Radtour 96: Lausitzer Seen & Spreewald: Großräschener, Altdöberner, Gräbendorfer See bis Lübbenau

Foto vom Kranichradweg und FüPü-Radweg aus: Südseite vom Altdöberner See
Unser Radweg an der Südseite des Altdöberner Sees

Route mit herrlichen Seen und interessanten Stationen wie Senftenberg, die IBA-Terrassen, Slawenburg Raddusch, Schloss Vetschau, Lübbenau

Sehr gut bei Südwind, ok bei Südost-Wind, Gesamtlänge: 66,5 km (“Strecke abkürzen”, Streckenführung und Karte siehe weiter unten)

Wir starten in der Niederlausitzer Stadt Senftenberg, das durchaus auch einer kleinen Besichtigung wert ist; da ich das aber schon in einer anderen Tour drin hab (Weg zum Zentrum, zum Schloss und zur Seepromenade siehe Radtour 85) und es ein Umweg wäre, steuert meine Route hier direkt den Weg nach Norden an, ein sehr netter Weg, auf dem wir Blicke auf den Sedlitzer und den Großräschener See erhaschen können. Letzteren sehen wir nämlich viel früher als die namensgebende Stadt, da er südlich davon liegt und ziemlich groß ist…

Foto vom Radweg Seenland-Route aus: Grossräschener See bei Sedlitz, Wegweiser für die Radroute
Bei Sedlitz verläuft der Radweg oberhalb vom Großräschener See

Großräschen wirkt auf den ersten Blick nicht allzu besonders, ist es aber durchaus. Es bestand bis 1925 aus zwei Dörfern (Großräschen und Kleinräschen). Obwohl diese ab etwa 1900 sehr an Bedeutung gewannen durch die florierende Braunkohle- und Ziegel-Industrie, dadurch auch die Bevölkerung stark zunahm und die beiden Dörfer 1925 unter dem Namen Großräschen zusammengefasst wurden, galt es bis 1965 als Dorf – zu DDR-Zeiten als größtes Dorf der DDR – und bekam erst dann das Stadtrecht. Seit der Wende geht die Industrie zurück; sicherlich war das mit ein Anlass für ein ehrgeiziges Bauprojekt… Die Stadt liegt am nördlichen Rand des ehemaligen riesigen Tagebaus Meuro, der 1999 stillgelegt wurde. Dem folgte der Plan, einen Teil der Senke zu fluten, nämlich den Bereich südlich und südöstlich von Großräschen, und an diesem zukünftigen See einen Stadthafen, eine Seebrücke und die IBA-Terrassen zu bauen, die als Besucherzentrum für die “IBAsee” und das Lausitzer Seenland dienen. “IBA” steht für “Internationale Bauausstellung Fürst-Pückler-Land”, ein breit angelegtes Zukunftsprogramm für die Südbrandenburger Bergbauregion.
Der Großräschener See ist also – wie fast alle Seen in der Niederlausitz – ein Tagebau-Loch. Er wurde ab 2007 elf Jahre lang geflutet, sprich, erst 2017/2018 war er voll genug, sodass die Seebrücke und der Hafen nicht mehr an trockenem Land liegen, sondern am Wasser. Heute ist das Gelände sehr sehenswert.

Großräschen: Blick vom Aussichtshügel auf die Seebrücke und IBA-Terrassen am Großräschener See
Blick vom Aussichtshügel auf die Seebrücke und IBA-Terrassen
Foto vom IBA-Gelände Großräschen und vom Radweg aus: Großräschener See und ehemaliger Tagebau Meuro
…und zur anderen Seite auf den Großräschener See und den ehemaligen Tagebau Meuro
Großräschen: IBA-Terrassen, Seebrücke, Kinderspielplatz - Foto von oben
Hier kann man die spektakuläre Seebrücke näher sehen; sie besteht größtenteils aus einem ehemaligen Abraumabsetzer vom Tagebau Meuro! Das Holzhäuschen im Vordergrund gehört zum Spielplatz

Es gibt noch eine weitere Sehenswürdigkeit in Großräschen, nämlich den große, kunstvoll angelegten Landschaftspark “Allee der Steine”. Man müsste ihn aus der Vogelperspektive sehen, um seine Form und Dimension zu erfassen; hier nur ein paar Eindrücke:

Teil vom Landschaftspark "Allee der Steine" in Großräschen
Teil des Landschaftsparks “Allee der Steine” in Großräschen
Teil des Landschaftsparks "Allee der Steine" in Großräschen, Baumallee
Hier ein weiterer Teil des Parks!
Blick vom Aussichtspunkt (oder Aussichtshügel) Victoriahöhe am Großräschener See auf den Landschaftspark "Allee der Steine"
Vom Aussichtspunkt Victoriahöhe kann man nicht nur prima auf den Großräschener See schauen, sondern auch auf den Park “Allee der Steine”

