Radtour 109: Hämerten – Tangermünde – Elberadweg – Wolmirstedt – Magdeburg

Foto vom Elberadweg aus: Tangermünde liegt erhöht und hat zur Elbe hin eine sehr hohe Stadtmauer
Foto vom Elberadweg aus: Hier kann man gut sehen, dass Tangermünde zur Elbe hin eine sehr hohe Wehrmauer hat

Auf dem Elbe-Radweg linkselbisch durchs fabelhafte Tangermünde und durch interessante Landschaft, via Wolmirstedt nach Magdeburg


Super bei Nordost-Wind, ok bei Nordwind, Gesamtlänge: 82 km

Wo um Himmels Willen ist Hämerten? fragst du dich vielleicht. Das ist auf der Bahnstrecke zwischen Rathenow und Stendal; der Bahnhof des kleinen Dorfes liegt etwas außerhalb, aber Hämerten liegt direkt am linkselbischen Elberadweg und befindet sich, wie die ganze Route, in Sachsen-Anhalt. Die Fahrradmitnahme in der Regionalbahn ist hier kostenlos.

Dorfkirche Hämerten, Gemeinde Tangermünde, Sachsen-Anhalt
Die Feldsteinkirche von Hämerten wurde vermutlich ab ca. 1190 erbaut

Zu unserem ersten Highlight, Tangermünde, ist es nur ein Katzensprung. Ich hatte die Silhouette der Stadt einige Male von der anderen Seite der Elbe, vom rechtselbischen Radweg aus, gesehen und immer gedacht: Das schau ich mir bei Gelegenheit mal an. Dank 9-Euro-Ticket war es dann so weit. Aus Zeitmangel völlig unvorbereitet und nichts Großes erwartend, ritt ich in Tangermünde ein und war völlig baff, was für eine Schönheit sich da auftat beim Eintreten in die Altstadt.

Neustädter Tor, südliches Ende der Altstadt von Tangermünde, Foto von außen / von Süden her
Durch das wunderschöne Neustädter Tor betritt man das südliche Ende der Altstadt von Tangermünde
Tangermünde: Neustädter Tor, Turm der Nikolaikirche - Foto vom Norden her, von der Altstadt aus
Das Neustädter Tor von der anderen Seite aus; links daneben der Turm der Nikolaikirche

Tangermünde ist eine sehr alte Stadt, vermutlich über 1000 Jahre alt. Von dem ganz Alten ist nicht mehr so viel übrig, weil 1617 ein Riesen Brand fast alles zerstört hat, aber danach wurde sie fleißig wieder aufgebaut, und davon ist noch sehr viel erhalten – zum Glück hat der 2. Weltkrieg nicht so viel Schaden angerichtet.

Historisches Rathaus und Museum auf dem Marktplatz von Tangermünde, Foto von der Kirchstraße aus
Historisches Rathaus von Tangermünde, Baubeginn 1430: es “zählt zu den architektonisch wertvollsten Profanbauwerken der Backsteingotik in Norddeutschland” (Wikipedia). Es steht auf dem Marktplatz und enthält das Heimatmuseum
Skulptur von Grete Minde vor dem Historischen Rathaus Tangermünde
Vor dem alten Rathaus steht die Skulptur von Grete Minde. Man legte ihr den verheerenden Stadtbrand von 1617 zur Last und richtete sie hin – vermutlich zu Unrecht. Sie war erst 24
Der sog. Eulenturm im Zentrum von Tangermünde gehörte mal zu einem Doppelturm namens Hünerdorfer Tor
Der sog. Eulenturm im Zentrum von Tangermünde gehörte mal zu einem Doppelturm namens Hünerdorfer Tor
Tangermünde Altstadt, Foto vom Ende der Kirchstraße: verschiedene Altbauten, Fachwerkhäuser
Am Ende der Kirchstraße: Eine schöne Variation herrlicher alter Häuser
Foto in die Lange Straße hinein, hinten die Kirche St. Stephan
Blick in die Lange Straße, hinten die Kirche St. Stephan
Kirche St. Stephan Tangermünde - Nordseite (Foto vom Norden/ Nordosten her)
An dem Wohnhaus links unten kann man ermessen, wie riesig die St. Stephanskirche ist – und ihr Turm ist der höchste in der ganzen Altmark
Tangermünde Elbtor, Rossfurt - Foto von der Altstadt aus
Nicht nur das sog. Elbtor ist denkmalgeschützt, sondern auch der Hohlweg dorthin, die “Rossfurt”. Links blitzt zwischen den Häusern der Tanger durch, weiter hinten die Elbe

Am nordöstlichen Rand der Altstadt liegt die Burg von Tangermünde; im Grunde ist es eine Anlage mit mehreren Bauten.

