Radtour 108: Magdeburg – Elberadweg – Wasserstraßenkreuz – Burg Besichtigung – Genthin

Elbe-Radweg kurz vor Hohenwarthe; hinten die Trogbrücke vom Wasserstraßenkreuz
Elberadweg kurz vor Hohenwarthe; hinten die Trogbrücke vom Wasserstraßenkreuz

Ab Magdeburg auf dem Elberradweg rechtselbisch nach Hohenwarthe, am Elbe-Havel-Kanal zur „Stadt der Türme“ Burg und via Parey nach Genthin


Super bei Südwest-Wind, ok bei Südwind, Gesamtlänge: 67 km

Diese Strecke ist nicht nur mit dem 49-Euro-Ticket attraktiv, da Magdeburg und Genthin bahnmäßig gut angebunden sind, sondern vielleicht auch fürs Quer-durchs-Land-Ticket, weil in Sachsen-Anhalt die Fahrradmitnahme nichts kostet; zudem kann man diese Route sehr schön verlängern bis Wusterwitz, was ja dann wieder in Brandenburg liegt. Von Genthin bis Wusterwitz gibt es eine wundervolle Strecke am Elbe-Havel-Kanal entlang – diese findest du in Radtour 48.

Ab dem Hauptbahnhof Magdeburg führe ich die Route ziemlich direkt an die Elbe, obwohl die Stadt natürlich auch etliche Sehenswürdigkeiten zu bieten hat; immerhin kommen wir am Alten Rathaus, am Magdeburger Reiter, an der Kirche St. Petri und der Wallonerkirche vorbei…

Altes Rathaus Magdeburg, davor der Magdeburger Reiter
Altes Rathaus Magdeburg, davor der Magdeburger Reiter (dass der so schief steht, liegt nicht an einem Baufehler, sondern an meiner Kamera!)

Falls du einen super Blick südwärts über die Elbe auf die Altstadt und den Dom haben willst, dann fahr einfach die große Straße (Ernst-Reuter-Allee) ostwärts, dann kommst du auf die neu gemachte Riesen Brücke; meine Route indes führt etwas nördlich davon zuerst an drei herrlichen Kirchen vorbei und dann über die Brücke des Friedens, von der aus man ein anderes interessantes Bauwerk sehen kann, nämlich den Jahrtausendturm:

Blick von der Brücke des Friedens auf die Elbe und den Jahrtausendturm im Elbauenpark
Wikipedia: „Der Jahrtausendturm im Elbauenpark wurde zur Bundesgartenschau 1999 errichtet und ist mit 60 Metern Höhe das höchste Leimholzgebäude der Welt.“

Und wir überqueren, wie an drei oder vier Stellen in Magdeburg, mehrere Arme der Elbe, in diesem Fall die Stromelbe und die Alte Elbe (bei der Neuen Strombrücke sind es sogar drei Arme!). Erst dann sind wir, wie im Untertitel angekündigt, auf dem „Elberadweg rechtselbisch“. Es gibt nämlich auf der ganzen Länge der Elbe meist zwei Elberadwege, einen links, einen rechts, wenn man in Strömungsrichtung schaut (die Elbe fließt von Süd nach Nord und mündet bei Cuxhaven in die Nordsee).

Altes Wartehäuschen an einer Bushaltestelle im Magdeburger Herrenkrug-Park, rechts der Elberadweg
Dieses hübsche alte Wartehäuschen steht an einer Bushaltestelle im Magdeburger Herrenkrug-Park
Foto vom Elberadweg in den Elbauenpark
Der Elberadweg verläuft hier am Elbauenpark entlang

Also unser Stück Elbe-Radweg verläuft erst mal ein gutes Stück am Elbauenpark und am Fluss entlang (zum Industriepark kann man auch mal rübergucken)…

Blick vom Elberadweg über die Elbe zum Industriepark Magdeburg
Blick vom Elberadweg über die Elbe zum Industriepark Magdeburg

…und mäandert dann durch grüne Landschaft, um kurz nach Alt Lostau wieder an die Elbe zu führen.

