Radtour 109: Hämerten – Tangermünde – Elberadweg – Wolmirstedt – Magdeburg
Auf dem Elbe-Radweg linkselbisch durchs fabelhafte Tangermünde und durch interessante Landschaft, via Wolmirstedt nach Magdeburg
Super bei Nordost-Wind, ok bei Nordwind, Gesamtlänge: 82 km
Wo um Himmels Willen ist Hämerten? fragst du dich vielleicht. Das ist auf der Bahnstrecke zwischen Rathenow und Stendal; der Bahnhof des kleinen Dorfes liegt etwas außerhalb, aber Hämerten liegt direkt am linkselbischen Elberadweg und befindet sich, wie die ganze Route, in Sachsen-Anhalt. Die Fahrradmitnahme in der Regionalbahn ist hier kostenlos.
Zu unserem ersten Highlight, Tangermünde, ist es nur ein Katzensprung. Ich hatte die Silhouette der Stadt einige Male von der anderen Seite der Elbe, vom rechtselbischen Radweg aus, gesehen und immer gedacht: Das schau ich mir bei Gelegenheit mal an. Dank 9-Euro-Ticket war es dann so weit. Aus Zeitmangel völlig unvorbereitet und nichts Großes erwartend, ritt ich in Tangermünde ein und war völlig baff, was für eine Schönheit sich da auftat beim Eintreten in die Altstadt.
Tangermünde ist eine sehr alte Stadt, vermutlich über 1000 Jahre alt. Von dem ganz Alten ist nicht mehr so viel übrig, weil 1617 ein Riesen Brand fast alles zerstört hat, aber danach wurde sie fleißig wieder aufgebaut, und davon ist noch sehr viel erhalten – zum Glück hat der 2. Weltkrieg nicht so viel Schaden angerichtet.
Am nordöstlichen Rand der Altstadt liegt die Burg von Tangermünde; im Grunde ist es eine Anlage mit mehreren Bauten.
Das Hauptgebäude wird auch als Schloss bezeichnet und enthält heute ein Hotel. Vom Innern der Burganlage her sieht es eher schlicht aus, aber von unten, von der Elbe her, ziemlich spektakulär:
Nach der Stadtbesichtigung gehen wir gleich wieder auf den Elberadweg, umfahren auch ein Stück des Flusses Tanger und kommen am alten Hafen vorbei.
Dann geht´s mittenrein in die Elblandschaft, 16 km lang, bis zum Dorf Bittkau.
Ab da fahren wir auf ruhigen Landstraßen, straßenbegleitenden Radwegen und Radstraßen durch kleine Dörfer bis zu einem etwas größeren Ort mit einer tollen Kirche, Rogätz.
Ab Rogätz verlassen wir den Elbe-Radweg, weil wir dort eine Fähre nehmen müssten und dann auch nicht mehr linkselbisch wären. Stattdessen steuern wir straight die nächste Stadt an, Wolmirstedt. Vorher kommen wir noch hierdran vorbei:
Und zwar ist es «der von riesigen Wäldern umgebene Salzberg des Kaliwerkes Zielitz, der K+S KALI GmbH nördlich von Magdeburg, im Volksmund auch „Kalimandscharo“ genannt. Mit ca. 200 Metern Höhe ist er die höchste Erhebung zwischen Magdeburg und der Ostsee», so die Webseite Elberadweg.de.
Auch Wolmirstedt ist eine sehr alte Stadt: Verbriefte über 1000 Jahre! Leider wurde hier im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) sehr viel zerstört. Immerhin blieb das Schloss weitgehend erhalten, und daneben das eigentlich noch schönere Gebäude, die Schlosskapelle.
Kurz nach Wolmirstedt überqueren wir den Mittellandkanal, dem wir schon in Radtour 108 begegnet sind, machen einen Schlenker durch das Dorf Barleben…
…dann radeln wir zwischen und neben ein paar Seen in Richtung Magdeburg. Ich hab diese Route am Bahnhof Magdeburg-Neustadt enden lassen, weil es so schon 82 km sind – für viele Radler mehr als genug. Aber falls es dir noch nicht genug ist, fahr einfach noch ein paar km südlich – dann bist du im Zentrum. Ein paar Sehenswürdigkeiten und Fotos findest du in Radtour 108!
Grobe Streckenführung:
Bahnhof Hämerten – Tangermünde – Schelldorf – Grieben – Bittkau – Ringfurth – Sandfurth – Kehnert – Bertingen – Rogätz – Loitsche – Zielitz – Farsleben – Wolmirstedt – Elbeu – Barleben – Rothenseer Straße – Magdeburg-Eichenweiler – Bahnhof Magdeburg-Neustadt
Strecke abkürzen:
Erst ab Bahnhof Tangermünde (inkl. Stadttour): ca 75 km
Nur bis Bhf Wolmirstedt: 67 km
Nur bis Bhf Barleben: 72,5 km
Nur bis Bhf Magdeburg-Rothensee: 76,5 km
Ohne Besichtigung in Tangermünde: Jeweils 5 km weniger
Zur Karte:
Sie enthält
1) eine kurvige Route in Tangermünde zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten
2) in Wolmirstedt eine kleine Runde durch die Innenstadt und eine Stippvisite zum Schloss
3) einen kleinen Umweg in Barleben durch den Ort und zur Kirche St. Peter und Paul.
© Beatrice Poschenrieder