Radtour 10: Traumhafter Oder-Radweg von Schwedt bis Küstrin-Kiez
Diese wirklich traumhafte Route zeigt dir nicht nur ein prächtiges Stück der Oder und des Oderbruchs, sondern auch den „Nationalpark Unteres Odertal“
Sehr gut bei Nordwestwind, ok bei Nordwind (Anmerkung: Da oben auf dem Deich bläst der Wind heftiger als sonstwo – also wenn es starken Nordwind hat, kann es an den Stücken mit Seitenwind ganz schön doll werden! Nordwest geht fast immer, der kommt nur am Anfang von der Seite).
Gesamtlänge: 94 km (ohne Abstecher nach Polen: 88 km)
Die Tour startet ja in Schwedt, einer gar nicht kleinen Stadt, aber da sie im Krieg größtenteils zerstört wurde, ist nur ein bisschen Sehenswertes erhalten (viele Infos hierzu liefert Radtour 10a!)… Hübsch sind auf jeden Fall der kleine historische Stadtkern, die Uferpromenade und der Blick von der Brücke aufs Wasser.
Ich hab als erstes in diese Route eine kleine Besichtigung des Zentrums und der Altstadt eingebaut…
Die Besichtigung führt am Ende der Runde auch am Theater (“Uckermärkische Bühnen Schwedt”, kurz UBS) und der direkt an der Oder gelegenen Freilichtbühne vorbei.
Dann sind wir auch gleich an der großen Brücke Richtung Polen, die nach der Brücke über die Hohensaaten-Friedrichtsthaler Wasserstraße in einen erhöhten Damm (genannt “Brückenstraße”) übergeht und dann in die große Brücke über die Oder; diese Stücke zusammen sind bis zur Polnischen Grenze 3 km lang und führen in ihrer ganzen Länge über den „Nationalpark Unteres Odertal“. Da ich das unbedingt sehen wollte und so toll fand, dass ich es auch dir zeigen wollte, hab ich es ebenfalls in die Fahrradtour eingebaut, obwohl es zusätzliche 6 km sind. Immerhin kann man dann sagen, dass man nach Polen geradelt ist!
Wieder zurück, führt mein Weg auf die sog. “Oderpromenade”. Ulkigerweise verläuft sie gar nicht an der Oder (die liegt östlich davon, an der Grenze zu Polen), sondern an der Hohensaaten-Friedrichtsthaler Wasserstraße. Sprich, Schwedt heißt zwar offiziell “Schwedt/Oder”, liegt aber nicht wirklich an der Oder – da liegt noch einiges dazwischen! (Schau es dir auf der Karte an, dann wird es klar.) Die Oderpromenade geht dann noch in eine weitere Promenade über, die “Bollwerk” heißt.
Jedenfalls, diesen fetten Kanal mit dem Bandwurm-Namen Hohensaaten-Friedrichtsthaler Wasserstraße (wer zum Teufel denkt sich sowas aus??) überqueren wir am Ende von Schwedt über eine Fußgängerbrücke, und ab da radeln wir die restlichen 86,5 km auf dem Oderradweg: zuerst zwischen der Wasserstraße und der Oder (bzw. dem Nationalpark Unteres Odertal)…
…dann etwa ab Höhe Stützkow direkt neben der Oder. Das hier ist einer der besten Abschnitte dieses wundervollen Fernradwegs, wenn nicht der beste! Die Wasserläufe, die Natur, die Landschaften, die Weite… und ganz viel Ruhe!
Nach Schwedt kommen wir lange Zeit nicht direkt durch einen Ort, es sei denn, man biegt z.B. bei Stolpe oder Lunow rechts ab, um ins Dorf zu fahren, etwa auf der Suche nach Verpflegung.
Eine Möglichkeit für eine ausgiebige Essenspause gibt es auch in Hohenwutzen – z.B. über die große Brücke zum Polenmarkt; dort gibt es Essen und Trinken in reicher Auswahl, auch warme Speisen (Infos und Foto dazu bei Radtour 1a).
Es kommen aber auch noch einige Lokale längs des Weges (also auf der deutschen Seite).
Ab Neuglietzen oder etwas tiefer (südlicher) beginnt das Oderbruch, eine Landschaft, die ich absolut liebe und in Radtour 66 beschreibe. Im Grunde ist es auf der ganzen Tour hier so, dass wir durch Gegenden radeln, die gar nicht bis sehr wenig besiedelt sind – sprich, außer einigen Radlern und Spaziergängern sind da wenig Menschen. Außer vielleicht an diesem Ort in Kuhbrücke (das ist 3 km vor Küstrin-Kiez), da ist im Sommer schon mal was los:
Selbst der Zielort, Küstrin-Kiez, ist ein sehr kleiner und sehr ruhiger Ort – es kann sein, dass man dort keiner Menschenseele begegnet, nicht mal am Bahnhof 🙂 Wobei es seit Sommer 2020 direkt im Bahnhofsgebäude ein kleines Café gibt; da es ehrenamtlich betrieben wird, sind die Öffnungszeiten begrenzt (geöffnet nur in den Sommermonaten, Sa/So 10 – 16 Uhr).
Mehr Infos und noch viel mehr Fotos zu dieser Strecke findest du bei der umgekehrten Version, Radtour 10a
und auf der Seite über die Uckermark.
Grobe Streckenführung: Schwedt Bahnhof (nicht “Schwedt Mitte”!!) – Oder-Radweg südwärts über Stützkow, Hohensaaten, Hohenwutzen, Groß Neuendorf, Sydowswiese, Bleyen – Küstrin-Kiez Bahnhof
Strecke abkürzen:
• Direkt an der Route liegt kein Bahnhof, außer natürlich zu Beginn und am Ende. Du kannst
a) in Hohensaaten abbiegen nach Eberswalde (Route siehe Radtour 1), Länge insgesamt dann ca. 80 km
b) in Hohenwutzen abbiegen nach Bad Freienwalde (ca. 48 km)
c) oder 8,5 km südlich davon an der alten Eisenbahnbrücke abbiegen nach Wriezen (ca. 60 km, bester Wind hierfür: Nordwind).
• Abstecher nach Polen (hin und zurück) und Besichtigung Schwedt weglassen: minus 7 km.
Zur Karte:
Sie enthält
1) eine kleine Runde im Zentrum von Schwedt (Besichtigung des Altstadtkerns);
2) eine Stippvisite zum Gebäude “Uckermärkische Bühnen Schwedt” und zur Freilicht-Bühne;
3) eine Überquerung des „Nationalparks Unteres Odertal“ über die Brücke und die erhöhte Brückenstraße, und zwar bis zum Grenzschild von Polen. Natürlich kann man das auch weglassen!
Anm.: Wenn du meine Karte an dieser Stelle stark vergrößerst, kannst du sehen, dass ich hinwärts auf der rechten Seite geradelt bin; dort gibt es keinen Radweg, was eine gewisse Kaltblütigkeit verlangt, weil doch etliche polnische Lastwagenfahrer unterwegs sind 🙂 Aber man kann natürlich auch hin und zurück den Radweg auf der nördlichen Seite nutzen.
4) Einen Mini-Abstecher zum Beobachtungsturm Süd, “Fliegender Kranich”.
Bitte veröffentliche meine GPX-Daten nicht auf einer fremden Webseite!
Diese Route in umgekehrter Richtung: Radtour 10a von Küstrin bis Schwedt
© Beatrice Poschenrieder