Radtour 95: Fläming-Elbe-Tour Wiesenburg – Coswig – Lutherstadt Wittenberg – Jüterbog

Diese famose Tour startet von der “Perle des Fläming”, verläuft lange durch Sachsen-Anhalt sowie an der Elbe und dann wieder im Fläming

Foto vom Elbe-Radweg aus: Elbpromenade zwischen Priesteritz und Kleinwittenberg
Auf dem Elbe-Radweg zwischen Priesteritz und Kleinwittenberg

Gut bei wenig Wind / Windstille, ok bei Nordwest-Wind, Gesamtlänge: 94 km
Strecke abkürzen:
Erst ab Bahnhof Medewitz: 87 km. Erst ab Bhf Jeber-Bergfrieden: 78 km
Nur bis Bhf Coswig (Anhalt) inklusive Stadtrundgang: 34,5 – 35,5 km
Erst ab Bhf Coswig (Anhalt) inkl. Stadtrunde: 63,5 km
Nur bis Hauptbahnhof Lutherstadt Wittenberg: 52 km
Nur bis Bhf Zahna: 65,5 km
Nur bis Bhf Blönsdorf: 77,5 km (in Seehausen links abbiegen)
Nur bis Bhf Niedergörsdorf: 83,5 km (in Gölsdorf links abbiegen)
ACHTUNG: Die Bahnhöfe Jeber-Bergfrieden, Coswig, Wittenberg und Zahna liegen nicht in Brandenburg, d.h. VBB-Tickets gelten hier nicht (Brandenburg-Berlin-Ticket aber zumindest teilsweise)

Der Startpunkt dieser Route, die “Perle des Fläming” Wiesenburg, liegt zwar im Landkreis Potsdam-Mittelmark, aber bereits 8 km später verlassen wir Brandenburg und sind für die längste Zeit dieser Radtour in Sachsen-Anhalt – und eine ganze Weile immer noch im Fläming. (Anmerkung: Der Fläming zieht sich nicht nur durch drei Landkreise Brandenburgs, sondern ist auch Bundesland-übergreifend.)
Vor Coswig durchqueren wir ein paar nette Dörfer mit ulkigen Namen wie Stackelitz, Jeber-Bergfrieden und Hundeluft.

Dorfkirche Hundeluft bei Coswig Anhalt
Der Ortsname “Hundeluft” kommt anscheinend daher, dass hier früher die Adligen ihren Hunden Auslauf gaben
Landschaft und Landwirtschaft bei Düben, Ortsteil von Coswig (Sachsen-Anhalt)
Landwirtschaft am Rand von Düben (das ist ein Dorf kurz vor Coswig): Links Kürbis, rechts Raps

Der erste Eindruck von Coswig (Anhalt) ist ein bisschen verlottert, aber das ändert sich, je mehr wir uns dem Zentrum nähern. Es ist ein sehr alter Ort; etwa die ehemalige Burg wurde bereits 1187 erwähnt, d.h. die Siedlung gab es vermutlich ein ganzes Stück früher. Offizielle Gründung der Stadt war 1215, und sie war im Mittelalter eine sehr wichtige, wenn nicht die wichtigste anhaltinische Stadt und muss damals recht schön gewesen sein, zumal sie ja an der Elbe liegt. Leider wurde sie im Schmalkaldischen Krieg (1546/47) größtenteils zerstört – u.a. auch die damalige Burg. Das Schloss, das heute das Stadtbild prägt, wurde erst danach erbaut (1667-77) und hat ebenfalls eine eher leid- als freudvolle Geschichte: Erst diente es etwa 200 Jahre lang als Witwensitz, dann als Gefängnis. In der NS-Zeit und im 2. Weltkrieg starben darin wegen Überbelegung und unmenschlichen Zuständen sehr viele der Gefangenen.

Schloss Coswig (Anhalt), Foto vom Radweg aus, hohe Mauer davor
Schloss Coswig (Anhalt)

Natürlich ist von diesen Zeiten im heutigen Coswig nichts mehr zu merken. Die friedliche Stadt hat einen hübschen Ortskern, eine lange Elbpromenade und neben dem Schloss einige andere Sehenswürdigkeiten, wie etwa die Turm-Holländermühle (meine Stadtbesichtigungsrunde führt gleich zu Beginn daran vorbei), das Rathaus, zwei schöne alte Kirchen, den Klosterhof u.a.

Marktplatz im Zentrum von Coswig, Rathaus, Foto von vorn
Auf dem Marktplatz im Zentrum von Coswig thront das schöne alte Rathaus

Dann radeln wir ein ganzes Stück auf dem dem Elbe-Radweg lang, auf sehr schönen Wegen Richtung Lutherstadt…

Foto vom Elberadweg aus: Radwanderweg östlich von Coswig (Anhalt)
Der Elberadweg östlich von Coswig ist wirklich so rot. Mit etwas Phantasie kann man rechts unten durch die Bäume die blaue Elbe sehen
Foto vom Aussichtspunkt am Elberadweg aus: Elbe-Urstromtal zwischen Coswig und Wittenberg
Blick vom Aussichtspunkt auf das Elbe-Urstromtal zwischen Coswig und Wittenberg
Foto vom Elberadweg zwischen Coswig und Wittenberg, Elb-Promenade (An der Elbe) in Kleinwittenberg
Wir radeln u.a. auf der hübschen Elb-Promenade in Kleinwittenberg

Von Wittenberg habe ich euch schon in Radtour 89 vorgeschwärmt (dort findet sich auch eine Runde zur Stadtbesichtigung).

