Radtour 131: Naturidyll & Schlösser: Herzberg – Schlieben – Sonnewalde – Bronkow – Altdöbern

Diese Tour in der westlichen Niederlausitz zeigt eine bunte Mischung aus netten Orten, schöner Landschaft, ruhigen Wegen und alter Kultur

Foto von der Kohle-Wind-Wasser-Tour aus: Knotenpunkt am KWW-Radweg zwischen Wehrhain und Stechau
Radeln zwischen Herzberg und Altdöbern: Ziemlich toll!

Super bei Westwind, okay bei Nordwest-Wind; Gesamtlänge: 75 km

Unser Startbahnhof liegt westlich von Herzberg (Elster), daher führt unser Weg quer durch die ganze Stadt und durch´s Zentrum. Etliche Fotos dazu findest du in Radtour 9, Radtour 9a und Radtour 60, daher nur ein paar Infos: Herzberg ist eine ziemlich alte Stadt – sie entstand um 1215 – und hat eine fast ebenso alte, gigantisch riesige Kirche, die Sankt Marien.

Foto von hinten: St.-Marien-Kirche, Herzberg (Elster)
Außen imposant und innen – im wahrsten Sinne des Wortes – bildschön

Es lohnt sich, dieses Bauwerk außen und innen anzuschauen. Drinnen gibt es u.a. ein kunstvolles Gewölbe, fantastische Decken- und Gewölbemalereien, tolle alte Bleiglasfenster und einen mit einem Reliefgemälde bestückten Altar, wie ich ihn noch nie gesehen habe (Foto siehe Radtour 9).

Foto von unten: Deckenmalereien und Gewölbemalereien St.-Marien-Kirche Herzberg (Elster)
Das ist nur ein Teil der Deckenmalereien in der Kirche! Ein Stück der schönen Orgel ist auch zu sehen

Direkt neben der Kirche steht das schöne alte Rathaus (Baujahr 1616/17).

Foto im Zentrum von Herzberg (Elster): St.-Marien-Kirche und Rathaus
Herzberg: St.-Marien-Kirche und Rathaus

Am Ortsende überqueren wir die Schwarze Elster…

Foto vom Radweg aus: Herzberg, Schwarze Elster, Brücke
Brücke über die Schwarze Elster

…und radeln auf Radwegen und ruhigen Landstraßen Richtung Westen.

Foto vom Westen her: Radweg zwischen Herzberg (Elster) und Kolochau
Unser angenehmer Radweg zwischen Herzberg und Kolochau
Foto vom Westen her: Radweg bei Kolochau (Kremitzaue, Elbe-Elster)
Um Kolochau herum: Sogar im November noch hübsch!

Bei km 14 erreichen wir Schlieben. Dieses kleine Städtchen (ca. 2300 Einwohner) ist die älteste Stadt im Landkreis Elbe-Elster – wahrscheinlich um 950 gegründet. Leider ist von der ganz alten Substanz kaum noch etwas erhalten, denn innerhalb von 6 Jahren kam´s für den Ort und die Bevölkerung ganz dicke: „1631 wurde die Stadt durch Truppen des Kaisers Ferdinand II. zerstört. Die Pest rottete 1634 ganze Familien aus. Im Jahre 1637 wurde Schlieben im Dreißigjährigen Krieg durch schwedische Truppen zerstört.“
Sehenswert ist es trotzdem; neben einem netten Ortskern und der stattlichen Kirche…

Foto von vorn: Schlieben, Kirche St. Marien, Eingang
Ungewöhnlicher Turm: Die Kirche St. Marien in Schlieben

…gibt es eine Besonderheit von Schlieben, nämlich den Langen Berg. Da müssen wir erst mal hochstrampeln, aber das geht recht schnell, denn es ist kein Berg, sondern ein langgezogener Hügel. Unterwegs treffen wir auf ein Kriegerdenkmal und das hier:

Foto von der Kohle-Wind&Wasser-Tour aus: Alte Gräber in Schlieben am Langen Berg
Am Hang liegen u.a. diese alten Grabstätten

Aber das eigentlich Besondere ist zu sehen, wenn wir ganz oben sind: Weinberge. Die Hänge des Langen Berges sind voller Rebstöcke.
In Schlieben gibt´s seit über 500 Jahren Weinanbau, wodurch die Stadt den Beinamen „Historische Wein- und Kellerstadt“ trägt.