Foto der Landschaft am Elberadweg südlich von Alt Lostau
Auf dem Elberadweg südlich von Alt Lostau
Foto vom Elberadweg in Hohenwarthe aus, Kanalbrücke vom Wasserstraßenkreuz Magdeburg
Vom Elberadweg in Hohenwarthe aus kann man die Kanalbrücke über die Elbe schon von weitem sehen

Nach ein paar Kilometern wird´s spannend: Das „Wasserstraßenkreuz Magdeburg“! Was für ein unglaubliches Bauwerk – finde jedenfalls ich. Man muss das mit eigenen Augen gesehen haben, um die Dimension zu erfassen. Der Mittellandkanal, ein Wasserlauf von beträchtlichem Ausmaß, überquert die Elbe, und zwar mittels einer sog. Kanalbrücke. Das ist eine gigantisch große und gigantisch lange Rinne aus Metall, in welcher der erhöht verlaufende Mittellandkanal über die Elbe fließen kann.

Kanalbrücke / Trogbrücke für den Elbe-Havel-Kanal am Wasserstraßenkreuz Magdeburg, Foto von Osten
Hier die faszinierende Kanalbrücke (auch „Trogbrücke Magdeburg“) von der Seite. Auf ihr fahren keine Autos, sondern in ihr fließt Wasser – viel Wasser!
Wasserstraßenkreuz Magdeburg - Hohenwarthe, Kanalbrücke Mittellandkanal Foto Richtung Westen
Oben am Mittellandkanal, Foto Richtung Westen: Der ganze Wasserlauf, den du hier siehst, verläuft in der Riesen Rinne, die in die Brücke eingelassen ist
Wasserstraßenkreuz Magdeburg - Hohenwarthe, Ende der Kanalbrücke vom Mittellandkanal, Foto Richtung Westen und Elbe-Havel-Kanal
Nur ein paar Meter weiter, Blick Richtung Osten: Hier ist die Metallrinne bereits in feste Erde eingelassen und der Mittellandkanal geht in den Elbe-Havel-Kanal über

Wie man sowas bauen kann, ohne dass überall das Wasser rausläuft, ist mir schleierhaft, aber ich bin ja keine Fachfrau. Ich stand nur da oben auf dem Rand dieser Rinne (netterweise haben sie auf beiden Seiten einen fabelhaften Fußgänger-Radfahrer-Weg rangeklebt) und staunte mit offenem Mund.
Auf ebendiesem Weg direkt am Kanal lang radeln wir zehn Kilometer, es ist einfach herrlich!

Befestigter Uferweg am Elbe-Havel-Kanal zwischen der Schleuse Hohenwarthe und Burg
Auf dem befestigten Uferweg am Elbe-Havel-Kanal zwischen der Schleuse Hohenwarthe und Burg radelt es sich gut!

Und dann sind wir auch schon in Burg, unser nächstes Highlight, denn das ist eine entzückende kleine Stadt voller Sehenswürdigkeiten. „Burg (bei Magdeburg)“, so der volle Name, wird auch „Stadt der Türme“ genannt, weil es in Relation zu der kleinen Fläche der Stadt eine Menge tolle alte Türme gibt – meine Route führt an den wichtigsten vorbei.
Die markantesten Türme der Stadt gehören zu zwei Kirchen: zur Unterkirche St. Nicolai und zur Oberkirche Unser Lieben Frauen.
St. Nicolai ist nicht einfach nur eine Kirche, sondern eine Basilika, sie „gilt als größte romanische Granitbasilika östlich der Elbe und ist damit ein besonderes Zeichen der Feldsteinbaukunst“, so die Touristinfo Burg.
„Unser Lieben Frauen“ ist ebenso riesig, eine dreischiffige Hallenkirche mit zwei unterschiedlichen Türmen – einer ist ganz ähnlich wie die Türme von St. Nicolai, einer ist deutlich niedriger mit einer geschweiften Haube.

Unterkirche St. Petri in Burg bei Magdeburg
Mein Foto vermittelt leider nur einen kleinen Eindruck der Unterkirche St. Petri
Das Rathaus von Burg, Foto von vorn, dahinter die Kirche Unser Lieben Frauen
Das Rathaus von Burg, dahinter die Kirche Unser Lieben Frauen; der niedrigste der drei Türme gehört zum Rathaus
Kirchtürme der Kirche Unser Lieben Frauen, Foto von unten
Die Kirchtürme von „Unser Lieben Frauen“: Nicht hübsch, aber mächtig

Weitere Türme sind der Freiheitsturm (auch „Kuhturm“ genannt), der Berliner Turm, der Hexenturm, der Bismarckturm und zwei schöne alte Wassertürme.