Marktplatz der Lutherstadt Wittenberg: Links das Rathaus, hinten die Türme der Stadtkirche
Marktplatz der Lutherstadt Wittenberg: Links das Rathaus, mittig die obere Hälfte der riesigen Stadtkirche
Lutherstadt Wittenberg: Foto in die Fußgängerzone Richtung Westen (hinten die Schlosskirche)
Blick in die Fußgängerzone Richtung Westen (hinten die Schlosskirche)
Lutherstadt Wittenberg: Foto in die Fußgängerzone Richtung Osten
…und Richtung Osten (hinten die Türme der Stadtkirche)

Ungefähr ab der nördlichen Stadtgrenze der Lutherstadt sind wir wieder im Fläming – nicht im Landkreis Teltow-Fläming, sondern im geografischen Fläming, der ja auch Nord-Sachsen-Anhalt umfasst.

Foto vom Luther-Telzig-Weg aus: Rasthäuschen am Radweg im Skulpturenpark Bülzig
Rasthäuschen am Radweg im Skulpturenpark Bülzig

Nächste Station ist Zahna. Dieser eher kleine Ort ist einer der ältesten Orte in Sachsen-Anhalt und besitzt neben einem sehr schönen Rathaus eine uralte Kirche mit einem mächtig dicken Turm, die Marienkirche (die ursprüngliche Version wurde schon vor 1200 erbaut, sie wurde aber im 30jährigen Krieg teilsweise zerstört).

Foto vom Luther-Tetzel-Weg-Radweg aus: Kirche/ Kreuzkirche / Marienkirche Zahna, LK Wittenberg
Teile der St.-Marien-Kirche in Zahna sind fast 850 Jahre alt!
Rathaus Zahna (Sachsen-Anhalt) - Foto von vorn
Das Rathaus von Zahna

Kurz nach dem nächsten Ort, Naundorf bei Seyda, sind wir wieder in Brandenburg, und zwar jetzt im Landkreis Teltow-Fläming. Die herrliche Radroute, auf der wir jetzt die Endstation Jüterbog ansteuern, gehört zum Berlin-Leipzig-Radweg sowie zum Luther-Tetzel-Radweg.

Foto vom Tetzel- und Berlin-Leipzig-Radweg aus: Radstraße zwischen Naundorf bei Seyda und Seehausen
Unsere feine Radstraße nahe Naundorf bei Seyda
Foto vom Tetzel- und Berlin-Leipzig-Radweg aus: Radstraße südlich von Seehausen
Auf dem Berlin-Leipzig-Radweg kurz vor Seehausen
Foto vom Tetzel- und Berlin-Leipzig-Radweg aus: Dorfkirche Seehausen (Niedergörsdorf)
Dorfkirche Seehausen
Die Dorfkirche von Dennewitz im Fläming, alte Feldsteinkirche
Die Dorfkirche von Dennewitz, kurz vor Jüterbog: Das Gebäude aus Feldsteinen wurde im 13. Jahrhundert erbaut, die schwarze Turmspitze kam um 1715 dazu

Am Ende der Tour führt meine Route direkt zum Bahnhof Jüterbog; aber wenn du dieser interessanten Kleinstadt einen Besuch abstatten möchtest, dann radle evtl ab Dennewitz über Rohrbeck direkt zum Zentrum; eine Besichtigungsrunde und mehr Fotos bietet Radtour 84!

Jüterbog, Kirche St. Nikolai, Foto von der Straße her
Prägt das Stadtbild von Jüterbog: Die Nikolaikirche mit ihren zwei verschiedenen Türmen

Grobe Streckenführung:
Bahnhof Wiesenburg – Medewitzer Hütten – Medewitz – Stackelitz – Jeber-Bergfrieden – Hundeluft – Düben – Zieko – Coswig (Anhalt) – Griebo – Apollensdorf – Piesteritz – Lutherstadt Wittenberg – Friedrichstraße – Labetz – Wiesigk – Bülzig – Zahna – Naundorf bei Seyda – Seehausen – Gölsdorf – Dennewitz – Jüterbog Bahnhof

Zur Karte:
Sie enthält
1) eine Runde durch Coswig inkl. Turmholländermühle, Schloss, Rathaus, Marktplatz, Amtshaus (auch einen ganz kleinen Abstecher in Coswig zur Seitenansicht des Schlosses);
2) einen winzigen Abstecher vor Griebo zu einem Aussichtspunkt oberhalb der Elbe;
3) einen Mini-Schlenker in der Lutherstadt am Markt (der m.E. schönste Platz in Wittenberg!).

Download file: Rt95_Wiesenburg_Coswig_Lutherstadt_Wittenberg_Jueterbog.gpx
Hier die Navi-Daten und eine Bitte: Ich habe Zeit und Geld in die Entwicklung dieser Route gesteckt, bitte veröffentliche sie nicht auf anderen Webseiten wie Komoot, sondern stell sie auf “Privat”.

© Beatrice Poschenrieder

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