Foto vom KWW-Radweg aus: Eingang Weinberg, Langer Berg Schlieben
Oben am Weinberg stehen Picknick-Hütten und (links) eine Art Verkaufsstand – ich schätze, hier wird öfter Weinverkostung gemacht
Foto vom KWW-Radweg aus: Langer Berg Schlieben, Eingang Weinberg, Fässer und Tische vom Weinbauverein Schlieben
Blick durch den Zaun: An den Fässern steht „Weinbauverein Schlieben“; die Biertische sind in dem Fall wohl „Weintische“ – mit Blick auf den Weinberg
Foto vom KWW-Radweg aus: Langer Berg Schlieben, Eingang Weinberg, Weinpresse vom Weinbauverein Schlieben
Hier werden auch die verschiedenen Rebsorten des Weinbergs gezeigt – hier eine Sorte namens Mutschurinski – und eine alte Weinpresse

Natürlich ist´s fein, hernach den „Berg“ wieder runterzusausen…

Foto von der Kohle-Wind-und-Wasser-Tour aus: Radweg Langer Berg Schlieben
Unser Weg runterwärts sieht im Herbst besonders schön aus
Foto von der Kohle-Wind&Wasser-Tour aus: Radweg von Wehrhain bis Stechau
Vor uns liegt Wehrhain

…und schon sind wir in Wehrhain. Direkt nach diesem Dorf gelangen wir auf eine super Fahrradstraße durch wunderbare Natur, 7 km lang, bis Stechau.

Foto von der Kohle-Wind&Wasser-Tour aus: KWW-Radweg von Wehrhain bis Stechau
Diese herrliche Fahrradstraße zwischen Wehrhain und Stechau gehört zum KWW-Radweg: Kohle-Wind-und-Wasser-Tour
Foto von der Kohle-Wind&Wasser-Tour aus: Landschaft von Wehrhain bis Stechau
Und so sieht es drumherum aus… Der Wasserlauf links heißt Steigemühlengraben

Im Dorf Stechau geht´s gegenüber der Kirche rein zum ehemaligen Rittergut bzw. zum Schloss; dieser Mini-Abstecher ist nicht in meiner Route verzeichnet, weil das Gut heute in Privatbesitz und dahe nicht immer offen ist.

Foto von vorn: Schloss Stechau, Elbe-Elster
Schlicht aber schön: Das Barockschloss in Stechau wurde 1752 erbaut

Danach geht´s über ruhige Sträßchen durch weitere kleine Dörfer…

Foto von der KWW-Radtour aus: Landschaft zwischen Stechau und Trebbus
Hübsche Landschaft zwischen Stechau und Trebbus
Foto vom Radweg Kohle-Wind-Wasser-Tour aus: Dorfkirche Friedersdorf, Niederlausitz
In Friedersdorf (Niederlausitz)

…Richtung Sonnewalde. Auch das ist eine sympathische kleine Stadt (um 1300 Einwohner) mit einer bildhübschen Kirche und einem Schloss. Leider sind von letzterem nur noch das sog. Vorderschloss und der Schlosspark erhalten; die sind zwar auch sehenswert, aber das Hauptschloss fiel einem Brand zum Opfer. Was für ein Jammer! Das große, prachtvolle Bauwerk hatte etliche Kriege überstanden, um dann 1949 durch Brandstiftung komplett zerstört zu werden.

Foto vom Radweg Kohle-Wind-Wasser-Tour aus: Kirche Sonnewalde (Elbe-Elster)
Sehr gepflegt: Die Stadtpfarrkirche von Sonnewalde; links ist bereits das Schloss zu sehen
Foto von außen: Vorderschloss und Torhaus Sonnewalde (Elbe-Elster)
Das Torhaus bzw. Vorderschloss Sonnewalde
Foto von außen: Torbogen bzw. Eingang zu Schloss Sonnewalde
Das war mal der Eingang zum Hauptschloss, jetzt ist es der Durchgang zum Schlosspark
Foto vom Schlosspark Sonnewalde aus: Rückseite Vorderschloss Sonnewalde
Ansicht des Vorderschlosses vom Park aus

Nach Sonnewalde sind wir längere Zeit auf Landstraßen durch grüne Landschaft und einige Dörfer; ab Lindthal wird es sehr ruhig; zwischen Rehain und Rutzkau sind wir ein Stückchen auf einem unbefestigten Weg, knapp 2 km und meist ganz ok zu radeln. Danach haben wir bis zum Ende gute Wege-Oberflächen auf kleinen Landstraßen in hübscher Gegend.

