Radtour 115: Schlössertour ab Falkenberg bis Ortrand: Martinskirchen, Strehla, Zabeltitz u.a.
Tour ab Süd-Brandenburg: Sieben Schlösser (Martinskirchen, Mühlberg, Strehla, Zabeltitz, Promnitz, Glaubitz, Gröba), fünf davon am Elberadweg!
Super bei Wenig Wind / Windstille, ok bei Nordwest; Gesamtlänge: 92 km
Strecke abkürzen:
Nur bis Bahnhof Riesa: 48 km; erst ab Bhf Riesa: 44,5 km
Nur bis Bahnhof Glaubitz: 54,4 km; erst ab Glaubitz: 37,6 km
Nur bis Bhf Zabeltitz: 72 km; erst ab Bhf Zabeltitz (inkl. Schloss + Garten): 23 km
Start und Ende dieser Fahrradtour liegen in Brandenburg (das macht es für Brandenburger und Berliner leichter bezügl. Tickets, z.B. fürs Rad), aber die meiste Zeit sind wir in Sachsen.
Vom Bahnhof Falkenberg starten wir gleich südwestwärts und kommen dabei an der Jesus-Christus-Kirche im Jugendstil vorbei (Foto siehe Radtour 54).
Wenige Kilometer später passieren wir bereits die (unsichtbare) Grenze nach Sachsen – und dieses merkwürdige Ding hier:
Dann geht´s ein Weilchen durch winzige Dörfer und viel Landschaft:
In Stehla (nicht zu verwechseln mit Strehla) kommen wir auf den Elberadweg…
…und sind gleich nach dem Dorf wieder in Brandenburg; hierzu gehört auch unser erster Ort mit Schloss: Martinskirchen. Kurz vorher kommt aber noch das hier:
Der Förderverein Schloss Martinskirchen kümmert sich u.a. um die Pflege des Gartens und betreibt das Schlosscafé (sonntags von 15 bis 17 Uhr). Infos zur Geschichte, Öffnungszeiten und Veranstaltungen stehen auf deren Webseite!
Ansprechpartnerin für Führungen: Simone Mägel, Tel. 01577 – 5747722
Ich hatte das Glück, bei meiner Radtour auf die freundliche Frau Mägel zu treffen und bekam gleich eine kleine Privatführung. Reingehen lohnt sich: Im Schloss gibt es herrliche Räumlichkeiten!
Danach geht´s wieder ein paar Kilometer an der Elbe lang…
…und wir erreichen Mühlberg an der Elbe, ein hübsches Städtchen mit einem Kloster, das ich jedoch nicht eingebaut habe, da es eine Schlössertour und eh schon so weit ist! Leider konnte ich vom Schloss nur einen Teil sehen: eingezäunt und von Bäumen umgeben. Es wurde zwar 2018 von Mexikanern gekauft, die daraus einen Ort der Kultur und der Begegnung machen wollten (wollen?), aber bei meiner Tour sah es nicht danach aus. Tja, vielleicht hat Corona dem Projekt den Garaus gemacht.
Direkt danach überqueren wir auf einer gigantisch langen Brücke die Elbe:
Durch ziemlich einsame Landschaft geht´s auf dem Elberadweg Richtung Süden; von der Elbe sieht man nicht viel, aber es ist schön grün und ruhig. Das hört in Strehla schlagartig auf: In der Kleinstadt ist ganz schön was los!
Meine Route macht einen kleinen Bogen, vorbei an der tollen Stadtkirche mit dem unheimlichen Namen „Zum heiligen Leichnam“…
…zum Schloss. Das ist eine recht ausladende (und einladende) Anlage mit Torhaus, Vorderschloss und einem hinteren Teil mit Innenhof; man kann einfach reingehen (nicht radeln, sondern schieben!).
