg zum S-Bahnhof, aber noch mehr gibt es, wenn man gradeaus durchfährt auf die Dörpfeldstraße.
Grobe Streckenführung:
S-Bahn Adlershof – Rudower Höhe – S Flughafen BER Terminal 5 – Schönefeld (Dorf) – Waßmannsdorf – Selchow – LPG-Straße – Zaunstraße 1 – Tollkrug – Brusendorf – Mittenwalde – Am Kanal – Schöneicher Plan – Schöneiche – Kallinchener Straße – Gallun – Mittenwalde – Ragow – Karlshof – Kiekebusch – Waltersdorf – Bohnsdorf – Falkenberg – S Adlershof
Strecke abkürzen:
Erst ab S Flughafen BER Term. 5: 61,7 km. Erst ab S Waßmannsdorf: 57,5 km. Nur bis S Grünau: 64,3 km. Erst ab S Waßmannsdorf bis S Grünau: 53,5 km. Nur bis Mittenwalde und ab dort wieder nordwärts: 54,5 km
Zur Karte:
Sie enthält einen Mini-Bogen in Schönefeld um die Dorfkirche und eine kleine Besichtigung von Mittenwalde.
Anmerkung: Ich bin die Tour fünf Mal geradelt in verschiedenen Varianten, bis ich sie so super fand, um sie dir zu präsentieren. Das Erstellen des Beitrags hat mich zusätzlich zwei Arbeitstage gekostet. Also bitte veröffentliche weder die Karte noch die GPX-Daten auf einer anderen Webseite.
© Beatrice Poschenrieder