Alter Wasserturm im Goethepark am Bahnhof von Burg (Magdeburg)
Dieser Wasserturm steht im Goethepark, der direkt am Bahnhof von Burg liegt (daher der Regionalzug, der durch die Bäume blitzt)
Kuhturm oder Freiheitsturm in Burg, Nordstraße
Der Freiheitsturm in der Nordstraße von Burg wird auch Kuhturm genannt: Angrenzend an den Turm waren früher Felder, wo die Bürger ihre Kühe hintrieben
Foto von der Brückenstraße in Burg aus: Wasserturm in der Weinbergstraße
Blick von der Brückenstraße in Burg hoch zum Wasserturm in der Weinbergstraße

Zum Hexenturm vermeldet Wikipedia: «Zu Beginn des 17. Jahrhunderts kam es in Burg zu mehreren Hexenprozessen. Während dieser Zeit wurde der Turm als Gefängnis für die angeblichen Hexen genutzt, woher sein Name rührt. Im Turm befindet sich ein sechs Meter tiefes Verlies. Durch eine runde Öffnung im Boden konnten die Gefangenen dort hinab gelassen werden.»

Hexenturm in Burg (bei Magdeburg) in der Nordstraße - Foto von der Turmstraße aus
In der Turmstraße Ecke Nordstraße ist noch ein Turm; auf dem Schild steht: „Hexenturm – erbaut im 11. Jahrhundert, saniert 1998“

Aber auch sonst gibt es vieles in Burg zu sehen, wie etwa die Fußgängerzone, den Goethepark und den Flickschupark (letzteren konnte ich leider nicht mehr in die Route einbauen).

Fußgängerzone von Burg bei Magdeburg, Foto an der Schartauer Straße Ecke Franzosenstraße
Die Fußgängerzone von Burg verläuft die ganze Schartauer Straße lang – hier Ecke Böttcherstraße

Ein paar Kilometer nach Burg überqueren wir ein letztes Mal den Elbe-Havel-Kanal und haben wieder ein Stück Elbe-Radweg vor uns, bis zum Dorf Parey.

Elbe-Radweg bei Parchau
Elberadweg bei Parchau: Blumenwiesen, Ackerbau und Stille
Foto vom rechtselbischen Elberadweg auf die Landschaft nördlich von Parchau
Auf dem rechtselbischen Radweg nördlich von Parchau: Weite und Ruhe
Der Elberadweg zwischen Parchau und Parey auf der Höhe von Sandfurth, rechtselbisch
Unser Radweg an der Elbe zwischen Parchau und Parey auf der Höhe von Sandfurth
Foto vom Elberadweg westlich von Parey auf die Elbe; hinter der Uferböschung ein Ausflugsboot
Blick vom Elberadweg westlich von Parey auf die Elbe; hinter der Uferböschung blinzelt ein Boot durch
Dorfkirche von Parey, Kirche Heilige Dreifaltigkeit
Die Dorfkirche von Parey heißt „Heilige Dreifaltigkeit“

Die letzten 12 km führen auf ruhigen Landstraßen durch ruhige Landschaft bis Genthin.

Bergzow, Dorf zwischen Parey und Genthin: Storchennest auf dem Turm vom Feuerwehrhaus
In Bergzow residiert ein Storch auf dem Turm vom Feuerwehrhaus

Infos und Fotos zu Genthin findest du in Radtour 48.

Grobe Streckenführung:
Hauptbahnhof Magdeburg – Julius-Bremer-Straße – Schleinufer – Jerusalembrücken – Brücke des Friedens – Elberadweg via Herrenkrug, Elbauenpark, Alt Lostau zum Wasserstraßenkreuz – Weg am Elbe-Havel-Kanal – Burg – Alte Ziegelei – Parchau – Parey – Bergzow – Genthin Bhf

Strecke abkürzen:
Ohne Besichtigung in Burg: 64,5 km
Nur Magdeburg bis Burg: ohne Besichtigung 29 km, mit Sightseeing: 37 – 38 km
Nur Burg bis Genthin (inkl. Stadttour): 38 km

Zur Karte:
Sie enthält eine kurvige Route in Burg zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.

Download file: Rt108_Magdeburg_Elberadweg_Burg_Parey_Genthin.gpx

 
Hier die Navi-Datei und eine Bitte: veröffentliche diese Route nicht auf Komoot!

© Beatrice Poschenrieder

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