Die Anlage liegt an einem Hang; westlich davon ist ein Renaissancegarten, direkt vor dem Torhaus ein Stück Park mit einer Art Terrasse, von der aus man einen schönen Blick nach unten hat:
Nach einem Stückchen quer durch die Stadt (die auch Gastronomie bietet) landen wir wieder an der Elbe…
…und radeln weiter auf dem Radwanderweg nach Riesa. In dessen Vorort machen wir einen Mini-Haken zum Schloss Gröba, das eigentlich ein barockes Herrenhaus ist und heute für betreutes Wohnen genutzt wird:
Auf einer klasse Radfahrerbrücke fahren wir über einen Nebenfluss der Elbe:
Nun radeln wir linkselbisch zu einer weiteren gigantischen Brücke, nämlich die von Riesa. Diese Stadt schauen wir diesmal nicht an (ich zeige sie dir ein andermal), sondern überqueren abermals die Elbe:
Wir sind dann ein kurzes Stück auf dem rechtselbischen Radweg, passieren dabei Schloss Promnitz (du musst rechts über´n Zaun schauen, sonst radelst du dran vorbei!)…
…und biegen bald darauf nordwärts ab nach Glaubitz. Auch da gibt es ein Schloss. Eigentlich soll man als Unbefugter nicht in die Anlage rein, ich habe es trotzdem gewagt, um ein Foto zu machen, und wurde nicht gerügt:
Nach dem Schloss kommt ein (frei zugänglicher) Park, der übergeht in den Glaubitzer Wald – wir durchqueren und umrunden ihn ein Stück. Dort, wo der Wald aufhört, haben wir einen weiten Blick übers Land – und auf eine Anhäufung von hohen Schornsteinen in der Ferne. Ein Kraftwerk? Nein:
Nach etwa 10 km durch sehr ländliches Sachsen kommen wir auf einen waldigen Wanderweg (radelt sich ganz ok), der mal die Große Röder überquert und dann dran langgeht (nennt sich „Röderauwald“).
Die Große Röder ist ein Nebenfluss der Schwarzen Elster und führt uns direkt zu unserem letzten Highlight, einer richtig tollen Schlossanlage im reizenden Dorf Zabeltitz (siehe auch Foto ganz oben!).
Theoretisch könnte man auch hiernach in den Zug steigen (der Bahnhof ist nur 1 km entfernt), aber die restlichen 20 km bis Ortrand sind auch sehr schön! Ruhige Landstraßen durch Natur und winzige Dörfer…
Obwohl Blochwitz nur 5 km entfernt ist von Ortrand (Brandenburg), gehört es noch zu Sachsen. Das kleine 240-Seelen-Dorf hat eine Kirche, die von der Innenausstattung her als eine der schönsten Kirchen Sachsens gilt; u.a. hat sie eine prachtvoll gestaltete Kassettendecke; alles ist bemalt, die Decke, die Emporen, die Kanzel, die Sitzbänke, teils auch die Wände, und zwar farblich harmonisch abgestimmt. Also wenn sie geöffnet ist und du noch Zeit hast, schau rein!
Grobe Streckenführung:
Bahnhof Falkenberg (Elster) – Kölsa Siedlung – Kötten – Blumberg – Stehla – Altbelgern – Martinskirchen – Mühlberg (Elbe) – Seydewitz – Schirmenitz – Strehla – Oppitzsch – Forberge – Gröba – Riesa – Promnitz – Moritz – Glaubitz – Roda – Colmnitz – Bauda – Zabeltitz – Treugeböhla – Strauch – Oelsnitz – Weißig am Raschütz – Blochwitz – Ortrand Bahnhof
Zur Karte:
Sie enthält
1) in Martinskirchen keinen Abstecher zum Schloss, denn wir kommen direkt dran vorbei, verpasse es nicht! (es liegt rechts vom Radweg);
2) in Mühlberg einen Bogen um das Schloss;
3) in Strehla einen Besuch beim Burg-Schloss;
4) in Altriesa-Gröba einen Haken zum Schloss;
5) in Promnitz das selbe wie bei Punkt 1;
6) in Glaubitz einen Mini-Abstecher zum Schloss und in den Park;
7) in Zabeltitz einen Haken am Alten Schloss und einen Bogen durch den Barockgarten zum Palais.
Hier die GPX-Datei; wichtig: Ich habe die Tour für meine Webseite entwickelt, nicht für Komoot o.ä. – bitte mache sie dort nicht öffentlich!
© Beatrice Poschenrieder