Danach radeln wir 7 km durch ruhige grüne Gegend…

Foto vom Kranich- und Fürst-Pückler-Radweg aus: Landschaft bei Woschkow (zwischen Großräschen und Kunersdorf)
Landschaft bei Woschkow (zwischen Großräschen und Kunersdorf)
Foto vom Fürst-Pückler-Radweg aus: FüPü bei Reddern, Gemeinde Altdöbern
Auf dem “FüPü” (Fürst-Pückler-Radweg) bei Reddern

Nächste Station unserer Radroute ist der ausladende Altdöberner See, und kurz darauf der Gräbendorfer See; immer wieder hat man herrliche Ausblicke auf das Wasser und die Landschaft (der Streckenabschnitt gehört zum Fürst-Pückler-Radweg und zur Kranich-Tour).
Alle drei Seen, die wir bis dann besucht haben, zählen zum Lausitzer Seenland – siehe auch Radtour 65, Radtour 69 und Radtour 75.

Foto vom Kranichradweg und Fürst-Pückler-Radweg aus: Altdöberner See, Gemeinde Neu-Seeland
Aussicht auf den Altdöberner See vom Süden aus (Gemeinde Neu-Seeland)
Foto vom Fürst-Pückler- und Kranich-Radweg aus: Altdöberner See Ostseite
…und hier sind wir an der Ostseite des Sees

Nach den Seen geht´s nordwärts durch einsame wilde Landschaft und ganz winzige Dörfer wie etwa Wüstenhain…

Dorfkirche von Wüstenhain (Gemeinde Laasow), Foto von vorn
Die Kirche von Wüstenhain (Gemeinde Laasow) hat eine ungewöhnliche Form

…nach Vetschau, von dem wir nur das Schloss und die Kirche mitnehmen (mehr zu Vetschau gibt´s in Radtour 40):

Die Wendisch-Deutsche Doppelkirche in Vetschau im Spreewald
Der dicke Turm der Wendisch-Deutschen Doppelkirche in Vetschau gehört zu zwei Kirchenschiffen (die man leider nur von oben aufs Foto bekommt)
Foto vom Osten her: Vorderseite und Eingang von Schloss Vetschau
Vorderseite und Eingang von Schloss Vetschau

Dann steuern wir – ebenfalls durch rekultivierten Tagebau – die Slawenburg Raddusch an. Ich bin nicht in die Anlage reingegangen, weil ich zu wenig Zeit hatte, aber wenn du magst, schau es dir an – es ist überaus interessant! Im Innern des ringförmigen Burgwalls befinden sich ein Museum, ein Restaurant und rekonstruierte Bauten (vor über 1000 Jahren standen da u.a. kleine Häuser!). Eintritt 7 – 10 Euro.

Foto vom Kranich-Radweg aus: Slawenburg Raddusch von außen und von weitem
Die Slawenburg Raddusch hat eine ungewöhnliche Bauweise: Lange Eichenbalken wurden längs und quer übereinandergelegt
Slawenburg Raddusch von oben
Slawenburg Raddusch von oben (Foto von A.Savin, WikiCommons)

Der Rest der Tour führt durch schöne Landschaft, Wäldchen und das nette Dorf Boblitz…

Foto von der Niederlausitzer Bergbautour aus: Radweg Raddusch bis Lübbenau, Spreewald
Die Radstraße zwischen Raddusch und Lübbenau gehört zur Niederlausitzer Bergbautour (das Hellgelbe am Rand besteht aus Blütenblättern)
Foto vom Radweg Niederlausitzer Kreisel und Bergbautour aus: Dorfgraben Boblitz (Lübbenau)
Mitten in Boblitz verläuft der Dorfgraben

…nach Lübbenau. Falls du nicht gleich den Zug besteigen willst, schau dir vorher eventuell diese tolle Spreewald-Stadt an! (Vorschlag für Besichtigung per Fahrrad siehe Radtour 40.)

Grobe Streckenführung:
Bahnhof Senftenberg – Güterbahnhofstr – Laugkfeld – Sedlitz – Großräschen Seebrücke/ IBA-Terrassen – Großräschen Zentrum – Woschkow – Kunersdorf – Pritzen – Göritz – Reddern – Gräbendorfer See – Wüstenhain – Briesen – Tornitz – Lobendorf – Vetschau – Belten – Göritz – Slawenburg – Boblitz – Lübbenau Bahnhof

Strecke abkürzen:
Ohne Besichtigung der Seebrücke und IBA-Terrassen: 62,5 km
Nur bis Bahnhof Vetschau: 52 km (ohne Schloss-Besichtigung)
Nur bis Bhf Raddusch: 59 km
Erst ab Bhf Großräschen (mit IBA-Terrassen usw.): 55,5 km

Zur Karte:
Sie enthält
1) eine ausgiebige Besichtigung in Großräschen, vor allem auf dem Gelände der Seebrücke/ IBA-Terrassen/ Stadthafen am Großräschener See;
2) einen winzigen Abstecher an der Slawenburg Raddusch;
3) einen Mini-Abstecher zum Schloss Vetschau.

Download file: Rt96_Senftenberg_Grossraeschen_Luebbenau.gpx

© Beatrice Poschenrieder

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