Gefängnisturm Tangermünde, Wehrturm der Burg
Der Wehrturm der Burg enthielt früher auch Gefängniszellen und heißt daher “Gefängnisturm”; bemerkenswert ist u.a. das außergewöhnliche Dach des Turms
Teil der Burg Tangermünde mit Wachturm, kleinem Park und Brüstung
Teil der Burganlage mit Wachturm, kleinem Park und Brüstung; dahinter geht´s steil nach unten
Blick von der Burg Tangermünde auf die Mündung des Tanger in die Elbe
Von der Burganlage aus kann man die Mündung des Tanger in die Elbe sehen – daher hat die Stadt ihren Namen

Das Hauptgebäude wird auch als Schloss bezeichnet und enthält heute ein Hotel. Vom Innern der Burganlage her sieht es eher schlicht aus, aber von unten, von der Elbe her, ziemlich spektakulär:

Hotel und Schloss Tangermünde auf einer hohen Wehrmauer / Stadtmauer, Teil der Burg
Hotel und Schloss Tangermünde

Nach der Stadtbesichtigung gehen wir gleich wieder auf den Elberadweg, umfahren auch ein Stück des Flusses Tanger und kommen am alten Hafen vorbei.

Alte Speichergebäude am Hafen des Tanger, weiter hinten die höchsten Türme von Tangermünde
Alte Speichergebäude am Hafen des Tanger, weiter hinten die höchsten Türme von Tangermünde

Dann geht´s mittenrein in die Elblandschaft, 16 km lang, bis zum Dorf Bittkau.

Foto vom Elberadweg bei Bittkau: Kuhweide an der Elbe
Blick vom Radweg auf die Elbe: Kuhweide mit Aussicht

Ab da fahren wir auf ruhigen Landstraßen, straßenbegleitenden Radwegen und Radstraßen durch kleine Dörfer bis zu einem etwas größeren Ort mit einer tollen Kirche, Rogätz.

Foto vom Elbe-Radweg zwischen Bertingen und Rogätz
Auf dem Elberadweg zwischen Bertingen und Rogätz
Dorfkirche Rogätz an der Elbe
Die Kirche von Rogätz: Ein dicker Klopper und trotzdem irgendwie klasse, oder?

Ab Rogätz verlassen wir den Elbe-Radweg, weil wir dort eine Fähre nehmen müssten und dann auch nicht mehr linkselbisch wären. Stattdessen steuern wir straight die nächste Stadt an, Wolmirstedt. Vorher kommen wir noch hierdran vorbei:

Kies- oder Kalkberge zwischen Rogätz und Loitsche
Kurz vor Loitsche gibt es diesen Ausblick. Sind das Kies- oder Kalkberge? Ich konnte es einfach nicht rausfinden

Auch Wolmirstedt ist eine sehr alte Stadt: Verbriefte über 1000 Jahre! Leider wurde hier im Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) sehr viel zerstört. Immerhin blieb das Schloss weitgehend erhalten, und daneben das eigentlich noch schönere Gebäude, die Schlosskapelle.

Wolmirstedt Schloss und Kapelle, Ostseite - Foto von Osten aus
Das Schloss ist sehr schlicht, die Kapelle (rechts) von dieser Seite auch
Wolmirstedt Schlosskapelle und Innenseite Schloss
Die Kapelle lohnt ein näheres Hinschauen, das Schloss sieht im Moment noch nicht so ganz nach Schloss aus
Museum Wolmirstedt
Das Museum Wolmirstedt residiert in einer rekonstruierten Scheune aus Bruchsteinen und zeigt u.a. drei historische Werkstätten: Schmiede, Sattlerei, Stellmacherei
Wolmirstedt Laubenganghaus
Mitten in Wolmirstedt steht dieses alte Laubenganghaus

Kurz nach Wolmirstedt überqueren wir den Mittellandkanal, dem wir schon in Radtour 108 begegnet sind, machen einen Schlenker durch das Dorf Barleben…

Barleben bei Magdeburg: Kirche St. Peter und Paul
Barleben: Mittig der Turm der St. Peter-und-Paul-Kirche

…dann radeln wir zwischen und neben ein paar Seen in Richtung Magdeburg. Ich hab diese Route am Bahnhof Magdeburg-Neustadt enden lassen, weil es so schon 82 km sind – für viele Radler mehr als genug. Aber falls es dir noch nicht genug ist, fahr einfach noch ein paar km südlich – dann bist du im Zentrum. Ein paar Sehenswürdigkeiten und Fotos findest du in Radtour 108!

Grobe Streckenführung:
Bahnhof Hämerten – Tangermünde – Schelldorf – Grieben – Bittkau – Ringfurth – Sandfurth – Kehnert – Bertingen – Rogätz – Loitsche – Zielitz – Farsleben – Wolmirstedt – Elbeu – Barleben – Rothenseer Straße – Magdeburg-Eichenweiler – Bahnhof Magdeburg-Neustadt

Strecke abkürzen:
Erst ab Bahnhof Tangermünde (inkl. Stadttour): ca 75 km
Nur bis Bhf Wolmirstedt: 67 km
Nur bis Bhf Barleben: 72,5 km
Nur bis Bhf Magdeburg-Rothensee: 76,5 km
Ohne Besichtigung in Tangermünde: Jeweils 5 km weniger

Zur Karte:
Sie enthält
1) eine kurvige Route in Tangermünde zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten
2) in Wolmirstedt eine kleine Runde durch die Innenstadt und eine Stippvisite zum Schloss
3) einen kleinen Umweg in Barleben durch den Ort und zur Kirche St. Peter und Paul.

Download file: Rt109_Haemerten_Tangermuende_Elberadweg_Wolmirstedt_Magdeburg.gpx

© Beatrice Poschenrieder

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