Foto vom Westen her: Radweg und Landstraße bei Tanneberg (Niederlausitz)
Freie Fahrt nahe Tanneberg
Foto vom Radweg aus: Landstraße bei Lindthal (Massen-Niederlausitz)
Bei Lindthal: Viel Platz und viel Landschaft
Foto vom Süden her: Radweg und Landstraße zwischen Rehain und Rutzkau (Niederlausitz)
Ebenso haben wir um Rehain herum die Straße für uns allein
Foto vom Radweg aus: Landschaft bei Rutzkau (Niederlausitz)
…und bei Rutzkau auch!
Foto vom Fürst-Pückler-Weg aus: Radweg zwischen Luckaitz und Schöllnitz (Gemeinde Luckaitztal) bei Altdöbern
Hier sind wir zwischen Luckaitz und Schöllnitz; es sind nur noch wenige Kilometer bis Altdöbern

Meine Route enthält einen Bogen durch unseren Zielort, Altdöbern. Auch das ist eine nette kleine Stadt mit Schloss und Schlosspark. Selbiges ist das erste, was wir vom Städtchen sehen, und das Schloss ist zum Glück gut erhalten.

Foto vom Fürst-Pückler-Weg aus: Schloss Altdöbern, Vorderseite
Schloss Altdöbern von vorn
Foto vom Fürst-Pückler-Weg aus: Schloss Altdöbern, Rückseite und Turm
…und von hinten
Foto vom Fürst-Pückler-Weg aus: Evangelische Kirche Altdöbern
Obwohl die Evangelische Kirche von Altdöbern am Marktplatz steht, ist sie von einem kleinen Park umgeben

Als nächstes durchqueren wir das Zentrum von Altdöbern mit der Kirche und dem sog. „Markt“; dort gibt´s u.a. ein sehr gutes Café (namens Schauwerk) mit einer breiten Auswahl an Kuchen und hausgemachtem Eis.
Altdöbern hat übrigens auch eine „Badestelle“, nämlich ein nettes Gemeindebad mit DDR-Charme; es liegt fast an meiner Strecke, ca. 200 m südlich vom Markt (An der Promenade 4).
Zum Bahnhof sind es dann noch 2 km.

Foto von den Gleisen am Bahnhof Altdöbern her: Ehemaliges Bahnhofsgebäude
Wildromantisch: Das ehemalige Bahnhofsgebäude von Altdöbern

Grobe Streckenführung:
Bahnhof Herzberg (Elster) – Herzberg Zentrum – Kolochau – Schlieben – Wehrhain – Stechau – Trebbus – Lichtena – Friedersdorf (Niederlausitz) – Brenitz bei Sonnewalde – Sonnewalde – Goßmar – Möllendorf – Tanneberg – Lindthal – Rehain – Rutzkau – Bronkow – Luckaitz – Schöllnitz – Neudöbern – Altdöbern Zentrum – Bahnhof Altdöbern

Strecke abkürzen:
Ab Schöllnitz gibt es eine direkte Landstraße zum Bahnhof Altdöbern, falls man den Bogen in die Stadt weglassen will; so wären es 71 km. Wem das trotzdem zu weit wäre, kann auch ab Sonnewalde einen direkten Weg zum Bhf Finsterwalde nehmen (straßenbegleitender Radweg via Münchhausen): ca. 51 km.

Zur Karte:
Sie enthält
1) in Sonnewalde einen Abstecher zum Schloss und Schlosspark
2) in Altdöbern einen Bogen in den Schlosspark, zum Schloss und ins Stadtzentrum.

Download file: Rt131_Herzberg_Schlieben_Sonnewalde_Altdoebern.gpx

Bitte veröffentliche meine Route nicht bei Komoot o.ä. – ich hab sie für meine Webseite entwickelt.

© Beatrice Poschenrieder

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